Mittwoch, 9. Juli 2014

Vor 2200 Jahren – 320-180 v. Chr.: Das Maurya-Reich in Indien

Ein Kriegsherr wirbt für Friedfertigkeit 

Unter der Dynastie der Maurya entwickelte sich ab dem späten 4. Jahrhundert v. Chr. das erste Großreich auf dem indischen Subkontinent, das sich zunächst über den gesamten Norden erstreckte. Seine Hauptstadt war Pataliputra am Ufer des Ganges. Unter König Aschoka (268-232 v. Chr.), einem Enkel des Begründers der Dynastie, erfuhr das Reich seine größte Ausdehnung und Blütezeit. Das Herrschaftsgebiet Aschokas umfasste mit Ausnahme des Südens ganz Indien und reichte bis nach Afghanistan. 

Stupas von Sanchi, erbaut unter Maurya-König Aschoka (2005)
Die eindrucksvollste Hinterlassenschaft der Maurya sind die Stupas von Sanchi in Nordindien, die ältesten ihrer Art. Weil Aschoka vom tausendfachen Leid und sinnlosen Sterben in einer blutigen Schlacht völlig entsetzt war, engagierte er sich nach 260 v. Chr. für einen friedlicheren Umgang der Menschen miteinander und wandte sich dem Buddhismus zu. Einer Legende zufolge ließ er in seinem Reich über 80.000 Stupas errichten und die Hauptstadt Pataliputra wuchs zu einem wichtigen Zentrum des frühen Buddhismus. Nach Aschokas Tod setzte infolge interner Rivalitäten ein rascher Niedergang ein, um 180 v. Chr. erlosch die Dynastie der Maurya.

Stupa
▪︎ halbkugelförmige Bauten des Buddhismus 
▪︎ enthalten Reliquien Buddhas und bedeutender Mönche 
▪︎ ihre Form entspricht dem Hügel über Buddhas Grab 
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014