Freitag, 21. November 2014

Max Blumenthal über die deutsche Nahost-Politik

Während die Augen der Weltöffentlichkeit auf den Irak, Syrien oder die Ukraine gerichtet sind, spitzt sich die Lage im „Heiligen Land“ weiterhin zu. Die Unruhen im Westjordanland und in anderen von Israel besetzten Gebieten haben ein neues Ausmaß erreicht. Und zur gleichen Zeit liegt der Gaza-Streifen, den die westliche Berichterstattung schon längst verdrängt hat, immer noch in Trümmern.

Ein Mann, der über all diese Dinge sprechen will, ist der US-amerikanische Autor und Journalist Max Blumenthal. Blumenthal gehört zu den schärfsten Kritikern der israelischen Politik. Seine Bücher Republican Gomorrah: Inside the Movement that Shattered the Party und Goliath: Life and Loathing in Greater Israel standen auf der Bestsellerliste der New York Times. Max Blumenthals Vater, der Journalist Sydney Blumenthal, gehörte zu den engsten Beratern von US-Präsident Bill Clinton.

mehr:
- „Der tödliche Status Quo wird von der Bundesregierung verteidigt und gefördert“ (Gespräch mit Max Blumenthal, Hintergrund, 12.11.2014)

siehe auch:

Gysi von Irren bis aufs Klo verfolgt (Post, 09.11.2014)
Freiheit und Demokratie! – Nur für die, die richtig denken? (Post, 09.11.2014)


Die Krise in der Ukraine und die Spaltung Europas

Westeuropa und Russland waren auf einem guten Weg friedlicher Nachbarschaft und für beide Seiten fruchtbarer Beziehungen. Das ist nach den Ereignissen in der Ukraine und den damit einhergehenden Wirtschaftssanktionen wie auch der Hetze in den westlichen Medien Vergangenheit. Die USA haben es geschafft, aufgrund einer von ihnen inszenierten Krise, Russland durch einen neuen „Eisernen Vorhang“ von Westeuropa zu trennen, wobei die Gefahr eines dritten Weltkriegs in Kauf genommen wurde und wird.

Die Folge ist, dass sich Russland nach mehreren vergeblichen Bemühungen um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Europäischen Union inzwischen nach China orientiert und die Wirtschaftsverbindungen zu den übrigen BRICS-Staaten ausbaut. Diese voranschreitende Entwicklung, verursacht durch eine verantwortungslose und kurzsichtige Imperialpolitik der USA, wird die westeuropäischen Staaten noch teuer zu stehen kommen – das lässt sich schon jetzt absehen. Die deutsche Wirtschaft wird unter den unsinnigen, von den USA oktroyierten Sanktionen besonders leiden.

mehr:
- Das europäische Jahrhundertdesaster – Die Krise in der Ukraine und die Spaltung Europas (Kommentar Wolfgang Bittner, Hintergrund, 20.11.2014)
Zitat:
»Für die Staaten Europas wäre es dringend an der Zeit, auf dem verhängnisvollen Weg in Krieg und Zerstörung als Komplizen der USA einzuhalten, die Interessen der Bevölkerung in den Blick zu nehmen und ihre souveränen Rechte zu wahren. Leider ist das zurzeit ein frommer Wunsch, denn die führenden Politiker und die Medien lügen und hetzen weiter. […] Es stellt sich die Frage, wie diese desaströse Politik geändert werden kann. Die belogene Bevölkerung in dieser Europäischen Union der US- und Konzerninteressen mit ihren abgewrackten Politikern hält in ihrer Mehrheit still.«

Wolfgang Bittner Dankesrede zum Karlspreis [6:55]

Veröffentlicht am 19.01.2013
Wolfgang Bittner Dankesrede zum Karlspreis
(Sonstige Aktivitäten, NRhz-Online, Wikipedia; Enormes Echo auf Bittners Rede, Hans-Dieter Hey, Neue Rheinische Zeitung, 29.08.2010)

Wolfgang Bittner: Ukraine - Strategie der Destabilisierung ll Antikriegskonferenz Berlin2014 [37:13]

Veröffentlicht am 14.10.2014
Antikrieg TV ll Wolfgang Bittner, Göttingen: Die Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung - am Beispiel der Ereignisse in der Ukraine - Die Initiative „Antikriegskonferenz Berlin2014“

Medien und die Kommentarfunktion

Den Medien werden Leserkommentare lästig, sie wollen aus Angst vor der Öffentlichkeit wieder zurück ins Vor-Internetzeitalter

Es ist sicher ein guter, zumindest ein symbolischer Zeitpunkt, wenn die ARD in der ausgerufenen Woche der Toleranz überlegt, wie sie mit Kommentaren auf der eigenen Website umgehen will. Wie Bettina Less vom NDR schreibt, überlegt man bei tagesschau.de Einschränkungen der Kommentarfunktion. Toleranz, so schon der erste Schritt der Argumentation, müsse auch mit Intoleranz umgehen. Allerdings ist mit dem Titel eigentlich eine "sachliche Diskussion", für die man doch so eintritt, bereits versperrt. Man setzt auf Krawall: " Aggressivität im Netz: Wenn der Leser zum Tier wird." Das muss offenbar sein, um Einschränkungen der Meinungsfreiheit legitimieren zu können.

Vorbild ist die Süddeutsche.de, die Kommentare zu Artikel prinzipiell nicht mehr zulässt, sondern in einem "moderierten" Forum den Lesern "drei besonders relevante Fragen des Tages" anbietet, über die sie diskutieren sollen oder dürfen (Leserkommentare abschalten?). Die Leser erfahren auch gleich einmal: "Wir wählen die besten Antworten aus." Die Relevanz der Themen legt die SZ ebenso aus wie die Güte der Kommentare. Abgeschlossen ist das Forum, wenn der SZ-Verantwortliche dies für richtig empfindet. Man könnte parallel zur gesteuerten Demokratie von einer gesteuerten Öffentlichkeit sprechen.

Hintergrund ist, dass vor allem über den Ukraine-Konflikt oft scharfe Kritik an der Berichterstattung geübt wurde. Bei der ARD hat diese auch der Programmbeirat geäußert, der bei der Ukraine-/Russland-Berichterstattung Einseitigkeit gerügt hat, die Leser auch bei Medien wie der Süddeutschen, dem Spiegel oder der Zeit monierten (Ukraine-Konflikt: ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik). Seitdem wurde nicht nur gerne heftig moderiert oder gelöscht, sondern auch die Kommentarfunktion bei bestimmten Themen ganz abgeklemmt.

mehr:
- Die ARD will wie die Süddeutsche zur "gelenkten Öffentlichkeit" übergehen (Florian Rötzer, Telepolis, 21.11.2014)

- Ukraine 20 – ARD-Programmbeirat bestätigt Publikumskritik (Post, 18.09.2014)



Studie: Ultrareiche der Welt werden noch reicher

Die reichsten Menschen der Welt werden noch reicher. 0,004 Prozent der Erwachsenen der Welt besitzen inzwischen fast 30 Billionen Dollar und kontrollieren damit 13 Prozent des gesamten Vermögens der Welt.

Demnach gelten weltweit 211'275 Menschen als ultrareich, das heisst mit einem Vermögen über 30 Mio. Dollar. Davon haben 2325 Menschen mehr als eine Milliarde Dollar.

Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr laut der Studie um sechs Prozent, zugleich erhöhte sich ihr Vermögen um sieben Prozent. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der UBS und der Beratungsfirma Wealth-X hervor.

mehr:
- Studie: Ultrareiche der Welt werden noch reicher (Cash.ch, 21.11.2014)
Quelle: Income inequality in America – The 99 percent (The Economist, 26.10.2011)
Quelle: Bush tax cuts (engl. Wikipedia, abgerufen am 12.11.2016)


- The Wealth-X and UBS Billionaire Census 2014 (billionairecensus.com, Datum unbekannt)

- WEALTH-X AND UBS BILLIONAIRE CENSUS 2014 (WCVB, Datum unbekannt, PDF-Datei)

aktualisiert am 12.11.2016