Montag, 8. September 2008

Westliches Stolpern in der Georgien-Krise

Der Bericht über westliche Naivität in der Georgienkrise im gestrigen Weltspiegel zeigte in erschreckendem Maße das peinlich uninformierte Vorgehen unserer politischen Elite. Putins Drohungen, Abchasien und Südossetien anzuerkennen stammen vom Februar des Jahres, wenn nicht noch früher. Steinmeiers (Zitat: „Was den Westen betrifft, so war Steinmeier der einzige, der sich überhaupt darum gekümmert hat.") Vorschlag in Abchasien, dort 200.000 Georgier wiederanzusiedeln zeigt von Unwissenheit. Deutschland wird mit diesem Informationsstand von keiner der Konfliktparteien ernst genommen.
Die auf die Ukraine und Georgien niederprasselnden NATO-Beitritts-Zusagen sind einfach nur dumm. Man stelle sich vor, wie die USA reagieren würden, wenn Mexiko oder Honduras mit Rußland ein Militärbündnis einzugehen versuchen würden. Dann wäre was los!
Das Machtgehabe des Westens gegenüber Rußland ist schon imperialistisch zu nennen und zeugt von erstaunlicher Rücksichtslosigkeit. Die Meldungen über den Krieg in Südossetien sind da einfach nur Parteimache und dürfen nicht ernstgenommen werden.

Wenigstens haben wir kleine Korrekturelemente im öffentlich-rechtlichen Sendebereich, so waren die Statements Maischbergers »ARD-Ältestenrats« richtig wohltuend.

Aber vielleicht ist das alles in ein paar Tagen nicht mehr wichtig