Mittwoch, 16. Mai 2007

Ärztekammer Hamburg verabschiedet Resolution gegen elektronische Gesundheitskarte

Die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg hat gestern Abend ein Zeichen gegen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte gesetzt: "Im Interesse eines verantwortungsbewussten ärztlichen Entscheidens und Handelns für die Patienten und zum Schutz ihrer Daten lehnt die Ärztekammer Hamburg die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ab", heißt es in einer mit 19 zu 11 Stimmen verabschiedeten Resolution.

Die mit der Karte geplante Speicherung sensibler Patientendaten in zentralen Rechnern beschädige oder zerstöre das Arzt-Patientenverhältnis, kritisieren die Delegierten in der Resolution. Mithilfe des elektronischen Rezeptes ließen sich Patienten in Risikoklassen einteilen, "die ihnen womöglich ein ganzes Leben lang anhaften und sie bei der Erlangung von Versicherungsverhältnissen benachteiligen." Auch Missbrauch der Daten durch Dritte sei nicht ausgeschlossen. Zudem behindere die Karte die Praxisabläufe erheblich. Zugleich würden die Kosten auf Ärzte und Patienten abgewälzt.

Direkte Konsequenzen habe das Abstimmungsergebnis allerdings nicht, sagte Kammersprecherin Dorthe Kieckbusch dem änd. Die Resolution werde nun an die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung weitergegeben.

Quelle: facharzt.de, 17.04.07, zitiert nach dem bvvp-online-Newsletter 4/07

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