Dienstag, 5. Juli 2011

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Das Zitat des Monats

• »Das kohlenstoffbasierte Weltwirtschaftsmode – also das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle – ist ein unhaltbarer Zustand, weil es die Existenzgrundlagen zukünftiger Generationen gefährdet. Die  Transformation zur Klimaverträglichkeit ist daher moralisch ebenso geboten wie die Abschaffung der Sklaverei und die Ächtung der Kinderarbeit …

Wir müssen die Diktatur des Jetzt überwinden, also die umfassende Plünderung von Zukunft und Vergangenheit, nur um im winzigen  aktuellen Zeitfenster materiell unbeschwert leben zu können. Diese  Gegenwartsfixierung ist auf ihre Art undemokratisch, denn sie geht auf  Kosten unserer Nachkommen, die ihre Stimme nicht erheben können.  Deshalb sollte ein bestimmter Anteil der Parlamentssitze, vielleicht fünf  oder zehn Prozent, für solche Parlamentarier vorgehalten werden, die sich nur um die Interessen künftiger Generationen kümmern. Also  Ombudsleute für die Zukunft.«
Hans Joachim Sehnellnhuber (Klimaforscher)


Der Klub der Milliardäre

• Nie zuvor gab es mehr Dollarmilliardäre und nie war ihr Vermögen zusammengerechnet größer als im Jahr 2011. Weltweit hat der exklusive Klub 1.210 Mitglieder, 102 davon sind  Frauen. Sie verfügen über ein Gesamtvermögen von 4,5 Billionen Dollar. Das ist mehr als der US-Staatshaushalt für 2011, denn der beläuft sich  »nur« auf 3,8 Billionen Dollar. An der Spitze der Reichen-Liste steht mit  74 Milliarden der mexikanische Telekom-Mogul Carlos Slim. Allein im letzten Jahr konnte er sein Vermögen um sagenhafte 20,5 Milliarden steigern! 108 der 214 neuen Milliardäre stammen aus  Schwellenländern. Der Aufschwung dort ist rasant: In China ist die Zahl der Milliardäre mit 115 fast doppelt so hoch wie vor einem Jahr. In  Russland sind es mit 101 Milliardären zwei Drittel mehr. Da wundert es  kaum, dass Moskau als Stadt mit der höchsten Milliardärs-Dichte New  York den Rang abgelaufen hat.


Deutschland: Land der Analphabeten

• Die ersten Monate des Jahres waren reich an Skandalen und  Medienhypes. Zwischen Guttenberg-Affäre und Niedergang der FDP fiel  vor lauter Aufregung so manche Nachricht durchs Raster. Zum Beispiel  eine bemerkenswerte Studie des Bundesbildungsministeriums,  derzufolge in Deutschland mehr als sieben Millionen funktionale Analphabeten leben.

So nennt man Menschen, die nur mit Mühe kurze Sätze lesen und schreiben können; zwei Millionen sind nicht einmal dazu in der Lage.  Weitere 13 Millionen Erwachsene kommen in ihrer Formulierungsfähigkeit nicht über das Grundschulniveau hinaus. Erstaunlich, dass diese Studie weder zu Schlagzeilen in der Presse  noch zu erregten Debatten im Parlament führte. Dabei sind Millionen  Analphabeten sicherlich verheerender für unser Bildungssystem als eine gefälschte Doktorarbeit – und zahlenmäßig fallen sie mehr ins Gewicht als alle FDP-Wähler zusammen.


Wegwerfberater

• Jede Zeit erzeugt ihre eigenen, Berufe. Ökologisch bedauerlich, aber  wahr: Der schnelle Konsum und das Wegwerfen sind das Schmieröl  unserer Wirtschaft. Da ist es nur naheliegend, dass es nun auch  Berater gibt, die dem überforderten Zeitgenossen beim Wegwerfen zur  Seite stehen! Der Durchschnittseuropäer besitzt heute 10.000  Gegenstände. Vieles davon wird nie benutzt, aber dennoch behalten.  Die meisten Leute glauben, dass ihr Leben umso reicher wird, je mehr
 sie besitzen – ein großes Missverständnis. Wenn man zu viele oder die falschen Dinge anhäuft, wirkt sich das negativ aus. Besitz kann  Menschen blockieren, sagt die britische Autorin Karen Kingston, die als führende Space-Clearing-Expertin gilt. Sie empfiehlt: Dinge einfach wegwerfen, die wir nicht benutzen, als ewig unerledigte Aufgaben herumliegen oder schlechte Erinnerungen wecken. Doch genau das fällt  den meisten schwer. Sofort kommt da die Frage: Wer weiß, wofür ich  das noch mal verwenden kann? Damit der ewige Sammler in uns
endlich schweigt, gibt es jetzt Wegwerfberater. Kein Zweifel, ein Beruf mit Zukunft!


Die Zahl des Monats: 6

• Unser Leben verlängert sich mir jedem Tag, den wir leben, um sechs Stunden. Es ist zwar möglich, dass wir morgen von einem Bus  überfahren werden, aber statistisch betrachtet gewinnen wir  unaufhaltsam Lebenszeit hinzu: zweieinhalb Jahre pro Jahrzehnt, drei  Monate pro Jahr, sechs Stunden pro Tag. Dieser Trend hält seit  anderthalb Jahrhunderten in unserer Hemisphäre an – dank medizinischem Fortschritt, abnehmender Kindersterblichkeit und  zunehmendem Wohlstand. Die hier heute geborenen Kinder werden mit hoher Wahrscheinlichkeit hundert Jahre alt – vor gerade mal 120 Jahren lag ihre Lebenserwartung noch bei 42 Jahren. Übrigens entspricht das der aktuellen Lebenserwartung in Malawi (Afrika).

aus der Osho-Times vom Juni 2011