Dienstag, 22. November 2016

Von der Gefahr einer hysterischen Opposition gegen Trump

Washington wird in nächster Zeit nicht von Nazis regiert werden, sondern von reaktionären Republikanern, was schlimm genug, aber nichts Neues ist

2016 stellte das grundlegend undemokratische Zweiparteiensystem der USA die Bevölkerung vor die Wahl zwischen den beiden meistgehassten Kandidaten der US-Geschichte. Die gebotenen Alternativen waren so abstoßend, dass über dreiundvierzig Prozent der Wählerinnen und Wähler den Gang zu den Urnen gar nicht erst über sich brachten. Alle hassten den einen oder den anderen oder alle beide Kandidaten, und eines war klar: Wer immer gewinnen würde, würde sogleich auf erbitterte Opposition stoßen.

Der unerwartete Schock des Sieges von Donald Trump hat eine weitverbreitete Hysterie ausgelöst, bei der in Tränen aufgelöste Massen auf den Straßen gegen den Wahlausgang protestieren – eine nie da gewesene Reaktion auf ein unumstritten korrektes Wahlergebnis.

Diese Art von hysterischer Opposition ist nicht die beste Grundlage für den Aufbau der neuen Bewegung, die jetzt benötigt wird, um ein weithin verabscheutes politisches Establishment zu bekämpfen.

Dabei kommt der größte Teil des Gejammers und Geschreis nicht von den Unterstützern von Bernie Sanders, die ohnehin auf das Schlimmste vorbereitet waren, sondern von jenen, die der Behauptung der Clinton-Kampagne aufgesessen sind, Trump repräsentiere nichts weiter als alle möglichen Arten des "Hasses" auf andere: Sexismus, Rassismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit usw. Die Antwort darauf ist, nun selbst Trump zu hassen. Das ist steril und führt politisch nirgendwohin.

mehr:

Von der Gefahr einer hysterischen Opposition gegen Trump (Diana Johnstone, Telepolis, 18.11.2016)

siehe auch:
- Die Trump-Panik – Die 30er reloaded: Hochfinanz gegen Mr. Unberechenbar (Post, 14.11.2016)

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