Mittwoch, 10. Februar 2016

US-Geheimdienstdirektor: Das Internet der Dinge als Spionage-Hilfe

Das Internet der Dinge gilt als einer der größten Trends der nahen Zukunft. Smarte, ans Internet angebundene Geräte erleichtern aber nicht nur das Leben, sondern auch die Überwachung, meint der Geheimdienstkoordinator der USA.
Der Nationale Geheimdienstdirektor der Vereinigten Staaten hat vor dem US-Senat eingeräumt, dass Geheimdienste in Zukunft das Internet der Dinge (IoT) für ihre Arbeit nutzen könnten. In einer Anhörung erklärte James Clapper, dass die Dienste künftig für die "Identifizierung, Überwachung, Ortsbestimmung, die Zielbestimmung für die Rekrutierung oder den Netzwerkzugang" auf smarte Geräte zurückgreifen könnten. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass smarte Geräte mit Internetanbindung im Stromnetz, autonomen Autos oder Wohnungen eine Gefahr für den Datenschutz und die Sicherheit darstellen.

Mit dieser kurzen Äußerung im Rahmen seiner Ausführungen zu aktuellen Gefahren in aller Welt hat Clapper deutlich gemacht, wie zweischneidig die Arbeit der US-Geheimdienste ist. So ist es eine Aufgabe der NSA, die IT-Sicherheit von Geräten, Netzen und Software sicherzustellen. Andererseits ist der Geheimdienst aber auch für die Überwachung zuständig und setzt dafür auch immer wieder darauf, Informationstechnik anzugreifen, um Zugang zu Netzen zu erhalten. Sicherheitslücken im Internet der Dinge hält Clapper für ein Problem, aber an völlig abgesicherten Geräten könnten auch die Angriffe der NSA scheitern.

mehr:
- US-Geheimdienstdirektor: Das Internet der Dinge als Spionage-Hilfe (Martin Holland, heise Online, 10.02.2016)

NSA Whistleblower: Everyone in US under virtual surveillance, all info stored, no matter the post {12:28}

RT
Am 02.12.2012 veröffentlicht 
RT talks to William Binney, whistleblower and former NSA crypto-mathematician who served in the agency for decades. Virtual privacy in US, Petraeus affair and whistleblowers' odds in fight against the authorities are among key topics of this exclusive interview - READ SCRIPT
http://on.rt.com/9ycore  

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Schweiz: staatliche Wikipedia-Manipulationen

Schweizer Beamte sind bei Wikipedia aktiv – in manipulativer Weise. Das berichtet eine Schweizer Tageszeitung. Wikipedia sperrte deshalb schon mehrmals den IP-Adressblock der Bundesverwaltung.

Schweizer Beamte verändern so häufig Wikipedia-Artikel, dass der IP-Adressblock der Bundesverwaltung in den vergangenen beiden Jahren gleich mehrfach gesperrt wurde. Das berichtet die Schweizer Tageszeitung Nordwestschweiz. Wikipedia bestätigte gegenüber der Zeitung, dass von Rechnern aus dem Netz der Bundesverwaltung so häufig auf die Wiki-Server zugegriffen und "anonym und unpassend Artikel verändert" wurden, dass Wikipedia eingriff.

Unerwünschte Erwähnungen

Die Bundesbeamten sollen nicht nur fleißig harmlose Korrekturen von Rechtschreibfehlern vorgenommen, sondern etwa auch unerwünschte Erwähnungen der Vorratsdatenspeicherung oder offenbar unrühmliche Details über den Schweizer Nachrichtendienst NDB entfernt oder umgeschrieben haben. Die Nordwestschweiz legt auch Zahlen vor: So seien 2015 398 deutschsprachige Wikipedia-Artikel von Computern der Bundesverwaltung aus verändert worden. In den fünf Jahren zuvor sollen Bundesangestellte über 1500 Artikel verändert haben, seit dem Jahr 2003 seien es insgesamt über 5500 gewesen. In die Artikel mehrerer Bundesämter seien regelrechte Werbetexte eingefügt worden. Oft erkannten Wikipedia-Administratoren die Änderungen und machten sie rückgängig.

Für die Analyse der Tageszeitung wurde eine Software des norwegischen Programmierers Jari Bakken genutzt, mit der Eingriffe bei Wikipedia feststellbar sind. Bakken veröffentlichte in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Auswertungen von umfangreichen Wikipedia-Textbearbeitungen ausgehend von Regierungs-Rechnern der USA, Russlands, Israels, Kanadas, Australiens und Norwegen. Aber auch Manipulationen etwa großer Ölfirmen zeigte er auf.

mehr:
- Beamte der Schweizer Bundesverwaltung manipulieren Wikipedia-Texte (Tom Sperlich, heise Online, 10.02.2016)

Heute for 67 Jahren – 10. Februar 1949: Uraufführung von "Tod eines Handlungsreisenden"

Am 10. Februar 1949 wird Arthur Millers Theaterstück „Tod eines Handlungsreisenden“ am New Yorker Broadway uraufgeführt. Für das Drama, das sich sozialkritisch mit der amerikanischen Lebensweise und dem typisch amerikanischen Traum – Streben nach Erfolg, Ansehen und Wohlstand – auseinandersetzt, erhält der erst 33-jährige Miller 1949 den Pulitzer-Preis.
mehr:
- Uraufführung von „Tod eines Handlungsreisenden“ (SZ Online, 10.02.2014)

siehe auch:
- Tod eines Handlungsreisenden (Richard Albrecht, Film und Buch, 03.11.2013)
Wie bei manchen späteren Vorstellungen gab es bei der ersten Aufführung nach dem Schlussvorhang keinen Applaus. Unter den Zuschauern ereigneten sich merkwürdige Dinge. (…) Besonders Männer saßen vorgebeugt und vergruben das Gesicht in den Händen, andere weinten. (…) Zuschauer gingen durch das Theater, um sich mit jemandem leise zu unterhalten. Eine Ewigkeit schien zu vergehen ehe jemand daran dachte, zu applaudieren, und dann hörte der Beifall nicht mehr auf.« Was im ersten Moment als theatralische Inszenierung erscheinen könnte – war authentisch: Eine den Theater-Rahmen aufsprengende Reaktionsweise, merkwürdig und aufschlußreich zugleich. Und natürlich auch der (lower) middle-class-Identifikationsfigur Willy Loman (low man …) als reisendem Kleinhändler (Vertreter) zuzuschreiben…
Tod eines Handlungsreisenden - Trailer [3:24]

Veröffentlicht am 24.03.2014
Seit fast vier Jahrzehnten arbeitet Willy Loman ziemlich erfolglos als Handlungsreisender. Als ihm plötzlich gekündigt wird, versucht er weiterhin, seinen unerschütterlichen Glauben an den amerikanischen Traum und die damit verbundene Scheinwelt gegenüber seiner Familie aufrecht zu erhalten. Sein Sohn Biff führt ihm die Realität vor Augen und löst damit eine folgenschwere Reaktion bei seinem Vater aus. Volker Schlöndorffs preisgekrönte Verfilmung von Arthur Millers weltberühmtem Bühnenstück besticht durch Detailtreue und eine exzellente Besetzung. Dustin Hoffman wurde für seine herausragende Darstellung mit dem Golden Globe und dem Emmy Award ausgezeichnet. An Hoffmans Seite beeindruckt John Malkovich als sein Sohn Biff.


»Das Wunschbild der sexuell-sozialen Versorgtheit, der rationalisierten Sexualität (lässt) die Ehe zur bürgerlichen Einrichtung im Bürgertum werden […] und setzt Familie als Refugium vor dem Lebenskampf.« 
Ernst Bloch (1895-1977): Das Prinzip Hoffnung 

Top 10 Notes: Death of a Salesman [9:47]

Veröffentlicht am 19.03.2014
It's the first play to win a Tony, New York Drama Circle Critic Award and Pulitzer Prize. Welcome to WatchMojo.com and in this installment of Mojo Notes, we'll be exploring ten pieces of trivia about Arthur Miller's "Death of a Salesman." Special thanks to our user WackyJack322 for submitting the idea on our Suggest Page at WatchMojo.com/suggest!

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In dem Nächsten – nicht im Fernsten – stecke mithin der Knoten des Daseinsrätsels. Der Zielinhalt des Dunkel des gelebten Augenblicks sei unter der mythologischen Bezeichnung Gott intendiert und sei mit unmythologischer Bezeichnung Agens wie Kern der sich entwickelnden Materie. Diese unmittelbar zu erleben sei bislang noch nicht möglich und somit lebe noch kein Mensch wirklich, was Bloch in verschiedenen Werken mit der Formel: „Ich bin. Aber ich habe mich noch nicht.“ auszudrücken versucht. Das Carpe diem (Pflücke den Tag) der Tatmenschen sei weit davon entfernt das Jetzt erleben zu lassen und ebenso reiche reine Kontemplation nicht aus. In der Klassengesellschaft, die notwendig über das Produkt das wirklich Produzierende übersehe, finde ein Begreifen-Ergreifen der aktuellen Triebkräfte des Geschehens nicht statt, bestenfalls falle ein senkrecht einschlagendes Licht auf die Unmittelbarkeit revolutionärer Situationen. Hier sei ein militanter Optimismus angebracht, ein echtes geschichtsbewusstes Carpe diem.
[Das Prinzip Hoffnung, Inhalt, Das Antizipierende Bewusstsein (Zweites Kapitel), Das Dunkel des gelebten Augenblicks, Wikipedia, abgerufen am 10.02.2016]

Ernst Blochs Abschlusssätze im Prinzip Hoffnung bilden ein fulminantes Furioso (Eberhard Braun) zum Thema Heimat:
Der Mensch lebt noch überall in der Vorgeschichte, ja alles und jedes steht noch vor Erschaffung der Welt, als einer rechten. Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat. (S. 1628) (Das Prinzip Hoffnung, Wunschbilder des erfüllten Augenblicks (Fünftes Kapitel), Heimat, Wikipedia)