Mittwoch, 10. Dezember 2014

Der CIA Folterbericht

Mit der Veröffentlichung des Senatsberichts wird der Verdacht erhärtet, dass Regierungsmitglieder größere Kenntnis davon hatten, als sie zugeben
Der Senatsauschuss hat heute trotz aller gegenläufigen Versuche (Kerry und Bush gegen die Veröffentlichung des CIA-Berichts) die Zusammenfassung des Berichts über die Behandlung von Gefangenen durch die CIA veröffentlicht (oder auch hier). Es sind 462 Seiten, der gesamte Bericht soll über 6.000 Seiten haben. Ob er jemals in Gänze veröffentlicht wird, ist noch unbekannt. Glenn Greenwald bewertet den Bericht als "den bei weitem umfassendsten offiziellen Bericht über das offizielle Folterregime des Kampfes gegen den Terror".
Die großen Schlagzeilen machen wahrscheinlich die Methoden, mit denen die CIA-Mitarbeiter oder Vertragspartner der CIA, darunter auch Mediziner, die Gefangenen traktiert haben. Verhörtechniken kann man dies nur stark beschönigend oder mit zynischem Ton nennen; manche US-Medien vermeiden den Begriff "Folter" dennoch weiterhin. Obwohl aus dem Bericht hervorgeht, dass "Terrorverdächtige", wie zum Beispiel Abu Zubaydah, der Ertränkungsfolter, dem Waterboarding, bis zur Besinnungslosigkeit ausgesetzt waren, bis sich "Schaumblasen in seinem offenen Mund bildeten" - und dies wochenlang.

mehr:
- CIA-Folter-Bericht: Wieviel wusste die Regierung? (Thomas Pany, Telepolis, 09.12.2014)

siehe auch:
CIA-Folter unter George W. Bush: Die furchtbaren Jahre (Sebastian Fischer, SPIEGEL, 09.12.2014)
Dianne Feinstein, CIA, NSA (Post, 09.08.2014)
- "Verschärfte Vernehmung" (The Atlantic, 29.05.2007)






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