Mittwoch, 30. September 2009

Das entsetzliche Wissen

»Todfreunde« bei ZEIT-Online

Vor 25 Jahren gestand ein junger Verdächtiger einem jungen Polizeibeamten in Mönchengladbach sechs schreckliche Morde – eine Beziehung zwischen Täter und Ermittler nahm ihren Anfang. Inzwischen ergraut, hängen die beiden Männer noch immer aneinander…

Der (un)klare Blick

Es gab eine Zeit, da bot Angela Merkel Präsident Bush die Beteiligung Deutschlands am Irak-Krieg an. Wir haben Glück gehabt, daß dies nicht umgesetzt wurde. Es gab Zeiten, da wollte niemand wissen, wie es um unsere Sozialsysteme steht, auch Helmut Kohl nicht, der um des Machterhaltes willen die Zukunft ignorierte. (Ivan Illich schrieb sein Buch »Die Nemesis der Medizin« im Jahr 1976. Jeder Gymnasiast hätte sich dazu seinen Teil denken können. Heißt: Es gibt Dinge, die wollen wir nicht hören.) Es gab Zeiten, da mußte die SPD Dinge tun, die sie gar nicht wollte. Auch die Grünen wollten es nicht. Weder wollte die rot-grüne Regierung den Afghanistan-Krieg noch wollte sie die neoliberale Umgestaltung unserer Sozialsysteme. Auch Lafontaine wollte nicht. Aber während Gerhard Schröder und Joschka Fischer in den sauren Apfel bissen, meldete sich Oskar Lafontaine ab: »Das Herz schlägt links.«

Alle sind abgestraft worden: Schröder erst für alle möglichen Expertenkommissionen und später für seine hemdsärmelige Art, wie er seine Partei zu unangenehmen Entscheidungen vergewaltigte. Nicht ganz so schlimm erging es Joschka Fischer. Und Oskar Lafontaine läuft seit der Zeit mit den Etiketten »Deserteur« und »Populist« durch die Gegend, und kein hochrangiger SPD-Politiker mag ihm mehr die Hand geben.

Während Altbundeskanzler Helmut Schmidt, der zur ZEIT ging, nie gekannte Popularitätswerte erreicht, halten sich die in der öffentlichen Meinung geprügelten Schröder und Fischer mit hochdotierten Posten in der östlichen und westlichen Großindustrie unschädlich. Während Helmut Schmidt in den Medien eher als ein in Ehren ergrauter Grandseigneur rüberkommt, wirken Gerhard Schröder und Joschka Fischer eher wie Absahner. Man könnte es sich einfach machen und es mit »Sowas gehört sich nicht« abtun (Original-Zitat einer Freundin). Stimmt, auch ich meine, sowas gehört sich nicht. Aber auch in Dingen, die sich nicht gehören, stecken Erkenntnisse, die uns erkennen lassen, wie die Welt und wir Menschen funktionieren.

Man kann sich aber auch überlegen, wieso Helmut Kohl wie auch Joschka Fischer auf ihren Posten wie Hefeteig aufgegangen sind und wieso Helmut Schmidt zur ZEIT ging und die beiden Grün-Roten bei Gazprom und BMW die Sahne ausschlecken. Was passiert mit solchen Leuten, daß sie solche Wege gehen?

Der deutsche Medien-Blick (und der beeinflußt uns ja sehr) ins Ausland scheint aus der Trübe schneller wieder in die Klarheit zurückzukehren, sprich: aus dem einhelligen Verurteilen Rußlands im Georgienkrieg wird nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein kritischer Blick auf die Rolle des Westens.

In der Innenpolitik werden weiter die bekannten einfachen Brötchen gebacken: SPD in der Dauerkrise (ich denke Helmut Kohl wußte sehr wohl, weshalb er anstehende Entscheidungen lieber aussaß) und Zersplitterung der politischen Linken. Die SPD wird von der aufgeregt mitfühlenden Journaille an den Rand des Abgrunds geschrieben, und alle möglichen Leute fühlen sich bemüßigt, gute Ratschläge zu geben und alle möglichen Neuorientierungen und -positionierungen zu fordern.

Ich glaube nicht, daß das etwas an dem, was in unserer politischen Szene passiert, etwas ändert. Die SPD wird nie wieder über 30% kommen, egal, was wer wie macht. Die Zeiten sind vorbei. Die Linke ist zum Einen einfach vielfältiger als die Rechte und nimmt zum Anderen Entwicklungen vorweg, die rechts erst Jahre später ankommen. Während sich die SPD also schon jetzt mit der Größe der FDP vergleichen muß (ich habe noch nichts über Wähler gelesen, die aus Protest FDP gewählt haben), wird das – in wohl geringerem Außmaß – erst in einigen Jahren bei der CDU ankommen.

In der Politik führt kein Weg daran vorbei, klare Positionen zu beziehen, jedoch muß man, so man dies tut, mit Prügeln rechnen. Und Prügel kann man möglicherweise mit zunehmender Körpermasse besser auffangen, ohne aus der Richtung gebracht zu werden. Und Prügel beziehen erst einmal die, die zu früh kommen.

Die Erwartungen an Links sind höher als die an Rechts, und so würde, träten Angela Merkel oder – abgesehen von seinem Alter – Helmut Kohl den Weg in die Großindustrie an, das Geschrei längst nicht so laut sein wie bei Joschka Fischer und Gerhard Schröder. Vor Jahren hörte ich einmal: »Wenn man Harald Juhnke volltrunken am Steuer erwischen würde, wäre das was anderes, wie wenn Erik Ode (»Der Kommissar«) volltrunken erwischt werden würde. Auch die Selbstkritik – auch selbstzerfleischende Selbstkritik – hat eher links eine Tradition als rechts.

Gerhard Schröder ist für mich weiterhin der mutigste Nachkriegskanzler, der für Helmut Kohl und das deutsche Volk die Drecksarbeit getan hat, für die sich der Aussitzer Helmut Kohl, der sich nun auf den Lorbeeren für die Wiedervereinigung ausruhen kann, zu gut war. (Wobei erwähnt werden muß, daß die Freigabe des Wertpapierhandels mit Unternehmen, die keiner Bankenaufsicht unterliegen, in etwa Angela Merkels Fauxpas entspricht.)

Oskar Lafontaine werden wir über kurz oder lang wieder auf der großen politischen Bühne begrüßen können. Die Linkspartei wird genauso hoffähig werden wie die Grünen, und eine mitregierende Linkspartei wird Deutschland genausowenig in den Abgrund stürzen wie dies die Grünen getan haben. Und auch eine in fünf Jahren mitregierende Linkspartei wird die deutschen Truppen nicht von heute auf morgen aus Afghanistan rausholen können, auch wenn sie dies im Moment laut rausposaunt.

Manchmal muß man als Politiker Positionen vertreten, die man nicht vertreten mag, und manchmal muß man sich zurückziehen – wie dies Lafontaine getan hat, wenn man dies nicht mehr aushalten kann. Manchmal sollten wir Politikern zugute halten und erlauben, nach ihrem Gewissen zu handeln, auch wenn es schwer fallen sollte, ihnen ein solches zuzugestehen.

Also sollten wir mit unseren Prügeln vorsichtig umgehen, es könnte sein, daß wir was noch nicht verstanden haben. Auch Angela Merkel hat verstanden, daß sie mit dem Angebot an Bush knapp an einer persönlichen Katastrophe vorbeigeschlittert ist. Und vielleicht verstehen wir, daß die Leute da oben manchmal besser sind als ihr Ruf. Die SPD wird in spätestens zwei Legislaturperioden wieder den Bundeskanzler stellen, und dann wird eine Koalition mit der Linkspartei das sein, was alle wollen, weil sie vom CDU-Stillstand die Nase voll haben werden. (Mit dem Begriff »innovativ« wird man die C-Parteien ja wohl eher nicht in Verbindung bringen.) Was war denn die Wahl? Eine Antwort auf die Enttäuschung über die soziale Gerechtigkeit versprechenden SPD (, die wieder mal die Erfahrung machen muß, daß Wirtschaft stärker ist als Politik) und ein »weiter so« für Angela Merkel (getreu Adenauers Spruch »keine Experimente«) Übrigens: Kreiden wir heute Adenauer noch Deutschlands Wiederbewaffnung an? Die Zeit ist längst drüber hinweggegangen.

Wenn wir die Bundestagswahl von 1969 vergleichen mit der von 2009, was hat sich denn groß geändert? Die politische Linke kam 1969 auf etwas über 42 Prozent, 2009 auf zusammen etwas über 45 Prozent. Und sie ist bunter geworden. Die Christlichsozialen hatten damals etwas über 46 Prozent, in diesem Jahr etwas über 33 Prozent. Und die FDP ist fast dreimal so stark wie damals, nachdem sie mehrere Jahre lang in vielen Landtagen gar nicht mehr vertreten war. Und vielleicht wird ja unser ehemaliger Spaßgesellschafter Guido Westerwelle der erste schwule Außenminister Deutschlands. Man sieht: auch an der FDP geht die zeit nicht spurlos vorbei. Á propos schwul: erinnert sich noch jemand an die Kießling-Affäre? (=> Wikipedia, => Deutschlandradio)

Und vielleicht sind wir irgendwann auch soweit, daß das Verhalten des Westens, wenn sich auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR wieder welche prügeln, sofortiges Kopfschütteln hervorruft und man dazu nicht erst eine EU-Kommission braucht. Und vielleicht bekommt ein amerikanischer Präsident, der Raketenstellungen in der Nähe Rußlands abbaut (siehe die Vorgeschichte der Kuba-Krise), deutlich mehr Beifall als Kennedy 1963.

Dienstag, 29. September 2009

Mensch und Markt

Der Mensch – ist er ein allseitig gefrässiges, egoistisches und rücksichtsloses Wesen, wie es uns gewisse Verhaltensforscher weismachen wollen? In der Tat, man könnte es meinen, wenn man liest, mit welcher Arroganz und Selbstverständlichkeit in unseren Tagen Boni abkassiert werden, von deren Höhe wir gewöhnlich Sterblichen uns kaum eine Vorstellung machen können. Und, wohlgemerkt: Diese Riesensummen fehlen dann anderswo, sie werden letztlich der Volkswirtschaft entzogen bzw. der Normalbürger hat dafür aufzukommen, sei es in Form von Steuern oder via Verteuerung der lebensnotwendigen Produkte oder Konsumgüter.

„Homo homini lupus est“ – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf– sagten schon die alten Römer … Aber ist der Mensch wirklich so, oder lassen wir es uns nur einreden, bis wir es schliesslich glauben? Gibt es nicht auch so etwas wie ein „soziales Gen“, welches unter den Menschen wirksam ist (sein kann!) und sich in Solidarität, Brüderlichkeit und Empathie äussert? Der berühmte englische Sozialökonom und Moralphilosoph Adam Smith (1723-1790) sagte es so: Wenn die Menschen fähig sind, die Folgen ihres Tuns aus der Sicht der anderen zu beurteilen, sind Menschen nicht nur Egoisten. Oder anders ausgedrückt: Wer sich in die Schuhe des andern zu stellen vermag, wird seinen Handlungen eine andere Ausrichtung geben.

Ist die gegenwärtige weltweite Finanzkrise ein Naturereignis, eine Naturkatastrophe? Man möchte es meinen – denn es galten bis heute Maximen wie: „Die Gesetze des Marktes verlangen …“ oder „der Markt zwingt uns …“ Zwingen uns wirklich „marktwirtschaftliche Gesetze“, oder hätten wir es in der Hand, den Markt unter ethische Gesichtspunkte stellen? Sind wir bloss gehorsame Sklaven ökonomischer Zwänge – oder schafft der verantwortliche Mensch die Gesetze?

In diesem Zusammenhang kommt mir die Erfahrung des amerikanischen Ökonomen Paul Feldman in den Sinn, der im Alter von 52 Jahren seinen Job aufgab, um fortan in rund 140 Firmen Pausenbrötchen zu verkaufen. Seine frische Ware deponierte er jeweils im Pausenraum und stellte eine kleine Kasse daneben, in welcher jeder einen Dollar pro Brötchen einwerfen sollte. Später am Tag holte er das Geld und die überzähligen Backwaren ab. Sein kleines Geschäft wurde ungewollt zu einem Ehrlichkeitstest für Bürolisten und Manager. Feldmans Geschäft blühte, denn er konnte sich darauf verlassen, dass gegen 90% der Brötchen bezahlt wurden. Praktisch nie wurden seine Kassen geplündert oder gestohlen. Neben anderen machte er u. a. folgende Feststellungen: Je besser die Stimmung in der Firma war, desto gewissenhafter wurde bezahlt. Allerdings: Angestellte in Firmen mit vielen Hierarchiestufen schienen weniger ehrlich zu sein (vielleicht betrachtete das obere Management die Brötchen als ein Teil ihrer Boni …). Erwähnenswert war zudem, dass in schwierigen Zeiten (drohende Arbeitslosigkeit etc.) die Ehrlichkeit der Menschen zunahm. Zusammengefasst: Feldmans über 20 Jahre dauerndes Experiment ergab, dass die Leute am Arbeitsplatz erstaunlich ehrlich sind – auch wenn das Risiko, beim Brötchen-Diebstahl erwischt zu werden, sehr klein war. Dies hatte eigentlich niemand erwartet, am wenigsten die darwinistisch orientierten Verhaltensforscher!

Niemand kann mir im neuen Jahr den Glauben rauben, dass der Mensch auch Mit-Mensch ist bzw. sich in die Schuhe des andern stellen kann. Wie geht es Ihnen?

Christian Bärtschi

Der Handstand

Fast täglich erreichen uns schlimme Nachrichten aus Schulen und Schulstuben: hier ein jugendlicher Amokschütze, der blindwütig und wahllos auf Mitschülerlnnnen und Lehrpersonen schiesst und unsägliches Leid bereitet, dort ein Messerstecher, der scheinbar grundlos auf seinen Sitznachbarn einsticht und ihn lebensgefährlich versetzt.

Wenn man noch vor einiger Zeit davon ausgehen konnte, dass diese Dinge im fernen Amerika geschehen (im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“), so hat sich das geändert. Schauplatz dieser Schuldramen ist heute auch Europa, ja sogar die Schweiz, – Was ist mit unseren Schulen, was ist mit unseren Kindern los?

Da wäre zuerst einmal zu fragen: ist die Schule nicht immer und überall ein Spiegelbild unserer Gesellschaft? Weshalb sollten Schüler friedlicher sein als die Erwachsenenwelt, in der sie gross werden? Die moderne Leistungsgesellschaft fordert ihre Opfer, der allgegenwärtige Wettbewerb und Verdrängungskampf hinterlässt Spuren.

Nun gibt es in unserem Land offenbar bereits Schulen, in denen gute Schülerleistungen mit Geld honoriert werden. Wer an einer Prüfung gut abschneidet, erhält ein Geldgeschenk, einen „Bonus“ müsste man wohl heute sagen. Mit Verlaub: Das kann doch nicht der richtige Weg sein, die Schule als Bildungsanstalt zu retten … Und was geschieht mit denen – wohl mit der Mehrzahl –, die nie zu den Besten gehören, die trotz Fleiss und Anstrengung keine finanzielle Prämie erhalten? Wie gehen sie mit dieser Frustration um, wie verkraften sie eine kontinuierliche Zurücksetzung?

Zum Glück funktionieren heute die meisten Schulen nicht mehr ausschliesslich defizitorientiert. Man hackt nicht einfach bloss auf den Schwächen der Kinder herum, verlangt nicht ausschliesslich ausgerechnet das von ihnen, was sie (noch) nicht können. Vielmehr versucht man dort einzusetzen, wo Ressourcen vorhanden sind, und seien diese auch nur bescheiden. Denn Kinder brauchen Erfolgserlebnisse, Anerkennung; sie müssen spüren, dass sie an- und aufgenommen werden, wie sie eben sind. Das gilt für die Schule und das Elternhaus. Übrigens: Haben nicht auch wir Erwachsene das gleiche Bedürfnis? Brauchen nicht auch wir es, dass uns ab und zu jemand „rühmt“, uns Anerkennung ausspricht?

Die Berner Autorin Maja Beutler hat als reife Frau von ihren Schulerlebnissen geschrieben. Eigentlich denke sie nur an einen Lehrer gerne zurück, und zwar an denjenigen, der seine Kinder am ersten Schultag der dritten Klasse gefragt habe, was jedes von ihnen besonders gut könne. Und wenn ein Kind dann in einer Probe versagt hatte, durfte es anschliessend der ganzen Klasse zeigen, was es besser konnte als die anderen. Und da war der Ernst, der schulisch kaum auf einen grünen Zweig kam, dafür aber den Handstand perfekt beherrschte. Und diesen durfte er fast jeden Morgen der Klasse vordemonstrieren, denn der Lehrer fand, es gehöre sich, dass man einander mit Achtung begegne für das, was man könne.

Bietet die heutige Schule jedem Kind die Möglichkeit, ab und zu einen stolzen Handstand zu drücken?

Christian Bärtschi


Montag, 28. September 2009

Nach der Wahl…

Angela Merkel ist überfahren worden und kommt direkt in den Himmel.
Dort trifft Sie den Engel Gabriel. Der Engel spricht Angela Merkel an und sagt ihr:
"Wir werden dir die Wahl geben: einen Tag wirst du in der Hölle sein und einen Tag im Paradies. Dann kannst du dir auswählen, wohin du willst."

Gabriel bringt Angela Merkel in den Fahrstuhl und sie fahren bis zur Hölle.
Angela Merkel geht rein und sieht alle Ihre Freundinnen und Freunde, diese begrüßen Sie, spielen Golf, sitzen am Schwimmbad, im Restaurant, die Leute essen, trinken, hören Musik, spielen Karten und auch der Satan sitzt und lacht mit ihnen, abends Tanzerei, man amüsiert sich.

Am nächsten Tag kommt Gabriel und sie gehen wieder rauf ins Paradies.

Dort sieht Sie die Leute wie sie auf weißen Wolken sitzen, sie hören Musik, alles ist ruhig und gemütlich.

Einen Tag später kommt Gabriel und fragt: "Hast Du Dich entschlossen?"

Angela Merkel sagt: "Ja. Obwohl es im Paradies angenehm ist, will ich in die Hölle, dort tut sich was." Gabriel nimmt Sie wieder mit nach unten, klopft auf die Tür und in einer Sekunde ziehen zwei Hände Angela Merkel rein.

Sie sieht eine Wüste, sehr heiß, Ihre Freundinnen und Freunde tragen zerrissene Kleidung und sammeln Mist. Der Satan kommt, gibt ihr eine Tüte und sagt ihr, sie solle Mist sammeln.
"Was ist mit dem Schwimmbad, mit dem Restaurant, mit der Musik passiert?" fragt Angela Merkel.
Darauf antwortet Satan:

"Angie, altes Haus, gestern war vor der Wahl - heute ist nach der Wahl."

vor der Wahl zugeschickt von Moni

Schweinegrippe-Impfung

Was bleibt ? Ein Grippevirus, das nach bisherigem Verlauf nicht gefährlicher für die Menschen war, als jeder andere saisonale Grippeerreger auch.
Richtig war, dass diesem neuen Virustyp eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde und wird.
Nicht richtig ist jedoch die von interessierten Kreisen (Gesundheitsämter, Politik und Pharmaindustrie...) verbreitete Panik. Einhergehend mit massivem Aktionismus des Landesgesundheitsamtes und der Gesundheitsämter, die hiermit einmal mehr ihre personelle Überbesetzung begründen konnten, bzw. schon mitgeteilt haben, dass Sie noch mehr Personal benötigen.
Richtig war es auch, einen neuen Impfstoff für dieses mutierte Virus zu entwickeln, sind doch weitere Virusmutationen in Zukunft möglich.
Sehr vorsichtig sollten wir Ärzte jedoch bei Impfstoffen sein, die mit Adjuvantien zur Verstärkung der Impfreaktion gekoppelt sind (dadurch wird die Dosis halbiert), die aber nicht hinreichend getestet sind (siehe auch Reaktion der US Behörde CDC).
Richtig mag es sein, ein derartiges Konzept für den Fall einer verheerenden Pandemie (wie 1918) im Hintergrund zu haben. Bei 50 Millionen bestellter Impfdosen und damit wohl auch 50 Millionen Impflingen, könnte es durchaus sein, dass die Zahl der zu erwartenden Nebenwirkungen die Zahl der Komplikationen einer AH1N1 Grippewelle übersteigt.
Wenn ich die Zeitungsmeldungen richtig interpretiere sollte es für die Risikogruppen genügend herkömmlichen Impfstoff geben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es gilt Besonnenheit zu wahren. In den Zeitungen publizierte Artikel mit dem "Hintergrundwissen" der Pharmalobby dienen nicht unbedingt der Gesundheit der Gesellschaft. Die vermeintliche "Vogel-Grippewelle" vor 2 Jahren diente vielmehr dazu, die Lager mit "Tamiflu" zu räumen. Gleiches haben wir akut erlebt: die "Grippe-Schnelltests" dienten nur den Laboren und Herstellern, nicht aber einer verbesserten medizinischen Versorgung der Gesellschaft.

Resumee eines ausführlichen Rund-Mails des Hartmannbundes Niedersachsen vom 28.9.09

Freitag, 25. September 2009

Eine kleine Geschichte über Wertschätzung

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler, die Namen aller anderen Schülerin der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und ein wenig Platz neben den Namen zu lassen. Dann sagte sie zu den Schülern, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen können und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war und bevor sie den Klassenraum verließen, gaben sie Ihre Blätter der Lehrerin.

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Schülernamen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste der netten Bemerkungen, die ihre Mitschüler über den Einzelnen aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine oder ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle.

"Wirklich?", hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgendjemandem was bedeute!" und "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren die Kommentare. Niemand erwähnte danach die Listen wieder.

Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern diskutiert hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler waren glücklich mit sich und mit den anderen.

Einige Jahre später war einer der Schüler gestorben und die Lehrerin ging zum Begräbnis dieses Schülers. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Einer nach dem anderen, der den jungen Mann geliebt oder gekannt hatte, ging am Sarg vorbei und erwies ihm die letzte Ehre.

Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, sagte einer der Anwesenden, die den Sarg trugen, zu ihr:

"Waren Sie Marks Mathelehrerin?" Sie nickte: "Ja". Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen."

Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen. "Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche.

"Das wurde gefunden, als Mark verunglückt ist. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt." Alle früheren Schüler versammelten sich um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Schublade in meinem Schreibtisch".

Die Frau von Heinz sagte: "Heinz bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch", sagte Monika. "Sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Irene, eine andere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte Irene und meinte dann: "Ich glaube, wir haben alle die Listen aufbewahrt." Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte. Sie weinte um Mark und für alle seine Freunde, die ihn nie mehr sehen würden.

Im Zusammenleben mit unseren Mitmenschen vergessen wir oft, dass jedes Leben eines Tages endet und dass wir nicht wissen, wann dieser Tag sein wird. Deshalb sollte man den Menschen, die man liebt und um die man sich sorgt, sagen, dass sie etwas Besonderes und Wichtiges sind. Sag es ihnen, bevor es zu spät ist.

ein Dank dem unbekannten Verfasser, die Geschichte findet sich hunderte Male im Internet

Hier kann man sie sich sogar anhören…
Und da gibt’s noch mehr Geschichten…

Geld – »Wir sind wie Alkoholiker«

Der Schriftsteller und Dramaturg John von Düffel, geboren 1966John von Düffel bringt in Düsseldorf Émile Zolas großen Spekulantenroman "Das Geld" auf die Bühne.
Ein Gespräch bei ZEIT-Online

Donnerstag, 24. September 2009

Kündigung ist Chefsache

BOCHUM - Gehalt, Arbeitszeiten, Sozialleistungen: Alles zweitrangig, wenn es um die Zufriedenheit der Deutschen mit ihren Arbeitsplätzen geht. Das Verhältnis zum Chef ist hier vielmehr ausschlaggebend. Das Projektteam Testentwicklung der Ruhruniversität Bochum fasste die ersten Ergebnisse einer großen Onlineumfrage zusammen, so INFORMATIONSDIENST WISSENSCHAFT. Dabei können Beschäftigte anonym und kostenfrei ihre Vorgesetzten bewerten. Über 56 Prozent benoteten ihren Chef auf einer Skala von 0 bis 9 im unteren Drittel. Dagegen sind nur 20 Prozent der Befragten mit ihrem Boss zufrieden. 23 Prozent gaben ihren Chefs sogar die schlechteste mögliche Bewertung Die Fragen drehen sich um Aspekte wie Vertrauen, Akzeptanz, Fairneß oder Aufgabenmanagement.

Dennoch sehen sich 53 Prozent als persönlich erfolgreich und schätzen ihr Unternehmen als erfolgreich ein – also kann die Unzufriedenheit nicht mit einer generell negativen Einstellung erklärt werden, sondern hängt direkt mit der Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten zusammen. Vertrauen, Einfühlungsvermögen für das Team, angemessenes Delegieren, Koordinieren, Organisieren fachlicher Aufgaben und faires Verhalten sind ausschlaggebende Faktoren. Und wie sehen sich die Chefs selbst? Dies soll eine Erweiterung der Onlineumfrage ans Licht bringen. Führungskräfte können sich selbst anonym einschätzen und eine kostenfreie Auswertung erhalten. So können zum Beispiel bisherige Fehler aufgezeigt und in Zukunft vermieden werden.

Der Kassenarzt Nr. 15 (September 2009)

Sonntag, 13. September 2009

365 Tage Sex

Erstaunlich, auf was für Ideen man in Bibelkursen kommen kann! Charla Muller, eine eher konservative Hausfrau aus Charlotte in North Carolina, fiel beim wöchentlichen Bibeltreff plötzlich ein, was sie ihrem Mann Brad zum 40. Geburtstag schenken könnte: 365 Tage Sex! Mit wem? Mit ihr natürlich. An jenem Abend ging es im Bibelkreis um den Paulus-Brief an die Galater. Der Geist Gottes beschere dem Leben „Freundlichkeit, Güte, Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung“ las Charla da. Nur die wenigsten wären wohl durch diese Worte auf Charlas Geschenkidee gekommen. Charla erklärt das so: „Ich habe diesen Ausspruch auf meine Ehe angewandt und erkannt, dass ich es an Verbundenheit mit meinem Mann fehlen ließ.“ Das Paar machte Ernst und schaffte zwar nicht ganz 365, aber immerhin 336 Mal Und das nach 13 Jahren Ehe und zwei Kindern! Sex habe jahrelang ganz unten auf der Prioritätenliste gestanden, sagte Charla. Jeden Sonntagabend legte das Paar nun den Intim-Fahrplan für die Woche fest und hielt ihn gewissenhaft ein. Und weil alles so schön funktionierte, hat Charla ihre Erlebnisse in ihrem Buch 365 Nights festgehalten, das sogleich Amerikas Bestseller-Listen stürmte.
Osho-Times September 2009

Freitag, 11. September 2009

Pandemieangst inszeniert?

Der SPD-Gesundheitsexperte Dr. med. Wolfgang Wodarg hat die Angst vor einer Pandemie als Folge einer Inszenierung bezeichnet: "Bislang haben die Hersteller von Grippe-Impfstoff nie genau gewusst, wie viele Abnehmer sie dafür im Herbst haben und wie viel produziert werden muss. Jetzt hat sich die Bundesregierung durch den Medienzirkus in Handlungsdruck setzen lassen und gibt der Pharmaindustrie eine Abnahmegarantie", sagte der Facharzt für Lungenheilkunde, Hygiene und Umweltmedizin im Allgemeinarzt-Interview. Wodarg, der für die SPD im Gesundheitsausschuss des Bundestages sitzt, kritisierte die Weltgesundheitsorganisation WHO, "die sich zum Vehikel der Panikmache macht: "Die WHO hat uns schon bei der Vogelgrippe in unrühmlicher Weise Angst gemacht, vor einer Influenza-Pandemie, die es dann nie gegeben hat: Wodarg rät angesichts der 14 000 Fälle der Influenza H1N1/2009 in Deutschland (Ende August) zu Augenmaß: "Die letzte saisonale Grippewelle lief im Winter 2008 bis Ende Februar 2009 vom Nordwesten Deutschlands bis in den Südosten und führte in Spitzenzeiten mit der Diagnose akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) zu etwa 2 000 zusätzlichen Arztbesuchen pro Woche pro 100 000 Einwohner. Das sind schätzungsweise 10 bis 20 Millionen zusätzlicher Arztbesuche pro 'Grippe'-Welle."
aus Der Allgemeinarzt 14/2009

Ein aktives Gehirn lebt länger

Durch Hirnaktivität setzen Nervenzellen dort ein spezielles genetisches Programm in Gang, das Schutzgene aktiviert, die das Überleben der Zellen deutlich verstärken. Das haben Neurobiologen um Professor Hilmar Bading in Heidelberg nachgewiesen. Das neuroprotektive Genprogramm wird von Nervenzellen selbst gesteuert und immer dann aktiviert, wenn Zellen von ihren Nachbarn im Nervenzellnetzwerk stimuliert werden. Angeschaltet wird der Schutzmechanismus durch Kalzium, das nach Aktivierung der Nervenzellen in diese einströmt, bis in den Zellkern vordringt und dort das Ablesen der Überlebensgene hochreguliert. Die Heidelberger Mediziner versprechen sich von den Forschungsergebnissen neue therapeutische Ansätze zur Behandlung degenerativer Erkrankungen des Nervensystems.
PLoS Genetics vorab online, August 2009
aus Der Allgemeinarzt 14/2009

Dienstag, 8. September 2009

Schmerztoleranz – Sollen Patienten bei der Spritze fluchen?

Eine britische Studie hat gezeigt, dass Probanden Schmerzen länger und besser aushalten, wenn sie deftig fluchen. Die Versuchsteilnehmer mussten eine Hand in Eiswasser halten. Wer dabei fluchte, hielt das Bad länger aus und empfand es als weniger schlimm als die stillen Dulder. Interessanterweise war der Effekt bei Frauen deutlich stärker ausgeprägt als bei den männlichen Probanden. Ob Sie Ihre Patienten zukünftig wirklich auffordern sollen, laut zu schimpfen, wenn Sie ihnen mit der Spritze zu Leibe rücken, hängt von Ihrer persönlichen Fluchtoleranz ab.
Neuroreport doi: 1o.1o97/WNR.obo13e32832e64b1
aus Fortschritte in der Medizin, Nr. 30-22

Risikofaktoren – Wer zur Arbeit radelt, lebt gesünder

Für die CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development In Young Adults) wurden die Daten von über 2300 Pendlern ausgewertet. Die Probanden gaben an, wie lang ihr Weg zur Arbeit war und ob sie diesen zu Fuß, per Rad, Auto oder öffentlichem Verkehrsmittel zurücklegten. Sowohl Frauen als auch Männer, die den Weg zur Arbeit zu Fuß oder per Rad zurücklegten, fielen durch eine körperlich bessere Verfassung auf. Bei den Männern machte sich dies auch durch niedrigere Raten an Übergewicht, Bluthochdruck und Hypertriglyzeridämie bemerkbar. Ein strammer Fußmarsch über 6o Minuten pro Tag ist für die meisten Erwachsenen ausreichend, um körperlich fit zu bleiben und Übergewicht zu vermeiden. Arch Intern Med 2009; 169: 1216-23
aus MMW Fortschritte in der Medizin Nr. 30-33

Beginnende Arthrose – Übergewicht beschleunigt Knorpelzerstörung

Woran liegt es, wenn eine Arthrose besonders schnell voranschreitet? Das haben Ärzte der Boston University bei 336 Patienten mit hohem Risiko für bzw. mit Frühstadium einer Kniegelenksarthrose untersucht. Als wichtigste Risikofaktoren für eine schnelle Progression erwiesen sich ein bereits bestehender Knorpelschaden, ein hoher BMI und ein Meniskusriss. Da Übergewicht ein etablierter Risikofaktor für Arthrose ist, verwundert es nicht, so die Studienautoren, dass Übergewicht auch eine schnelle Knorpelzerstörung fördert. Eine Gewichtsreduktion sei daher wahrscheinlich der wichtigste Faktor, um die Krankheitsprogression aufzuhalten. Roemer FW et al. Radiology, August 200g
aus MMW Fortschritte in der Medizin Nr. 33-33

Freitag, 4. September 2009

Naturprodukt tötet Bakterien – Honig besser als Antibiotika

Dass Honig gut schmeckt, weiß jedes Kind. Dass Honig aber auch Wunden vor Bakterien schützen kann - und zwar besser als ein Antibiotikum – wohl nicht.

In Zukunft könnte statt einer antibiotischen Creme medizinischer Honig auf einer Wunde oder an einem Katheter kleben. Denn zwei bestimmte Honigsorten aus Neuseeland und Australien wirken bei der Behandlung von oberflächlichen Wunden und Infektionen effektiver als Antibiotika. Die medizinischen Honigsorten wirkten gegen alle in einer Studie getesteten Bakterien, darunter auch gegen multiresistente Bakterien. Im Gegenzug entwickelten die Bakterien keine Resistenz gegen den Honig, wie dies bei Antibiotika der Fall ist.

Die getesteten Honigsorten werden von Bienen produziert, die sich von den Blüten des Teebaums ernähren. Bisher wissen die Forscher nicht genau, wie es dem Honig gelingt, Infektionen zu vermeiden und Erreger abzutöten. Sie vermuten, dass ein Bestandteil namens Methylglyoxal eine Wechselwirkung mit anderen – bisher unbekannten Bestandteilen des Honigs eingeht und so infektionsauslösende Bakterien daran hindert, neue Stämme zu bilden, die gegen den Honig resistent sind. (cst)
Pressemitteilung Institut Ranke-Heinemann
CME 7/8, 2009