Freitag, 29. August 2014

Die Bekämpfung des sogenannten „Islamischen Staates“ liegt allein in der Hand der betroffenen Staaten

Das ist ein Beitrag von Mohssen Massarrat. Wie zu erwarten hat dieser deutsch-iranische-Experte für internationale Beziehungen und den mittleren Osten eine andere als allgemein übliche Sicht der Dinge. Als Anstoß zum Nachdenken auf jeden Fall lesenswert. Das würde auch für den deutschen Außenminister, die Kanzlerin und den Innenminister gelten. Die enthaltenen Anmerkungen zu Israel und Palästina könnte man auch „ausgewogener“ formulieren. Dies richtig einzuordnen überlassen wir unseren Leserinnen und Lesern. Albrecht Müller
mehr:

Ukraine 19 – Die Ukraine, korrupter Journalismus und der Glaube der Atlantiker

- Höchstgericht ignoriert: CDU und SPD festigen staatliche Kontrolle des ZDF (DeutscheWirtschaftsNachrichten, 15.10.2014)
Politiker aus CDU und SPD haben beschlossen, den Spruch des Bundesverfassungsgerichts glatt zu ignorieren und die Rundfunkräte des ZDF weiter mehrheitlich unter staatlicher Kontrolle zu halten. Dies ist ein schwerer Schlag gegen die innere Pressefreiheit im ZDF und widerspricht der vom Höchstgericht geforderten Staatsferne der öffentlich-rechtlichen Sender.

- Der Krieg um die Köpfe (Georg Rammer, Kritisches Netzwerk, 14.10.2014)
Erinnerung als subjektive Wahrheit ist Teil der Identität. Beim staatlichen Gedenken geht es aber nicht um historische Wahrheitssuche. Die Erinnerung soll gelenkt und geformt werden, damit sie aktuellen Ideologien und politischen Zielen dienen kann. Die Erinnerungspolitik verrät viel über die Interessen der Elite. Diese kämpft – in Staat, Parteien oder Interessengruppen – um Köpfe. Das strategische Ziel ist Deutungshoheit. Die Elite weiß: Die Bedeutung historischer Ereignisse ergibt sich durch den Kontext, in den die Erinnerung gestellt wird. 
 Zahlreiche Institutionen arbeiten daran, vergangenen oder aktuellen Ereignissen durch einen ganz bestimmten Kontext eine Bedeutung zu geben, die den Interessen der Elite entspricht. Das, was früher mit dem bösen Wort »Gehirnwäsche« belegt wurde, heißt heute PR, Kommunikation oder »Framing«.

Das Elend mit der Meinungsvielfalt (, NachDenkSeiten, 26.09.2014)
Referat von Wolfgang Lieb beim Gesprächskreis „Denkzeit“ in Düsseldorf am 25. September 2014.
Viele der hier Anwesenden kommen aus dem inneren politischen Zirkel, sie kennen also einigermaßen die Hintergründe und sachlichen Zwänge für politische Entscheidungen und sie erleben es täglich bei der Lektüre der Presseschauen, wie groß die Lücke zwischen der Binnensicht und der Außensicht vermittelt durch die Medien ist oder wie sehr die Wirklichkeit von der veröffentlichten Meinung abweicht.
Die größte Bedeutung für die öffentliche Meinung hat im Ergebnis die veröffentlichte Meinung.
Es gab ja mal einen veritablen Bundeskanzler, der gesagt haben soll, dass er zum Regieren nur „BILD, BamS und Glotze“ brauche. Es hatte es dann aber am eigenen Leib verspürt, dass diese drei Medien auch ausreichten, um die Macht zu verlieren.
Kein Zweifel, Politik ist auf Meinungsmache angewiesen und von Meinungsmache abhängig.
Die spannende Frage ist also: Wie wird Meinung gemacht?


- Déjà-Vu nach 13 Jahren (, Telepolis, 11.09.2014)
Ein Kommentar zu den Parallelen im öffentlichen Umgang mit 9/11 und dem Ukraine-Konflikt
Ende 1991 verschwand die Sowjetunion von der politischen Landkarte. Bereits in den Monaten zuvor hatte sich der Warschauer Pakt aufgelöst. Der große Feind des Westens war nicht mehr da. Für die westliche Rüstungswirtschaft und ihre politischen Unterstützer war das Ende der Ost-West-Konfrontation ein Problem. Die Rechtfertigung für horrende Militärausgaben fehlte plötzlich. Passenderweise gab es bald einen neuen furchterregenden Feind: Spätestens mit den Anschlägen vom 11. September 2001 übernahm der islamistische Terrorismus ("Al Qaida") diese Universalrolle.


- Einspruch unerwünscht – wie sich die Mainstream-Medien von ihren Lesern entfremden (NachDenkSeiten, 10.09.2014)
Die FAZ erlaubt unter Online-Artikeln zum Themenkomplex Ukraine/Russland schon seit längerem keine Leserkommentare mehr. SPIEGEL Online geht da selektiver vor und schließt den Kommentarbereich erst dann, wenn die Leser die Artikel zu kritisch bewerten. Am konsequentesten ist jedoch die Süddeutsche, die ihren Kommentarbereich gleich ganz abgeschafft hat und Leserkommentare nun auf die sozialen Netzwerke auslagert. Währenddessen erreichen uns nahezu täglich Mails von Lesern, die uns darauf hinweisen, dass in den Kommentarbereichen nahezu aller großen Portale Leserkommentare mit Links auf die NachDenkSeiten nicht veröffentlicht oder meist kommentarlos gelöscht werden. Leserkritik ist bei den Mainstream-Medien offenbar unerwünscht. Doch das eigentliche Problem ist tiefgreifender. Von Jens Berger.
 

Wer sich am letzten Sonntag den ARD-Presseclub angeschaut hat, kam sich vor wie in einer Parallelwelt. Dort debattierten vier einflussreiche Journalisten mit dem nicht minder einflussreichen ARD-Programmdirekter Volker Herres über den NATO-Gipfel und waren sich eigentlich in allen wesentlichen Punkten einig – Russland sei voll und ganz für die Eskalation in der Ukraine verantwortlich, Putin ein Aggressor und die NATO ein friedliebender Garant der Demokratie und der Menschenrechte … man kennt diese Argumentationsmuster ja zu genüge. Den Part des Nonkonformisten durfte ausgerechnet Ines Pohl von der in außen- und sicherheitspolitischen Themen nur all zu konformistischen taz übernehmen. Wer die Sendung verpasst hat, hat eigentlich nichts verpasst. Beim Themenkomplex Ukraine/Russland sind sich die großen deutschen Medien in allen Punkten einig – allenfalls im Grad der Anti-Russland-Haltung gibt es feine Nuancen.

- "Die Berichterstattung unterscheidet sich kaum von den Statements der Politik" (Telepolis, 08.09.2014)
Friedensforscher Lutz Schrader über den Journalismus in Zeiten geopolitischer Konflikte
"Man hat als Mediennutzer das Gefühl, sich seit Monaten in einer Art Endlosschleife zu befinden. Dieselben Argumente werden ständig wiederholt. Es scheint immer weniger Journalisten zu geben, die es für notwendig erachten, gründlich zu recherchieren und sich eine eigene und vor allem unabhängige und kritische Meinung zu bilden." Das sagt der Friedens- und Konfliktforscher Lutz Schrader im Interview mit Telepolis und verdeutlicht: Der Journalismus, wie er dieser Tage im Hinblick auf die Krisen in der Ukraine oder in Syrien zu beobachten ist, ist in vielerlei Hinsicht mit Unzulänglichkeiten behaftet.


- “Die heimtückische Macht der Propaganda” (Wirtschaft und Gesellschaft, 05.09.2014, Text auf englisch, gefunden über die NachDenkSeiten, 08.09.2014)
Ich hatte jüngst eine E-Mail an den bekannten niederländischen Journalisten und Professor emeritus Karel van Wolferen geschrieben. Zwar stimmte ich mit seinen Grundaussagen zum Umgang der Medien mit der Ukraine-Krise überein. Aber seine Einschätzung der deutschen Medien, insbesondere des Spiegels, empfand ich viel zu positiv. Gestern erhielt ich Antwort von ihm. Nicht nur, dass er meiner Kritik am Spiegel nach näherem Hinsehen ausdrücklich zustimmte. Er sendete auch einen neuen Artikel, der sich mit der Propaganda nicht nur im Fall der Ukraine-Krise, sondern sehr weit gefasst und grundsätzlich auseinandersetzt, und gab ihn Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse und Meinung zur Veröffentlichung.

- „Medien sollen Politik erklären und keine machen“ (Aachener Nachrichten, 30.08.2014, gefunden über die NachDenkSeiten, 08.09.2014)
Aachen. Sie ist eine Freundin des deutlichen Wortes – auch gegenüber der eigenen Branche. Gabriele Krone-Schmalz war jahrelang ARD-Korrespondentin in Moskau. Heute kritisiert die 64-Jährige, die inzwischen eine Professur für TV- und Medienwissenschaft hält, die Berichterstattung der meisten deutschen Medien über Russland und die Ukraine-Krise.
Sie sei einseitig, undifferenziert und zu sehr auf die Positionen der Regierung in Kiew fixiert. Ihre Kritik versteht sie als „Liebeserklärung an den seriösen Journalismus“.

Richard David Precht: Die "Knalltüte" Rasmussen - Maybrit Illner 04.09.2014 - die Bananenrepublik [12:18]

Veröffentlicht am 05.09.2014
Zitat Harald Kujat () - General a.D. Kujat warnt vor NATO-"Beweisen" gegen Russland (CeiberWeiber, 05.09.2014)
Zum NATO-Gipfel fand eine Diskussion bei Maybrit Illner statt, bei der General a.D. Harald Kujat und der Philosoph Richard David Precht sagten, was Sache ist. Precht meinte bezogen auf den Wunsch der Ukraine, der NATO beizutreten, dass ein "korrupter Oligarchenstaat"keines der dafür erforderlichen Kriterien erfüllt. Es ist zwar der breiten Masse nicht bekannt, doch der NATO-Vertrag sieht vor, dass nur funktionierende Demokratien beitreten können. Und natürlich kann die Ukraine, geht es mit rechten Dingen zu, auch in die EU nicht aufgenommen werden, weil hier neben Rechtsstaatlichkeit auch stabile Wirtschaft erforderlich ist. 

- Wie Medienpropaganda wirkt (CeiberWeiber, 04.09.2014)
Auch wenn man sich kritisch mit Berichterstattung auseinandersetzt, muss man sich selbst immer wieder daran erinnern, wie NATO-Propaganda wirkt. Man begegnet ihr überall - beim Querlesen mehrerer Medien täglich oder auch, wenn man Ausschnitte aus wenigen Zeitungen sammelt, um zu analysieren, wie es wohl Lesern damit geht. Dieser Text ist daher illustriert mit Schnipseln, die aus einer österreichischen Zeitung stammen und die an deutsche oder britische Medien erinnern. "Österreich" erscheint nicht nur als Kaufausgabe, sondern auch in einer etwas dünneren Gratisversion, die man Ständern etwa bei U-Bahn-Stationen entnehmen kann. 

- „Die Ukraine, korrupter Journalismus und der Glaube der Atlantiker“ (Telepolis, 29.08.2014)
So ist ein Artikel des niederländischen Journalisten Karel von Wolferen überschrieben, der schon am 14. August erschienen ist. Der Artikel ist immer noch aktuell und ein passender Beitrag zum Antikriegstag. Lesenswert. Es ist erstaunlich, dass dieser Text, der die aktuellen Vorgänge einzuordnen hilft, keine weitere Verbreitung gefunden hat. Deshalb machen wir darauf aufmerksam. Carsten Weikamp hat den Text freundlicherweise für die Nachdenkseiten übersetzt. Hier ist die deutsche Fassung als PDF. Die englische Fassung findet sich hier. – Informationen zum Autor sind am Ende des Textes notiert. 

Karel von Wolferen setzt sich kritisch mit der NATO und den Atlantikern, mit der amerikanischen Politik und der Rolle der Neokonservativen auseinander. Er sieht im Versagen der Medien eine der großen Ursachen für die Fehlentwicklung. Die deutschen Medien überschätzt er allerdings, vor allem den „Spiegel“, und wohl auch die in Deutschland entscheidenden Personen Merkel und Steinmeier. Aber dieses Manko beschädigt nicht den Gesamteindruck.

- Bye, bye SPIEGEL! (Telepolis, 29.08.2014)
Bleibt er oder geht er – der “Spiegel”-Chefredakteur? Landauf, landab berichten deutsche Medien darüber. Vergessen wird, was aus dem Nachrichtenmagazin inhaltlich geworden ist. In seinen besten Jahren war der “Spiegel” laut Eigenwerbung ein Sturmgeschütz der Demokratie. Man kann vortrefflich darüber streiten, ob das Magazin je diesem Mythos entsprach, den er seitdem wie eine Monstranz vor sich herträgt. Der heutige “Spiegel” ist – so viel steht fest – von diesem Ideal Lichtjahre entfernt. Mit einer Melange aus zackiger Deutschtümelei, denkfaulem Papageienjournalismus, eitler Geckenhaftigkeit und gnadenlosen Opportunismus hechelt das Blatt einem Zeitgeist hinterher, der stilgebend für die Merkel-Ära ist. Aus dem Sturmgeschütz der Demokratie wurde ein Steigbügelhalter der Marktkonformität.

“Im Zweifelsfall links”, so lautete einst die Devise des Herausgebers Rudolf Augstein. War der “Spiegel” in seinen besten Zeiten ein nach allen Seiten kritisches linksliberales Blatt, entwickelte er sich im letzten Jahrzehnt zusehends zu einem neoliberalen Kampfblatt. Als Talkshow-Ökonomen und Lobbyisten der Großkonzerne zur neoliberalen Wende trommelten, heulte die Zeitschrift mit den Wölfen, polemisierte “wie der Sozialstaat zur Selbstbedienung einlädt” und philosophierte über die “Melkkuh Sozialstaat”. 

- Ukraine/Russland – Übersetzungsfehler (NachDenkSeiten, 29.08.2014)
Zur Ukraine gab es einen Übersetzungsfehler der Agentur @reuters_de. Laut Korrektur sprach Präsident Poroschenko nicht von einer Invasion
Anmerkung JB: Der Tweet der Tagesschau ist mit dem 28. August 13:42 datiert. Zur Information: Poroschenko sprach nicht von einer „Invasion“, sondern von einer „Intervention“ – wenn es um Krieg und Frieden geht, ist dies schon ein gewaltiger Unterschied. Man sollte also schon meinen, dass die großen Online-Ableger der selbsternannten Qualitätsmedien ihre Meldungen mittlerweile korrigiert haben. Ist dem so?

- Spieglein, Spieglein, was ne Schand’ (altermannblog, 27.08.2014)

- Meine Erfahrungen mit und Anmerkungen zu SZ-JournalistInnen in der journalistischen Auseinandersetzung mit dem Ukrainekonflikt (Franz Josef Piwonka, Institut für Medienverantwortung, August 2014, PDF-Datei, gefunden über die NachDenkSeiten, 08.09.2014)
Wer die Presse-und Medienlandschaft der letzten Monate zum Ukrainekonflikt verfolgt, dem drängt sich ein irritierendes Bild auf: die Berichterstattung hat ein erschreckendes Ausmaß an politischer Uniformität bis hinein in dieselbe Wortwahl angenommen. Daher wundert es beim besten Willen nicht, wenn der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg Matthias Platzeck sagt, dass die hiesige Berichterstattung ihn an alte SED-Zeiten erinnere. Die geistige Eskalationsbereitschaft deutscher JournalistInnen geht so weit, dass sogar hohe Militärs ihre mahnende Stimme erheben und vor einer gefährlichen Eskalationsdynamik warnen: eine Absurdität der besonderen Art… 
 
- SPIEGEL Online und der Phantom-Konvoi – Hysterie, Lügen und Heuchelei (Telepolis, 18.08.2014)
Als SPIEGEL Online am Freitag gegen 17:20 mit der Eilmeldung „Ukraine: Truppen greifen russischen Konvoi an“ herauskam, rutschte sicher zahllosen Lesern das Herz in die Hose. Zum Glück stellte sich diese Meldung weniger später als Falschmeldung heraus. SPIEGEL Online hatte offenbar eine Verlautbarung der ukrainischen Regierung ohne jeden weiteren Beleg als Tatsache dargestellt und kräftig Hysterie geschürt. Einen Tag danach war es an SPIEGEL-Autor Christian Neef, in die Vorwärtsverteidigung zu gehen, und den von seinen Online-Kollegen gemeldeten Angriff in einem heuchlerischen Dementi zu relativieren. Ein Stück aus dem Tollhaus.

Was war passiert? In der Nacht von Donnerstag auf Freitag beobachteten zwei britische Journalisten vom Guardian und vom Telegraph und ein russischer Journalist vom Magazin „The New Times“, was ihrer Meinung nach ein Übertritt der russisch-ukrainischen Grenze von einer Kolonne mit 23 Fahrzeugen (Schützenpanzer und Begleit-LKWs) war. Während die beiden britischen Kollegen mit „Belegen“ geizten, veröffentlichte der russische Journalist Sergej Hasow-Kasija zumindest vier Photos, die jedoch von derart schlechter Qualität sind, dass sie kaum als Beleg für irgendetwas durchgehen können. Gut möglich, dass die drei Journalisten eine russische Grenzkontrolle beobachtet haben und selbst nicht genau wussten, wo die Grenze genau verläuft – dies behauptet zumindest die offizielle russische Seite. Alle anderen Interpretationen sind angesichts der mauen Belege hoch spekulativ.

- Leitmedien im Kriegstaumel (Richard Zietz, Nutzerbeitrag, Der Freitag, 08.08.2014)
Ukraine-Krise Die großen Medien agieren in der Ukraine-Krise längst als Konfliktverstärker. Neutralität und Ausgewogenheit? Für Warmduscher. Blick auf eine abgeschottete Elite.
Zitat:
Dieser Beitrag ist, was seine Anliegen angeht, bescheidener. Er gibt nicht vor zu wissen, was genau bei ARD, Zeit oder bei anderen Flaggschiffen des Qualitätsjournalismus schief läuft – und noch dazu, warum. Stattdessen konzentriert er sich auf vier einigermaßen klar nachweisbare Punkte. Punkt eins: Wie, mit welchen Techniken wurde und wird manipuliert? Punkt zwei: Welche Differenzen, welche Eigenheiten sind bei den Großen im Geschäft feststellbar? Punkt drei: Welche Machtkonzentrationen, welche Netzwerke tragen diese Form der Berichterstattung? Und schließlich, Punkt vier: Welche Art von Berichterstattung wäre angemessener, demokratischer, einer freien, pluralistischen Presse würdiger?

und:
- Udo Bachmair zur Rolle der Medien im Ukraine-Konflikt (CeiberWeiber, 30.07.2014) 
(30.7.2014) Udo Bachmair war lange Jahre als Moderator und Redakteur beim ORF und ist heute Präsident der Vereinigung für Medienkultur. Er beobachtet mit Sorge, wie einseitig in Österreich im Ukraine-Konflikt berichtet wird und dass jene, die ausscheren, sofort diffamiert werden. Auch weil Lehren aus 1914 nicht nur bei Festansprachen, sondern auch im praktischen Handeln gezogen werden müssen, appelliert er in einem Gastkommentar an die Verantwortung der Presse: 

Für eine Abrüstung der Worte 
von Udo Bachmair 

Was haben Ex-Kanzler Helmut Schmidt, der frühere grüne EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber, der renommierte Publizist Peter Scholl-Latour oder der anerkannte österreichische Osteuropa-Experte Univ. Prof. Dieter Segert und viele andere politisch gemein? Nach der Logik mancher Zeitungsanalysen sind sie rechts- oder linksextrem. Denn sie gelten als "Putinversteher". Als solche werden sie auch in Qualitätsmedien verächtlich gemacht und sogar als "Irregeleitete" (Hans Rauscher, Standard, 16.4.2014) abgekanzelt. Beispielgebend für den überwiegend antirussischen Mainstream des heimischen Journalismus auch ein Leitartikel, in dem Russland generell als Land präsentiert wird, das andere Länder "sicher überfallen" (Christian Rainer, profil 12/2014) würde. Wie sehr die ausschließlich westliche (US-) Sicht der Welt auch in den Köpfen von Topjournalisten tief verankert ist, die in anderen Fragen durchaus zu Differenzierungen fähig sind, zeigt auch die Einschätzung des Leitartiklers, dass "die NATO-Einsätze im Kosovo-Krieg, in Afghanistan, in Libyen nicht der Vergrößerung der eigenen Einflusssphäre dienten..."


e sei einseitig, undifferenziert und zu sehr auf die Positionen der Regierung in Kiew fixiert. Ihre Kritik versteht sie als „Liebeserklärung an den seriösen Journalismus“.

„Medien sollen Politik erklären und keine machen“ - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-nachrichten.de/news/politik/medien-sollen-politik-erklaeren-und-keine-machen-1.904217#plx1328137599
Sie sei einseitig, undifferenziert und zu sehr auf die Positionen der Regierung in Kiew fixiert. Ihre Kritik versteht sie als „Liebeserklärung an den seriösen Journalismus“.

„Medien sollen Politik erklären und keine machen“ - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-nachrichten.de/news/politik/medien-sollen-politik-erklaeren-und-keine-machen-1.904217#plx1328137599
Sie sei einseitig, undifferenziert und zu sehr auf die Positionen der Regierung in Kiew fixiert. Ihre Kritik versteht sie als „Liebeserklärung an den seriösen Journalismus“.

„Medien sollen Politik erklären und keine machen“ - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-nachrichten.de/news/politik/medien-sollen-politik-erklaeren-und-keine-machen-1.904217#plx1328137599
siehe auch:
- Der Ukraine-Konflikt 2 – Über unterschiedliche Meßlatten und die Verwendung von Sprache am Beispiel der Homosexuellen-Gesetzgebung in Deutschland und des israelisch-palästinensischen Konflikts (Post, 21.03.2014)

zuletzt aktualisiert am 19.10.2014

Heute vor 90 Jahren – 29. August 1924: Gründung der »Büchergilde Gutenberg«

Gute Bücher für die kleinen Leute 

Wirtschaftskrise und alltägliche Not prägten die frühen 1920er-Jahre im Nachkriegs-Deutschland. Für Arbeiter und kleine Angestellte waren schöngeistige Bücher kaum erschwinglich. Die Idee, auch den kleinen Leuten den Kauf von guten Büchern zu ermöglichen, war für einige engagierte Köpfe ein Gebot der Stunde. So stand dann auch die Gründung einer »gewerkschaftlichen Buchgemeinschaft« am 29. August 1924, heute vor 90 Jahren, auf der Tagesordnung des Bildungsverbands der deutschen Buchdrucker, der im Leipziger Volkshaus zusammengekommen war. 
Bücherbus der Büchergilde Gutenberg aus den 1950er Jahren
Einstimmig erklärten die Gewerkschafter ihre Zustimmung zur Gründung der »Büchergilde Gutenberg«. Die Satzung sah vor, den Mitgliedern »inhaltlich gute Bücher in technisch vollendeter Ausführung und nicht alltäglicher Ausstattung zugänglich zu machen«. Das Programm der Büchergilde war von Beginn an anspruchsvoll und ist es bis heute geblieben. Ende 1924 erschien der erste Band: Mark Twains Erzählband »Mit heiteren Augen«. Bereits Ende 1925 zählte die genossenschaftliche Gemeinschaft 18000 Mitglieder. Engagierte Texte moderner Autoren wie B. Traven, Oskar Maria Graf oder Jack London wurden ins Programm aufgenommen. 

Aus der Gründungsrede:
Wir wollen Bücher geben, die Freude machen. 
Bücher voll guten Geistes und schöner Gestalt.
 Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014
siehe auch: