Freitag, 7. Dezember 2012

Heute vor 124 Jahren – 7. Dezember 1888: John Dunlop meldet das Patent für den ersten Fahrradluftreifen an

John Dunlop lässt Reifen leise laufen 

 Alle Eltern, deren Kinder je ein »Bobby-Car« mit seinen ohrenbetäubenden Reifen aus hartem Kunststoff gefahren haben, können sicherlich nachempfinden, wie es dem irischen Tierarzt John Dunlop (1840-1921) erging, wenn sein Sohn mit dem Dreirad unterwegs war, das eisenummantelte Holzräder hatte. Er sah, dass der Filius einen Heidenspaß hatte; der dabei produzierte Lärm aber war auf Dauer kaum zu ertragen. Also machte er sich ans Werk, die Lärmquelle zu beseitigen: Aus Gummischläuchen, Leinwand und einem zweckentfremdeten Schnuller als Ventil bastelte der Vater eine Ummantelung für die Holzräder und pumpte sie mit einer Ballpumpe auf. Die Lärmquelle war beseitigt und das Prinzip des luftgefüllten Reifens erfunden. 1889 gründete der findige Tierarzt in Dublin das erste Reifenwerk.

Wikipedia erzählt die Geschichte noch ein Stück weiter:
Am 7. Dezember 1888 meldete er das Patent für den ersten Fahrradluftreifen an und gründete ein Jahr später das erste Reifenwerk der späteren Dunlop-Gruppe. Das Patent verkaufte er einige Zeit später an William Harvey Du Cros. Er selbst wurde zeit seines Lebens nicht reich durch seine Erfindung.

 Charles Goodyear (1800-1860) erfand die Vulkanisation des Kautschuks und um 1840 das Hartgummi. Als Geschäftsmann war er aber wenig erfolgreich: Die bekannte Reifenfirma trägt den Namen lediglich im Gedenken an den Pionier der Gummiproduktion. 

Giovanni Battista Pirelli (1848-1932) gründete 1872 in Mailand eine Gummifabrik, die seit den 1890er-Jahren auch luftgefüllte Reifen für Fahrräder und Automobile produziert. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012

Adventsrätsel (das Siebente von vierundzwanzig)

Mit Last beladen kann ich gehen, 
nimmt man die Last, 
so bleib ich stehen.
Auflösung zu Nr. 6

Auflösung zu Nr. 6 vom Jahr 2013:
Kein Nikolaus hat vier Beine, ein Nikolaus nur zwei (*gg*)

Vor 2075 Jahren – 63 v. Chr.: Cicero deckt die Verschwörung des Catalina auf

Reden zur Verteidigung der Republik

 Der römische Politiker Lucius Sergius Catilina (108-62 v. Chr.) war 67 v. Chr. zum Statthalter der Provinz Africa ernannt worden, die er zum eigenen Vorteil unerbittlich ausbeutete. Den auch ansonsten übel beleumundeten Catilina erwartete daher 66 in Rom ein Rückforderungsverfahren, weshalb er auch von der Bewerbung für das Konsulat ausgeschlossen wurde. In den Jahren 65 und 64 v. Chr. bewarb er sich ebenfalls vergebens auf das Amt und versuchte schließlich, mit Gewalt an die Macht zu kommen.

Büste des Cicero, 1. Jh. v. Chr.

 Der amtierende Konsul Marcus Tullius Cicero deckte 63 die Umsturzpläne auf und hielt im Senat vier berühmt gewordene Reden in dieser Sache. Catilina verlor daraufhin immer mehr Anhänger in Rom, wurde zum Staatsfeind erklärt und sah sich gezwungen, die Stadt zu verlassen. In Etrurien sammelte er ein Heer, das 62 v. Chr. bei Florenz geschlagen wurde. Catilina fiel in der Schlacht bei Pistoria.

 Aus Ciceros 1. Rede gegen Catilina: 

Wie weit, Catilina, wirst du es am Ende noch treiben im Missbrauch unserer Geduld? Wie lange noch wird jenes dein rasendes Beginnen uns verhöhnen? … Wem von uns, meinst du, sei es unbekannt, was du in der letzten, der vorletzten Nacht getrieben, wo du gewesen, welche Leute du um dich versammelt, welche Pläne du gefasst hast? 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012