Donnerstag, 20. Februar 2014

Heute vor 40 Jahren – 20. Februar 1974: Der Bundestag ratifiziert den Atomwaffensperrvertrag

Deutschland verzichtet auf Nuklearwaffen

Der Atomwaffensperrvertrag war bereits 1970 in Kraft getreten. Er verpflichtet die Vertragsstaaten, die im Besitz von Kernwaffen sind, diese nicht zu verbreiten und Nichtatomwaffenstaaten bei Bau oder Erwerb nicht zu unterstützen. Staaten, die nicht im Besitz von Atomwaffen sind, verpflichten sich, diese weder herzustellen noch zu erwerben. Der Sperrvertrag wurde bisher von 188 Staaten unterzeichnet. Die Atomwaffenstaaten Indien, Pakistan und Israel gehören nicht zu den Unterzeichnern, Nordkorea trat 2003 vom Vertrag zurück.

US-Marines beobachten einen Atomwaffentest
in der Wüste von Nevada, 1953
Vor 40 Jahren, am 20. Februar 1974, ratifizierte der Deutsche Bundestag den Sperrvertrag. Die Bundesregierung unter Kanzler Willy Brandt hatte den Vertrag bereits im November 1969 unterzeichnet. In Kraft trat er aber erst fünf Jahre später, weil CDU und CSU sich angesichts der Bedrohung durch sowjetische Atomwaffen die Option offen halten wollten, mit deutschen Atombomben drohen zu können. Auch bei der Ratifizierung des Vertrages im Deutschen Bundestag stimmten noch 90 konservative Abgeordnete dagegen.

Bundeskanzler Konrad Adenauer, 1957
»Die taktischen Atomwaffen sind im Grunde nichts anderes als eine Weiterentwicklung der Artillerie, und es ist ganz selbstverständlich, dass wir nicht darauf verzichten können.«
Harenberg – Abenteuer Geschichte