Sonntag, 24. Mai 2015

"Sie sehen ja, dass die russische Armee hier ist"

Sind die beiden von der Ukraine gefangenen Russen Soldaten oder Freiwillige? Für die Ukraine ein Beweis, für Moskau superpeinlich

Mitglieder der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine haben mit den beiden Personen gesprochen, die von ukrainischen Behörden als reguläre russische Soldaten bezeichnet warden. Sie waren am 16. Mai an der Frontlinie bei Shchastya, 20 km nördlich von Lugansk, festgenommen worden. Nach Angaben der OSZE hätten sie berichtet, sie seien bewaffnet auf einer Erkundungsmission gewesen, hätten aber die Anweisung gehabt, nicht zu schießen. Sie seien beschossen, dabei verletzt und dann gefangen genommen worden. Einer der beiden habe gesagt, er habe von seiner Militäreinheit den Befehl erhalten, in die Ukraine zu gehen. Nach drei Monaten hätte er ausgewechselt werden sollen. Beide erklärten, sie wären schon mehrere Male in der Ukraine im "Einsatz" gewesen. Einer der beiden habe wiederholt gesagt, dass in der Ukraine keine russischen Truppen an Kämpfen beteiligt seien.
Für Kiew sind die beiden Männer der Beweis, dass reguläre russische Soldaten, in diesem Fall Angehörige einer Elite-Einheit, im Donbass die Separatisten unterstützen. Die beiden Gefangenen sollen bestätigt haben, der russischen Geheimdiensteinheit Spetsnaz anzugehören und in Lugansk neue Ausweise und Kleidung erhalten zu haben.

Ein Verhör wurde gefilmt und von ukrainischen Medien veröffentlicht. Allerdings geht auch hier hervor, dass einer der beiden, Jewgeni Jerofejew, auch hier noch abstreitet, ein aktiver russischer Soldat zu sein. Gefangene sollten eigentlich nicht den Medien vorgeführt werden, das gilt als eine Verletzung der Menschenrechte. Als dies letztes Jahr die Separatisten mit den OSZE-Militärbeobachtern gemacht hatten, war der Aufschrei groß, in diesem Fall war die Reaktion in den westlichen Medien verhalten oder sie blieb ganz aus.

mehr:
- "Sie sehen ja, dass die russische Armee hier ist" (Florian Rötzer, Telepolis, 22.05.2015)

Gefangener in der Ukraine russischer Soldat erzählt Details über seinen Einsatz (German subs) [4:44]

Veröffentlicht am 27.08.2014
Putins Verbrecher-Regime setzt russische reguläre Streitkräfte in der Ukraine ein. Zehn russische Soldaten, die durch ukrainische Armee festgenommen wurden, hatten noch Glück - Sie werden nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf unzähligen Friedhöfen Russlands begraben.

Mariupol: Journalistin entdeckt zufällig fliehende westliche Söldner [0:47]
Veröffentlicht am 24.01.2015
24.01.2015 Mariupol: Journalistin entdeckt zufällig einen westlichen Söldner!
Als sie ihn nach einem Interview fragt " NIMM DIE KAMERA AUS MEINEM GESICHT"....und rannte davon...
Quelle: http://x2t.com/344669

Rekonstruktion: Mariupol, Ukraine, 09.05. - Soldaten töten pro-russische, unbewaffnete Zivilisten [9:19]

Veröffentlicht am 09.05.2014
Dies ist eine erste Zusammenstellung aller relevanten Videos von den Geschehnissen am 09.05. in Mariupol, Ukraine. Von mir kommentiert soll dieser Film die wirklichen Geschehnisse nacherzählen - die in der deutschen Presse nicht benannt werden - und damit die Möglichkeit einer eigenen Meinungsbildung schaffen. Macht euch euer eigenes Bild.
Ein weiteres Video von den Kämpfen am und in der Nähe vom Polizeigebäude wird zeitnah folgen.

siehe auch:
Ukraine 8 – Mariopol und die Berichterstattung  (10.05.2014, zuletzt aktualisiert am 26.07.2014)

mein Kommentar:
Wir haben uns inzwischen an so viel gewöhnt, da kommt es auf ein bißchen Verletzung der Menschenrechte auch nicht mehr an. Ich habe mich im letzten Jahr vom Putin-Versteher zum Putin-Fan gewandelt. Und wenn die Amis ein paar hundert Privat-Armee-Leute in der Ukraine rumlaufen haben (die – natürlich – nicht der Genfer Konvention unterliegen und – egal was sie tun – schon von vornherein Straffreiheit zugesichert bekommen haben), dann gestehe ich Putin das gleiche Recht zu. Dieses Messen mit zwei Meßlatten geht mir auf den Senkel: die USA wollten einen Regime-Change, haben ein paar Milliarden Dollar in den Janukowitsch-Sturz gepumpt (natürlich nur aus purer Menschenfreundlichkeit), und jetzt hockt der Sohn des amerikanischen Vizepräsidenten im Vorstand der größten ukrainischen Gasfirma – und der Westen wirft Putin Expansionsbestrebungen vor. Das ist doch – angesichts von Guantanamo, Saddam Husseins nicht-existierenden Massenvernichtungswaffen (Putin: »Ich hätte welche gefunden!«) und 1,5 Millionen Toten im Irak sowas von lachhaft. Hier geht es um pure Machtpolitik, und der sogenannte Freie Westen (sprich: die USA) holt die Menschenrechte hervor oder läßt sie unter den Tisch fallen, gerade wie es ihm in den machtpolitischen Kram paßt. Er ist einfach weniger plump: In Rußland werden mißliebige Journalisten oder Politiker zusammengeschlagen oder ermordet, im Freien Westen werden sie in transatlantischen Netzwerken gekauft bzw. gehirngewaschen.

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