Mittwoch, 11. Januar 2006

Wenig Sex in vielen Partnerschaften in Deutschland

GÖTTINGEN, 28. November 2005 (pug) - Wer mit seinem Partner schon vier Wochen lang keinen Sex mehr hatte, ist in Deutschland in "guter Gesellschaft": 17 Prozent der deutschen Paare geht es ebenso. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Georg-August-Universität durchgeführt wurde.

Die Göttinger Psychologen Dr. Peter Breuer und Dr. Ragnar Beer werteten dazu die Aussagen von 13.483 Männern und Frauen aus. Auskunft gaben dabei ebenso frisch Verliebte wie Ehepaare, die bereits die Goldene Hochzeit gefeiert haben. Die Untersuchung ist Teil des Online-Projekts Theratalk, das mit einem speziellen Angebot im Internet Hilfestellung bei Beziehungsproblemen bietet.

Dr. Breuer: "Wir haben als Bezugsgröße den Zeitraum vier Wochen gewählt, weil viele Paare deutlich weniger als ein Mal in der Woche sexuell miteinander verkehren, wie auch die neue Studie belegt." Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) hat maximal einmal pro Woche sexuellen Kontakt mit dem Partner. "Der immer wieder gern angegebene Mittelwert liegt zwar bei 5,6 Mal innerhalb von vier Wochen. Allerdings haben 63 Prozent der Paare seltener Sex, als es dieser Wert nahelegt", erläutert Dr. Beer. Lediglich 28 Prozent der Partner leben mindestens zwei Mal in der Woche ihre Sexualität miteinander aus."

aus dem Newsletter des bvvp Niedersachsen vom 8.1.2006

http://www.theratalk.de/partnerschaftstest_mehr_lust.html

Breite NGO-Allianz gegen malaysisches Holzlabel

64 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus 21 Ländern fordern die Europäische Union. die Europäischen Regierungen sowie die Europäische Holzindustrie auf, dem Malaysischen Holzlabel MTCC jede Anerkennung zu verweigern. Die unterzeichnenden NGOs weisen das Label als Garantie für nachhaltige oder legale Waldbewirtschaftung zurück, da MTCC indigene Landrechte mißachtet.

Besonders kritisiert wird die Zertifizierung einer großen Holzkonzession in einem der letzten intakten Urwaldgebiete im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf der insel Borneo. Im Oktober 2004 wurde eine strittige Konzession des malaysische Holzkonzern Samling in einem Gebiet zertifiziert, welches das indigene Volk der Penan bereits 1995 mit einer Landrechtsklage für sich beansprucht hat. Mit der Zertifizierung der sogenannten Sela'an-Linau-Konzession am Oberlauf des Barani-Flusses widerspricht MTCC dem weithin anerkannten Grundsatz, wonach rechtlich umstrittene Konzessionen nicht zertifiziert werden dürfen. Trotz anhaltenden Protests der betroffenen Penan weigert sich das Zertifizierungsgremium, das mißbräuchliche Label zurückzuziehen. In den letzten Jahren wurde MTCC immer wieder von Menschenrechtsorganisationen wegen der Mißachtung indigener Landrechte kritisiert.

Das Holzlabel dient der malaysischen Holzindustrie primär als Marketinginstrument, um zum lukrativen europäischen Holzmarkt Zugang zu erhalten.

aus Pro-Regenwald News-Letter 23/24 Dezember 2005

Artensterben beschleunigt sich

Washington (dpa) - Das Artensterben beschleunigt sich dramatisch. Heute sind einer Studie zufolge dreimal so viele Arten bedroht, wie in den vergangenen 500 Jahren bereits ausgestorben sind. Der Mensch habe die Aussterberate um das 100- bis 1000-fache über das natürliche Maß hinaus getrieben.

Das berichten US-Forscher in den »Proceedings« der amerikanischen Akademie der Wissenschaften. Die Biologen untersuchten solche Arten, für die es weltweite Daten gibt. Dazu zählen Säugetiere, Vögel, Amphibien, einige Reptilien und als einzige Pflanzengattung Nadelhölzer. Die meisten der demnach 794 bedrohten Arten leben jeweils nur noch an einem Ort.

Seit dem Jahr 1500 sei die Ausrottung von 245 Arten aus diesen Gruppen verzeichnet, berichten die Forscher uni Taylor Ricketts von der Umweltstiftung WWF. »Die festgelegten Arten machen nur ein Bruchteil aller aus, die durch menschliches Handeln vom Aussterben bedroht sind.« Die Forscher identifizierten 595 Zentren bevorstehenden Aussterbens, die jeweils als einzige verbliebene Heimat für bedrohte Arten dienen.

Die Mehrzahl dieser letzten Refugien sei nicht genug geschützt. Nur ein Drittel sei derzeit abgesichert. An den übrigen Plätzen sollten dringend Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um den Verlust der Spezies zu verhindern, heißt es in dem Artikel. »Die große Mehrheit dieser Plätze liegt in Entwicklungsländern«, schreiben Ricketts und Kollegen. »In vielen Fällen ist ihre Rettung nicht ohne substantielle Hilfe aus den Industrieländern möglich.«

aus Pro-Regenwald News-Letter 23/24 Dezember 2005