Freitag, 12. Juni 2015

Autonome Waffensysteme – Drohne war gestern

Nach der Erfindung des Schießpulvers und der Entwicklung von Kernwaffen steht die Welt vor einer dritten Revolution in der Kriegsführung: vollautomatisierte Waffensysteme. Die Politik droht, von der technischen Entwicklung überholt zu werden
Während die deutsche Öffentlichkeit noch immer das Für und Wider unbemannter Flugsysteme erörtert, hat die technische Entwicklung die Drohnendebatte längst überholt. Kurz gesagt: Drohnen waren gestern.

Heute geht es nicht mehr um militärische Systeme, die unbemannt eingesetzt werden, sondern um Systeme, die selbstständig handeln. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit ist die technische Entwicklung autonomer Waffensysteme nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten so rasant vorangeschritten, dass heute militärisch möglich ist, was noch vor kurzem als Science Fiction galt. Die militärische Entwicklung ist dabei eng mit der revolutionären Technologieentwicklung der kommerziellen Industrie verknüpft – was eine politische Steuerung nicht gerade erleichtert.

Autonome Waffensysteme im Einsatz
Derzeit verfügen mindestens 30 Länder über Waffensysteme, die autonom defensiv arbeiten und vom Menschen in ihrer Tätigkeit nur noch überwacht werden. Manches dabei erscheint durchaus unstrittig – wie etwa autonom agierende Raketenabwehrsysteme. Doch im Militärischen existiert keine reine Defensive. Und: Die Entwicklung geht hin zu autonomen Elementen in Waffensystemen, die ihre Ziele selbständig erfassen und attackieren können – etwa im südkoreanischen System SGR-A1. Der Roboter aus dem Hause Samsung sichert die Grenze zu Nordkorea, identifiziert eigenständig feindliche Kombattanten und kann solche mit integrierter Schusswaffe eigenständig bekämpfen. Zumindest, was den letzten Schritt angeht, muss bislang ein Mensch die abschließende Feuerfreigabe erteilen.

Oder der unbemannte US-Kampfdrohnenprototyp X47-B: Er landet selbständig auf Flugzeugträgern und lässt sich in der Luft betanken. Das System zeigt, wie sich die Grenzen des Möglichen in den vergangenen Jahren erweitert haben. Neben einzelnen autonom agierenden Einheiten setzt das US-Militär dabei zunehmend auf Schwarm-Technologie. So berichtete die US-Navy kürzlich von erfolgreichen Versuchen mit Gruppen autonomer Kampfdrohnen. Nach dem Vorbild von Insekten sollen diese eigenständig kommunizierend in Formation fliegen und „Gegner selbsttätig überwältigen“. Angesichts solcher technischen Fortschritte spricht die US-Fachzeitschrift Nature mittlerweile offen von einer „dritten Revolution in der Kriegsführung“ – nach der Erfindung des Schießpulvers und der Entwicklung von Kernwaffen.

Die Position der Bundesregierung ist bislang eindeutig. Ein Absatz im Koalitionsvertrag bestimmt klipp und klar, Berlin werde sich „für eine völkerrechtliche Ächtung vollautomatisierter Waffensysteme einsetzen, die dem Menschen die Entscheidung über den Waffeneinsatz entziehen.“ Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich wiederholt entsprechend zu Wort gemeldet. Für sie bleibe ausschlaggebend, dass „immer ein Mensch darüber entscheidet, ob eine Waffe ausgelöst wird oder nicht“.

Hierbei kann die Bundesregierung durchaus auf die Unterstützung politischer Aktivisten zählen. Human Rights Watch warnte kürzlich vor dem Verlust von Verantwortlichkeit, die mit einer Automatisierung des Krieges einhergehe. „Keine Verantwortlichkeit bedeutet keine Abschreckung, keine Entschädigung, keine soziale Ächtung der Täter“. Die Empfehlung: „Wir müssen vollständig autonome Waffen dringend verbieten.“

mehr:
- Drohne war gestern (Michael Bröning, Tobiea Fella, Cicero, 11.06.2015)

KILL COMMAND Trailer Deutsch | German [Science Fiction, Horror] HD [2:27]

Veröffentlicht am 02.05.2016
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KILL COMMAND Deutscher Trailer | ab 3. Juni 2016 - auf DVD mit Vanessa Kirby, Thure Lindhardt, David Ajala, Tom McKay. Regie - Steve Gomez.

In einer nahen Zukunft: Captain Bukes (Thure Lindhardt), der leitende Offizier einer Eliteeinheit von Marinesoldaten, begibt sich zusammen mit seiner Truppe zu einer Trainingseinrichtung auf eine verlassene Insel. Die Mission wird zudem von Technikspezialistin Mills (Vanessa Kirby) begleitet, deren Gehirn mit einem Computer verbunden ist. Eigentlich sollte es bei dem Einsatz nur um eine Übung gehen, doch als die Soldaten merken, dass sie zu lebenden Zielscheiben der vor Ort stationierten militärischen Roboter und Maschinen werden, beginnt für sie ein Kampf auf Leben und Tod. Ihre Lage verkompliziert sich, als sie herausfinden, dass Mills, auf die sie in ihrer brenzligen Situation jedoch angewiesen sind, ein Geheimnis verbirgt…

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