Sonntag, 24. August 2008

Der Zustand unserer Medienkultur…

Manchmal offenbaren wenige Minuten mehr, als in vielen geschriebenen Worten ausgedrückt werden kann: Bei 3 nach 9 beharkten sich Gabriele Krone-Schmalz und Daniel Cohn-Bendit. Ihr neues Buch über Rußland sollte eigentlich Thema sein. Es wurde zum Schlagabtausch zwischen einerseits festgefahren-formelhaftem und andererseits differenziertem Denken, welches auch mal fragt: »Könnten die Dinge auch in Ordnung sein, wenn sie nicht in mein Überzeugungsschema reinpassen?« Herauskam der Verlust der Sache und eine entlarvende Grundsatzdiskussion, in der deutlich wurde, daß das Einhalten der Form wesentlich für eine konstruktive Auseinandersetzung ist.

Es war sowohl wohltuend, Frau Krone-Schmalz zu sehen, wie sie recht souverän die Fassung bewahrte, und entlarvend, wie platt Herr Cohn-Bendit mit seinen demokratischen Grundüberzeugungen durch die Gegend knüppelte. Bei Radio Bremen kann man sich den Schlagabtausch ansehen und sich danach fragen: Was ist dabei rausgekommen? Für mich zumindest: Ein Daniel, der stolz darauf ist, in 30 Jahren bestimmte Dinge nicht gelernt zu haben. Die etwas mehr als sieben Minuten lohnen sich. (In dem Zusammenhang gewinnt der Satz »Wir sind die Leute, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben« eine neue und unerwartete Bedeutung.)


zur Internetpräsenz von 3 nach 9 mit der »Diskussion«

auf der Seite findet man auch Links zu Talkshow-Ausschnitten mit Georg Ringsgewandl, Armin Hary, Galsan Tschinag und Bushido