Montag, 15. September 2014

Heute vor 75 Jahren – 15. September 1939: Erster Kriegsdienstverweigerer wird hingerichtet

Standhaft gegen Krieg und Führer 

August Dickmann, 1910 in Dinslaken geboren, gehörte der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas an, die 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurde. Der junge Mann ließ sich durch das Verbot nicht von seinem Glauben abbringen. 1936 denunziert, musste er zunächst eine Gefängnisstrafe absitzen und wurde 1937 ins KZ Sachsenhausen verbracht, wo bereits Hunderte seiner Glaubensbrüder einsaßen. Wenige Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs sollte er dort seinen Wehrpass unterschreiben, doch er weigerte sich und führte zur Begründung u. a. aus, er erkenne Adolf Hitler nicht als den Führer des deutschen Volks an, denn er sei die personifizierte Bosheit und ein Werkzeug des Satans. Auf die Konsequenzen hingewiesen, erklärte Dickmann, er sei bereit, die Folgen zu tragen. 
Gedenkstein auf der Hinrichtungsstätte im Konzentrationslager Sachsenhausen (Foto, 1993)
Als »Volksschädling«, der sich weigerte, »seine Pflicht als Soldat zu erfüllen«, wurde August Dickmann heute vor 75 Jahren, am 15. September 1939, auf dem Appellplatz des KZ von einem SS-Kommando erschossen. Die dort inhaftierten Zeugen Jehovas, darunter der Bruder Dickmanns, mussten das Geschehen von den vordersten Reihen aus verfolgen. 

Zeugen Jehovas
▪︎ christliche Religionsgemeinschaft 
▪︎ gingen aus der Bewegung der Bibelforscher hervor 
▪︎ etwa 300 Mitglieder wurden vom Hitler-Regime als Wehrdienstverweigerer hingerichtet 

Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014