Dienstag, 28. August 2007

Wünschenswertes

Geh deinen Weg ruhig - mitten in Lärm und Hast -
und wisse, welchen Frieden die Stille dir schenken kann.

Steh mit allen auf gutem Fuß, wenn es geht,
aber gib dich selber dabei nicht auf.

Sag deine Wahrheit immer ruhig und klar,
und höre die anderen auch an,
selbst die langweilig Stumpfen -
auch sie haben ihre Geschichte.

Laute und zänkische Menschen meide.
Sie sind eine Plage für dein Gemüt.

Wenn du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, daß Eitelkeit oder Bitterkeit auf dich warten;
denn es wird immer größere und geringere Leute geben
als dich.

Freue dich an deinen Erfolgen und an deinen Plänen.
Strebe wohl darnach, weiterzukommen, doch bleibe bescheiden:
Das ist ein guter Besitz im wechselnden Glück des Lebens.

Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften:
Die Welt ist voll von Tricks und Betrug.
Aber werde dadurch nicht blind
für das, was dir an Tugend begegnet.
Es gibt so viele, die sich um Gutes bemühen,
und im Leben um dich her verbirgt sich viel Heldentum.

Sei du selbst!
Vor allem: heuchle keine Zuneigung, wo du sie nicht spürst;
doch denke auch nicht verächtlich von der Liebe,
wo sie sich wieder regt.
Sie erfährt so viel Entzauberung, erträgt so viel Dürre,
und wächst doch so voller Ausdauer immer neu wie das Gras.

Nimm den Ratschluß der Jahre mit Freundlichkeit an
und gib deine Jugend mit Anmut zurück, wenn sie endet.

Pflege die Kräfte deines Gemütes,
damit es dich schützen kann, wenn Unglück dich trifft;
aber erschöpfe dich nicht durch dunkle Vorahnungen.
Viele Ängste entstehen nur aus Erschöpfung und Verlassenheit.

Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von dir,
Du bist ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger, als die Bäume und Sterne es sind.
Du hast ein Recht darauf, hier zu sein.
Und ob du es merkst oder nicht, ohne Zweifel
entfaltet die Schöpfung sich so, wie sie es soll.

Lebe darum im Frieden mit Gott,
wie immer du ihn jetzt für dich begreifst;
und was auch immer deine Mühen und Träume sind,
in der verwirrenden Unruhe des Lebens,
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.

Mit all ihrem Trug,
mit ihrer Plackerei
und ihren zerronnenen Träumen:
die Welt ist immer noch schön!

Lebe sorgfältig.
Versuche, glücklich zu sein.
St. Paul's Church, Baltimore, USA (1692)
Dank an Herrn W.