Donnerstag, 31. Mai 2012

Heute vor 50 Jahren – 31. Mai 1962: Hinrichtung Adolf Eichmanns in Jerusalem


Die Banalität des Bösen?





Seine letzten Worte: »In einem kurzen Weilchen, meine Herren, sehen wir uns ohnehin alle wieder. Das ist das Los aller Menschen. Es lebe Deutschland. Es lebe Argentinien. Es lebe Österreich.« In der Nacht des 31. Mai 1962 öffnete sich der Fallboden unter dem Galgen im Gefängnis Ramleh bei Tel Aviv – Adolf Eichmann (1906 bis 1962) wurde hingerichtet. Vorher hatte der SS-Obersturmbannführer, einer der Hauptverantwortlichen für den Holocaust, um eine Flasche Rotwein gebeten und sie zur Hälfte leer getrunken.


Adolf Eichmann vor Gericht in Jerusalem, April 1961
Am Tag zuvor hatte das Oberste Gericht Israels das Todesurteil vom 15. Dezember 1961 bestätigt. Präsident Jizchak Ben Zwi lehnte das Gnadengesuch Eichmanns und das seiner Frau mit folgendem Bibelvers als Notiz ab: »Wie dein Schwert die Frauen um ihre Kinder gebracht, so sei unter den Frauen deine Mutter kinderlos gemacht.« Eichmanns Leichnam wurde verbrannt, die Asche ins Mittelmeer gestreut. Er ist bislang der einzige Mensch, der von der israelischen Justiz hingerichtet wurde.


Eichmann in einem Interview:
»Ich war kein normaler Befehlsempfänger, dann wäre ich ja ein Trottel gewesen. Sondern ich habe mitgedacht, ich war ein Idealist gewesen … Hätten wir 10,3 mio Juden getötet, dann wäre ich befriedigt und würde sagen, gut, wir haben einen Feind vernichtet.«
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012

Das Milgran-Experiment bei Wikipedia