Freitag, 28. Oktober 2016

CETA, TTIP, der nächste GAU, die gallischen Dörfer und ein Dylan-Film

Die Wallonie steht mit ihrer Gegnerschaft zu CETA in Europa nicht alleine da
Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk heißt es derzeit, die Wallonie, in der nur 0,7 Prozent der Bürger der EU-Mitgliedsländer lebten, blockiere für alle 510,06 Millionen Einwohner das Freihandelsabkommen CETA. Das kann man so sehen - oder auch nicht.

Geht man nämlich nicht nur in Belgien, sondern auch in anderen europäischen Ländern auf die Ebenen unterhalb der Nationalparlamente, dann stellt sich die Situation etwas anders dar: Hier haben sich inzwischen 2.087 Regionen und Kommunen explizit gegen CETA und dessen großen Bruder TTIP ausgesprochen - darunter auch Metropolen wie Amsterdam, Edinburgh, Barcelona, Mailand und Wien.

mehr:
- 2.087 kleine und große gallische Dörfer (Peter Mühlbauer, Telepolis, 26.10.2016)

siehe auch:

- Die Seiteneinsteigerin (Christian Füller, Freitag, 27.10.2016)
- Die Legende vom freundlichen Kanadier (Jesse Brown, der Freitag, 26.10.2016)
- Hatte Bertrand Russell Recht? (Hans Springstein, der Freitag, 25.10.2016)
- CETA/Wallonie: "RWMM - Lückenpresse - Lügen. (Pregetter Otmar, Freitag-Community, 27.10.2016)
- "Der Großteil versteht die Sanktionen nicht" (Ulrich Heyden, Freitag, Community, 25.10.2016)
- Belgische Blockade – Ein Lob den Ceta-Feilschern (David Böcking, SPON, 26.10.2016)
- Das Waterloo der Handelspolitik (Eric Bonse, Cicero, 27.10.2016)
- Weniger Freihandel wagen (Harald Klimenta, Telepolis, 29.10.2016)

Muß ich jetzt erklären, weshalb ich den folgenden Filmausschnitt hier reingesetzt habe? – und was das mit dem blöden weißen Kaninchen soll?

- und ob die Tatsache, daß Dylan einen Hut trägt, was damit zu tun hat, daß das Kaninchen anscheinend geköpft wird? und und und…

Masked and Anonymous - Beautiful Animals [3:38]


Veröffentlicht am 21.06.2012
Scene from the movie Masked and Anonymous (I do not own the rights to this video nor do I stand to profit from its use)

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Die professionellen Filmkritiker konnten mit dem Film so recht nichts anfangen und gaben ihm im Durchschnitt lediglich 33 von 100 Punkten.[2] Exemplarisch schreibt Lisa Schwarzbaum in der Entertainment Weekly: "Es erfordert enorme Zurückhaltung, nicht zu dem Schluss zu kommen, dass dieses unterhaltsam apokalyptische Chaos von Nichts handelt, denn es könnte genau so gut von Allem handeln. Aber ich bezweifle es." (Requires tremendous restraint not to conclude that this entertainingly apocalyptic mess is about nothing, since it may well be about everything. But I doubt it)[3]
Hauptkritikpunkte waren, dass
  • der Film, anders als "normale" Hollywoodproduktionen, nicht die Handlung in den Vordergrund stelle
  • einige Rollen jeweils nur aus einem langen Monolog bestehen
  • der Film keine Antworten gebe auf die Fragen, die er aufwirft
Ann Hornaday nannte den Film in der Washington Post immerhin eine "faszinierende, irritierende, tolerante, visionäre, prätentiöse, hypnotisierende Popkultur-Kuriosität" (a fascinating, vexing, indulgent, visionary, pretentious, mesmerizing pop culture curio) [4]
Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Rätselhafter Film, in dem der Sänger Bob Dylan ein resigniertes Resümee zieht und angesichts der allgemeinen Verlogenheit alle Werte und Überzeugungen in Frage stellt. Der unfertig wirkende, teilweise absurde Film bezieht einen Teil seiner Wirkung aus den neu arrangierten Liedern Dylans sowie Gastauftritten vieler mitunter bis zur Unkenntlichkeit verkleideten Stars. [Masked and Anonymous, Kritik, Wikipedia, abgerufen am 28.10.2016]
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»This thing I feel, I can’t name it straight out but it seems important, do you feel it too?’ — this sort of direct question is not for the squeamish.« [David Foster Wallace, Octet]
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„Der Schnitt, der in dieser legendären Eröffnungsszene das Auge durchtrennt, wird letztlich nicht vom Rasiermesser, sondern von der filmischen Montage ausgeführt. Auf geniale Weise verschränken sich hier Form und Inhalt: erst der Filmschnitt gebiert den Schnitt durchs Auge, der wiederum den Filmschnitt symbolisiert. Denn wie das Messer das Organ der Erkenntnis durchtrennt, so zerschneidet die Montage die narrative Kohärenz des Filmes. Und so wie der Mann seine Rasierklinge an das Auge der Frau legte, legten Buñuel und Dali ihre Klingen an das Auge des Zuschauers.“
– Stefan Volk: Skandalfilme[6]
„So überraschend, wie gerne behauptet wird, ist der Schnitt durchs Auge nämlich gar nicht. Vielmehr wird der Zuschauer präzise darauf vorbereitet und das mit absolut klassischen filmischen Mitteln […] Das Erschreckende dieses Anblicks beruht gerade nicht darauf, dass er uns vollkommen unvermittelt trifft, sondern vielmehr dass wir ihn bereits beim Bild des geteilten Mondes ahnen. Was als grosser Tabubruch in die Filmgeschichte eingehen sollte, ist zugleich das Schulbuchbeispiel eines Match Cut. […] Der surrealistische Überraschungseffekt von Un chien andalou entspringt somit erst aus einer absoluten Beherrschung der gängigen Erzähltechniken des Kinos.“
– Johannes Binotto: Für ein unreines Kino: Film und Surrealismus[7]
„Ein Klassiker der Filmkunst, an dessen Drehbuch der surrealistische Maler Salvatore Dali mitwirkte. Thematisch nicht durchaus erfreulich, in der surrealistischen Gestaltung kühn und einfallsreich. Von hier aus gesehen nicht nur filmhistorisch interessant.“  
– Evangelischer Filmbeobachter[8]  [Ein andalusischer Hund, Rezensionen, Wikipedia, abgerufen am 28.10.2016]
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mein Kommentar:
Der Film gibt keine Antworten auf die Fragen, die er aufwirft?
Die Reaktionen der Kritiker sind die Antwort!

[Quelle: Lang gedacht, nichts verstanden]
- und manchmal reichts auch schon, einfach nur den Kopf aus dem Sand zu nehmen!

und noch was:
Während in allen möglichen alternativen Medien in den letzten Monaten vor den Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada gewarnt wurde, wurden die Schlußverhandlungen mit Belgien in den Fernsehnachrichten durch die Bank weg als GAU oder Beihnahe-GAU und die EU als handlungsunfähig dargestellt. Fällt jemandem dazu was ein?
Vielleicht das weiße Kaninchen im Dylan-Film?
Was hat die Darstellung der EU als handlungsunfähig für Konsequenzen?
Daß, um Handlungsfähigkeit zu beweisen, TTIP von der EU durchgewinkt wird?
Nach dem Motto »Inhalte überwinden«? (siehe oben verlinkten SPON-Artikel)


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