Sonntag, 28. August 2011

Vor 500 Jahren: Afonso de Albuquerque erobert Malakka

Gewürze - Objekte der Begierde

Portrait des Afonso de Albuquerque
(Illustration aus einer Handschrift, 14. Jh.)
Malakka, an der Südwestküste der Malaiischen Halbinsel gelegen, gab der Meeresstraße zwischen Malaysia und der Insel Sumatra ihren Namen. Gegründet worden war die Stadt ursprünglich von Chinesen als Umschlagplatz für Gewürze, besonders für den weltweit begehrten Pfeffer. Im Hafen lagen bis zu 2000 Boote vor Anker, die Bevölkerung war auf 100 000 Menschen angewachsen. Seit dem frühen 15. Jahrhundert regierten Sultane in Malakka, doch die europäischen Seefahrernationen schielten nach der Stadt, die eine zentrale Stellung im lukrativen Gewürzhandel einnahm.

Am 24. August 1511, heute vor 500 Jahren, eroberte der Portugiese Afonso de Albuquerque (1453 oder 1462-1515) mit 2000 Mann auf 18 Schiffen die wohlhabende Stadt, nachdem er zuvor erfolglos Verhandlungen mit dem Sultan geführt hatte. Albuquerque war seit 1504 in Diensten des Königs im Indischen Ozean aktiv und trug beträchtlich zum Aufbau des portugiesischen Kolonialreichs bei. Bis 1641 verblieb Malakka bei den Portugiesen, dann übernahmen die Niederlande die Herrschaft, bis sie im 19. Jahrhundert wie ganz Malaysia an die Briten fiel, die das Land erst 1957 in die Unabhängigkeit entließen.
aus: Brockhaus – Abenteuer Geschichte

Datei:Tunku abd rahman.jpg
Tunku Abdul Rahman (1903-1990)
Die Föderation Malaya wurde am 1. Februar 1948 gegründet und ersetzte die 1946 gegründete Malaiische Union. Abduhl Rahman, 14. Sohn und 20. Kind des 24. Sultans von Kedah, Abdul Hamid Halim Shah, studierter Jurist und Vorsitzender der United Malays National Organisation (UMNO), die eine Unabhängigkeit für die britische Kolonie erstrebte, verhandelte mehrere Jahre lang erfolglos über die Unabhängigkeit, da die Briten zögerten, diese zu gewähren ohne eine Garantie zu haben, dass die drei großen Bevölkerungsgruppen – Malaien, Chinesen und Inder – friedlich miteinander leben würden. Tunku Abdul Rahman gelang es jedoch eine politische Allianz mit der Organisation der Chinesen (Malayan Chinese Association) zu gründen, der sich 1955 auch die Inder (Malayan Indian Congress) anschlossen. Diese Allianz-Partei (Alliance Party) gewann bei den allgemeinen Wahlen im selben Jahr 51 von 52 Parlamentssitzen, und er wurde heute vor 56 Jahre, am 28. August 1955 zum Premier (Chief Minister) gewählt. Noch im selben Jahr führte er eine weitere Delegation nach Großbritannien und erreichte, dass der Tag der Unabhängigkeit für die malaiische Halbinsel auf den 31. August 1957 (Nationalfeiertag: Hari Merdeka) festgesetzt wurde. Als Premier der neuen Nation wurde er in den Wahlen von 1959 und 1964 mit überwältigenden Mehrheiten wiedergewählt.