Montag, 11. Februar 2013

Nullachtfuffzehn eben 

Will man etwas als durchschnittlich, alltäglich und bar jeder Originalität charakterisieren, so fällt häufig der Ausdruck 08/15. Seit etwa 100 Jahren ist diese Wendung als abwertendes Urteil bekannt.

 Dass ausgerechnet ein Maschinengewehr, also eine eher außergewöhnliche Schusswaffe, hinter dieser Wendung steckt, mag zunächst überraschen: Für die deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs war der Exerzierdrill an und mit dem MG 08/15 fester und permanenter Bestandteil ihrer Ausbildung und ihres Einsatzes. Daher hatten sie diese Waffe bald über und übertrugen die numerische Kennzeichnung des Gewehres auf andere Bereiche. So war dann auch das Essen 08/15, ebenso wie ein langweiliges Buch oder ein Tag ohne besondere Ereignisse. 

[aus Wikipedia]
 Das auf eine Lafette (ein Untergestell) montierte MG 08 (im Jahr 1908 entwickelt) war schwer und im Gelände schwierig zu handhaben. Erst die Weiterentwicklung aus dem Jahr 1915 reduzierte mit einem Dreibein als Stütze das Gewicht und ermöglichte eine bessere Handhabung. So wurde das MG 08/15 auch zum meistproduzierten Modell der Reihe. Maschinengewehre mit einer Kadenz von 500/600 Schuss in der Minute waren die effektivsten und verheerendsten Waffen auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs, Millionen Menschen starben in deren Kugelhagel. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013