Samstag, 24. Februar 2007

Interventionen

Ein Passant fragt:
"Wo geht's denn hier zum Bahnhof?"

Es antworten ihm ein:

Pädagoge:
"Ich weiß natürlich, wo der Bahnhof ist. Aber ich denke, dass es besser für dich ist, wenn du es selbst herausfindest."
Humanistischer Psychotherapeut:
“Wenn Du da wirklich hinwillst, wirst Du den Weg auch finden.”
Sozialpädagoge:
"Ich weiß es auch nicht, aber ich finde es total gut, dass wir beide so offen darüber reden können."
Sozialarbeiter:
"Keine Ahnung, aber ich fahre Sie schnell hin."
Bioenergetiker:
"Ihr Körper kennt die Antwort schon. Machen Sie mal: sch... sch... sch... "
Gesprächspsychotherapeut:
“Sie wissen nicht, wo der Bahnhof ist und das macht Sie nicht nur traurig, sondern auch ein Stück weit wütend.”
Psychoanalytiker:
“Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer was Langes rein und raus fährt?”
Tiefenpsychologe:
"Sie wollen verreisen?"
Verhaltenstherapeut:
“Heben Sie zuerst den rechten Fuß und schieben Sie ihn vor. Setzen Sie ihn auf. Sehr gut. Super!”
Gestalttherapeut:
“Du, lass es voll zu, dass du zum Bahnhof willst.”
Familientherapeut:
“Was glauben Sie, denkt Ihre Schwester, was Ihre Eltern fühlen, wenn die hören, dass Sie zum Bahnhof wollen?”
Kurzzeittherapeut:
“Stellen Sie sich vor: plötzlich geschieht ein Wunder, und Sie sind schon am Bahnhof. Was ist anders dadurch?”
Psychodramatherapeut:
"Zum Bahnhof. Fein. Das spielen wir mal durch. Geben Sie mir Ihren Hut, ich geben Ihnen meine Jacke und dann..."
Hypnotherapeut:
“Schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich. Fragen Sie ihr Unterbewusstsein, ob es Ihnen bei der Suche behilflich sein will.”
NLP’ler:
“Stell dir vor, du bist schon im Bahnhof - welche Schritte hast du zuvor getan?”
Positiv-Denker:
“Schließen Sie die Augen, und sagen Sie zu sich selber: Ich bin wunderbar und einzigartig und ich vertraue meinem Unterbewußtsein, daß es für mich den richtigen Weg weiß.”
Reinkarnationstherapeut:
“Geh zurück in der Zeit - bis vor deine Geburt. Welches Karma lässt dich immer wieder auf die Hilfe anderer Leute angewiesen sein?”
Provokativtherapeut:
“Ich wette, da werden Sie nie drauf kommen!”
Lösungsorientierter Therapeut:
“Gab es schon mal die Ausnahme, dass Sie den Bahnhof gefunden hatten? Was haben Sie da anders gemacht?”
Esoteriker:
“Wenn du da hin sollst, wirst du den Weg auch finden.”
Neurologe:
"Sie haben also die Orientierung verloren. Passiert Ihnen das öfter?"
Psychiater:
"Bahnhof? Zugfahren? Welche Klasse?"
Moderator:
“Welche Lösungswege haben Sie sich schon überlegt? Schreiben Sie bitte alles hier auf diese Kärtchen.”

Quelle: http://www.norman-ehlert.de/psychotherapie/heilpraktikerausbildung/therapielexikon.html

Dank an konfusius

Ärzteeinkommen

… Die Privatpatienten tragen inzwischen im Mittel 20 % zum Ertrag in der Praxis bei – weit überproportional, da die Privatversicherten nur rund 10 % der Patienten ausmachen. 5 % kommen aus Selbstzahlerleistungen (IGeL – Individuelle Gesundheitsleistungen), 3 % aus gutachterlichen Tätigkeiten und 7 % aus sonstigen Tätigkeiten.
Fachärzte erzielen 63 % ihres Praxisumsatzes mit der Behandlung gesetzlich Versicherter und 23 % mit der Behandlung privat Versicherter. Die Hausärzte hingegen erwirtschaften 72 % ihres Umsatzes über die GKV und 18 % über die PKV.
Der jährliche Praxisumsatz variiert stark: Die Spanne reicht von weniger als 50 000 Euro bis mehr als fünf Millionen. 35,8 % der niedergelassenen Ärzte erzielen zwischen 100 000 und 250 000 Euro pro Jahr – in der vorliegenden Staffelung die größte Einzelgruppe.
Deutliche Unterschiede sind im Vergleich des Praxisumsatzes bei Haus- und Fachärzten festzustellen: So erwirtschaften rund 63 % der Hausärzte einen Umsatz zwischen 100 000 und 350 000 Euro, während sich in diesem Umsatzbereich lediglich 45 % der Fachärzte finden. In der Spitzengruppe mit einem Jahresumsatz zwischen einer und fünf Millionen Euro sind die Fachärzte stärker vertreten: 7,9 % der Fachärzte erzielen Erträge in diesem Rahmen, von den Hausärzten nicht einmal ein halbes Prozent. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Gesamtumsatz einer (Einzel- oder Gruppen-)Praxis abgefragt wurde.
Bei der Hälfte der Praxen ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, nur 15 % konnten ein Plus verzeichnen; bei 33,6 % ist er gleich geblieben.
Bruttojahreseinkommen
Das persönliche Einkommen, das die niedergelassenen Ärzte aus ihrem jeweiligen Praxis-umsatz erwirtschaften, ist wie folgt: 11 % verdienen weniger als 25 000 Euro im Jahr; 11,8 % weniger als 50 000 Euro. Die Gehaltsgruppe 50 000 bis 125 000 Euro ist mit 46,9 % am häufigsten vertreten. Etwas über ein Fünftel der Ärzte verdient jährlich mehr als 150 000 Euro.
Das gewichtete durchschnittliche Bruttojahreseinkommen der befragten Ärzte in Deutschland liegt bei 117 500 Euro, wobei Ärztinnen mit durchschnittlich 78 200 Euro deutlich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen (128 700 Euro). Mehr als die Hälfte der Responder geben an, dass das letzte Jahreseinkommen gegenüber dem Vorjahr geringer gewesen sei, bei rund 33 % sei es gleich geblieben. Lediglich 10,2 % geben an, dass ihr persönliches Einkommen gestiegen sei. Pessimistisch auch die Zukunftsperspektive der Ärzte: Lediglich 8,8 % erwarten eine Verbesserung ihres Einkommens.
Setzt man das Arzteinkommen in Relation zur Wochenarbeitszeit, so zeigt sich, dass mit Zunahme der Wochenarbeitszeit das Einkommen steigt. [mein Kommentar: na sowas, da wäre ich ja nie drauf gekommen!Diejenigen, die weniger als 25 000 Euro verdienen, arbeiten im Schnitt mit 42 Stunden pro Woche mehr als durchschnittliche Arbeiter und Angestellte. Ab 25 000 Euro Jahresverdienst steigt die wöchentliche Arbeitszeit langsam von 55,6 Stunden bis auf 64 Stunden bei den Spitzenverdienern mit mehr als 750 000 Euro Jahreseinkommen.
aus einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt online, 26.01.2007
(Obermann, Konrad; Rauert, Rieke; Görlitz, Anke; Müller, Peter; Niedergelassene Ärzte – Umfrage: Nur noch zwei Drittel des Praxisumsatzes aus der GK, Deutsches Ärzteblatt online, 26.01.2007)

Der gegängelte Arzt

Fortbildung

… Nun könnte man meinen, die Zertifizierung habe die Qualität der Fortbildung verbessert. Doch das ist mitnichten der Fall. Die einzige Folge ist, dass eine Veranstaltung ohne Barcodes und Punkte gar nicht mehr besucht wird, mag sie noch so interessant sein. Alle sammeln wir nun schön brav unsere Punkte und zahlen dafür kritiklos aus eigener Tasche, auch als angestellte Klinikärzte.

All das hat weder den Wissensaustausch noch die individuelle Fortbildung verbessert. Die zum Punkteerwerb genötigten Ärzte holen sich oft nur die Teilnahmebescheinigung ab und verschwinden wieder oder schlafen ein bisschen im abgedunkelten Vortragsraum, essen noch ein paar Häppchen vom gesponserten Büffet.

Die ärztliche Fortbildung ist nun zwar komplett durchorganisiert, administrativ perfektioniert, zertifiziert und kontrolliert, doch deshalb sind wir noch lange nicht fachlich besser geworden. Wirkliche Fortbildung kann meines Erachtens nur freiwillig stattfinden und lässt sich allenfalls ganz am Ende an den Behandlungsergebnissen überprüfen. Am effektivsten ist Fortbildung auf kleinen Veranstaltungen, Workshops, selbst initiierten Hospitationen, in erster Linie aber lesend mit einem Fachbuch oder einer Fachzeitschrift in der Hand.

aus einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt 8/2007

Qualitätsmanagement

… Die Dokumentationsflut ohne erkennbaren Nutzen für die kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsqualität im Zusammenhang mit einer kaum noch zu ertragenden Arbeitsbelastung stellt stärker denn je den Sinn des bundesweit gültigen und seit seiner Einführung – nicht zuletzt aufgrund methodischer Unzulänglichkeiten – stark umstrittenen Verfahrens der Qualitätssicherung bei Fallpauschalen infrage. Außer der Sicherstellung der Einhaltung der Dokumentationspflicht über mögliche Vergütungsabschläge ist das Verfahren bis heute nicht seiner ursprünglichen Zielsetzung gerecht geworden. Insbesondere ist es den dokumentierenden Leistungserbringern in der Regel nicht möglich, aus dem umfangreichen Auswertungsmaterial bestehenden Handlungsbedarf zu erkennen.


aus einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt online, 06.05.2005


Bürokratie

Nach Einschätzungen der OECD und der Weltbank zählt Deutschland zu den Ländern mit der höchsten Bürokratiebelastung. Das Gesundheitswesen ist aufgrund der hohen Regulierungsdichte in besonderem Maße von Bürokratie betroffen.
… Das Ergebnis zeigt den zeitlichen Aufwand in den Arztpraxen zur Bewältigung bürokratischer Tätigkeiten. Bewertet mit dem Stundensatz für ärztliche beziehungsweise Mitarbeitertätigkeiten, ergibt sich der Aufwand in Euro für jeden bürokratischen Prozess. Eine Arztstunde wurde nach Berechnung der KBV mit 70,14 Euro bewertet.
Die Bürokratiekosten für das Jahr 2005 betragen für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe insgesamt 160 Millionen Euro. An der Spitze stehen die Dokumentationspflichten bei genehmigungspflichtigen Leistungen und Früherkennungsuntersuchungen. Es folgen die Praxisgebühr, DMP und Krankenkassenanfragen.
… Unterstellt man vergleichbare Werte in den übrigen KV-Bereichen, so betragen die Bürokratiekosten bundesweit circa 1,6 Milliarden Euro pro Jahr, allein für den Einzug der Praxisgebühr rund 220 Millionen Euro.

aus einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt 103, Ausgabe 51-52 vom 25.12.2006


Praxisgebühr

Im Jahr 2006 mussten die Kassenärztlichen Vereinigungen rund 887.000 Mahnungen wegen nicht gezahlter Praxisgebühren versenden. Das hatte die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtet.

aus einer Nachricht auf aerzteblatt.de vom 20. Februar 2007