Sonntag, 4. Dezember 2011

Vor 75 Jahren: Thomas Mann ausgebürgert

Thomas Mann (rechts) Mit Rabbi Stephen Wise und Albert Einstein in New York, Mai 1938
Die Rache des Regimes

Der Schriftsteller Thomas Mann (1875-1955) zählte zu den prominentesten Gegnern des Nationalsozialismus. Die Stimme des Literaturnobelpreisträgers hatte vor allem im Ausland großes Gewicht und Mann erhob seine Stimme so unmissverständlich gegen die braune Gefahr wie nur wenige andere. In seiner berühmten »Deutschen Ansprache« im Berliner Beethovensaal appellierte er im Oktober 1930 leidenschaftlich an die Vernunft. Mit der Sprachgewalt des Schriftstellers brandmarkte er die »Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratische Jahrmarktsrohheit« des Nationalsozialismus und fragte, ob »das Wunschbild einer primitiven, blutreinen, herzens- und verstandesschlichten, hackenzusammenschlagenden, blauäugig gehorsamen und strammen Biederkeit, diese vollkommene nationale Simplizität in einem reifen, viel erfahrenen Kulturvolk wie dem deutschen« Realität werden könnte.

Es konnte und Thomas Mann fasste früh den Entschluss, diesem Deutschland den Rücken zu kehren: Mit seiner Familie ging er ins Exil. Die neuen Machthaber beschlagnahmten sein Haus samt Inventar und betrieben das Ausbürgerungsverfahren. Heute vor 75 Jahren, am 2. Dezember 1936, wurde Thomas Mann die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte

Wenn ich Manns Sprüche gegen die Nazis lese, geht mir das Herz auf. Jammerschade, daß der Mann schwul war.
(Für den nicht unwahrscheinlichen Fall, daß jemand mit meinem schrägen Humor nicht zurechtkommt: Der zweite Satz war nicht ernst gemeint!!)

Adventsrätsel (das Vierte von vierundzwanzig)

Was macht ein Franzose im Lendenschurz auf einem Eisberg?

(Lösung zu Nr. 3)