Mittwoch, 30. November 2011

Das Gute vor der Tür

Als Hausarzt habe ich vor vierzehn Jahren Hausbesuche gemacht. Und ich war verblüfft und auch entsetzt, wieviele Menschen darüber klagten, daß sie allein sind, selbst aber nichts gegen ihre Einsamkeit tun.



In einem japanischen Altenheim hatten die Pfleger Schwierigkeiten, einen Kindergarten für ihre Kids zu finden und nahmen sie kurzerhand ins Altenheim mit. (»Die Alten richten sich auf, wenn sie die Kinder sehen.« bei ZEIT Online)





Heute gerade habe ich eine ausländische Mitbürgerin hier in meiner Praxis gesehen, die ein furchtbares Schicksal hinter sich hat und jetzt nach einigen nicht selbst verantworteten Schicksalsschlägen in einem Loch steckt – nicht psychisch sondern real – aus dem sie aus eigener Hilfe nicht mehr rauskommt.



Ich verbinde diese vorstehenden drei Absätze jetzt extra nicht, wer die Verbindung nicht sieht, dem mag ich sie auch nicht erklären.









Heute vor 72 Jahren: Überfall der Sowjetarmee auf Finnland

Nachdem die finnische Regierung sich weigerte, die Landenge von Karelien an die UdSSR abzutreten und der UdSSR das Recht einzuräumen, auf dem Gebiet Finnlands Militärstützpunkte einzurichten, überschritten am 30. November 1939 sowjetische Truppen ohne Kriegserklärung die finnische Grenze (siehe "Finnisch-sowjetischer Winterkrieg", bei Wikipedia). Die sowjetische Luftwaffe bombardierte Helsinki. Obwohl die finnischen Truppen zahlenmäßig stark unterlegen waren, gelang es ihnen, den sowjetischen Vormarsch aufzuhalten und der Roten Armee schwere Verluste zuzufügen. Im Verlauf des Krieges setzte Stalin immer mehr Divisionen ein. Anfang März gelang es den Sowjets schließlich, die Befestigungen der "Mannerheim-Linie" auf der karelischen Landenge zu durchbrechen, so dass die Finnen um Frieden bitten mussten. Sie verloren zehn Prozent ihres Staatsgebietes. 
(Kalenderblatt.de)

Datei:Pariisin rauha de.png
Als Folge der beiden Kriege gegen die Sowjetunion 1939 bis 1944 musste Finnland die
 hier rot gekennzeichneten Gebiete an den Nachbarn abtreten. (Quelle: Wikipedia)

































Der Winterkrieg hat in der Geschichtsschreibung zwei vollkommen gegensätzliche Bewertungen erfahren. In der Sowjetunion und ihren Verbündeten wurde das sowjetische Vorgehen als legitime Wahrnehmung der strategischen Interessen und als Sicherung der strategischen Lage Leningrads betrachtet. Leningrad (heute wieder Sankt Petersburg, 1924 bis 1991 Leningad), das nur 50 Kilometer von der alten finnischen Grenze entfernt lag, sei einem Angriff von finnischem Boden aus schutzlos ausgeliefert gewesen. Finnland habe unter dem Einfluss sowohl der westlichen Mächte als auch des deutschen Imperialismus gestanden und hätte daher einen wichtigen Aufmarschraum im Falle eines Krieges gegen die Sowjetunion dargestellt. Nach dieser Bewertung hätte der Krieg durch angemessene Zugeständnisse der finnischen Regierung vermieden werden können. Auch finnische Historiker mit prosowjetischer Einstellung haben sich in der Nachkriegszeit dieser Bewertung angeschlossen.

Die bürgerlich-finnische und westliche Geschichtsschreibung hält den Angriff der Sowjetunion dagegen für den Ausdruck der imperialistischen Politik Stalins und Molotows. Ein Einlenken in den Verhandlungen des Herbstes 1939 hätte nach dieser Ansicht die Stellung Finnlands entscheidend geschwächt und das Land neuen Gefahren ausgesetzt. Hier wird insbesondere darauf verwiesen, dass, nachdem der Krieg begonnen hatte, Stalin nachweislich zunächst das Ziel der vollständigen Besetzung Finnlands verfolgt habe. (aus Wikipedia)