Dienstag, 12. Juli 2016

Polen: »Beispiel für die Demokratie auf der ganzen Welt«?

Der polnische Rundfunkrat KRRiT hat eine Klage gegen die Nachrichtensendung "Wiadomosci" des staatlichen Senders TVP wegen der Entstellung von Äußerungen des US-Präsidenten angenommen 

Es sei zu einer Verzerrung der Worte von US-Präsident Barack Obama gekommen, was eine Art von Lüge sei, sagte der Vorsitzende des Rats Jan Dworak. 

Der amerikanische Präsident hat die polnische Regierung am Freitag auf dem NATO-Gipfel wegen der Eingriffe in das Verfassungsgericht gescholten - doch in Warschau will man dies nicht wahrhaben. "Obama erklärte, Polen sei weiterhin ein Leuchtturm der Demokratie, es gab gegenüber der polnischen Regierung keine Kritik," so Polens Außenminister Witold Waszczykowski am Montag im Radio.

"Ich habe gegenüber Präsident (Andrzej) Duda unsere Besorgnis über gewisse Vorgänge und die Sackgasse um das polnische Verfassungsgericht geäußert", so der Wortlaut von Barack Obama am Freitag.

Doch die Zuschauer des polnischen Staatssenders TVP wurden über diesen Satz nicht informiert. Zudem wurde ein Satz entstellt übersetzt . So hörten die Zuschauer: "Polen ist und wird ein Beispiel für die Demokratie auf der ganzen Welt sein", während Obama eher mahnend sagte: "Polen ist ein Beispiel und sollte ein Beispiel für demokratische Verfahren bleiben, die es auf der ganzen Welt gibt." Die Rede von Barack Obama wurde nun von der US-Botschaft am Montag ins Polnische übersetzt, um sie ohne Filter auch den Polen zugänglich zu machen, deren Englisch nicht ausreicht.

mehr:
- Ist Polen ein "Beispiel für die Demokratie auf der ganzen Welt"? (Jens Mattern, Telepolis, 12.07.2016)

mein Kommentar:
Jetzt ratet mal, Leute, was bei der Geschichte rauskommt?

Die Militarisierung des Bewußtseins

Der russische Links-Aktivist Ilja Budraitskis über den Anti-Nato-Kongress in Warschau und den schweren Stand als Antimilitarist 

Am Freitag und Sonnabend fanden in Warschau ein Anti-Nato-Kongress und eine Demonstration gegen die Militärallianz statt. Ulrich Heyden sprach mit einem Teilnehmer aus Moskau, Ilja Budraitskis, Aktivist der Russischen Sozialistischen Bewegung (RSD). Die Organisation hat Gruppen in mehreren russischen Städten und mobilisierte 2011 zu Demonstrationen 300 Aktivisten und Aktivistinnen.
mehr:
- "Es geht nicht nur um neue Militärbasen, sondern auch um die Militarisierung des Bewusstseins"(Ulrich Heyden, Telepolis, 12.07.2016) 
Immer, wenn unsere ethnischen oder nationalen Vorurteile geweckt wurden und werden, in Zeiten der Knappheit, wenn unser nationales Selbstwertgefühl oder unsere nationale Empfindlichkeit in Frage gestellt werden, wenn uns unser unbedeutender Ort und Stellenwert im Kosmos Kopfschmerzen bereitet oder wenn der Fanatismus um uns herum aufbrodelt – dann gewinnen aus vergangenen Zeitaltern vertraute Denkgewohnheiten Macht über uns [Carl Sagan, Der Drache in meiner Garage]

dazu auch:
- Deutschlands Hypnotherapeutin Nr. 1 und das Herstellen von Alternativlosigkeit (Post, 18.01.2016)
"Wir brauchen ein stärkeres Europa" (Florian Rötzer, Telepolis, 04.07.2016)
- Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter fordern Merkel auf: Weitere Eskalationen verhindern (Post, 08.07.2016)

One of the saddest lessons of history is this: If we’ve been bamboozled long enough, we tend to reject any evidence of the bamboozle. We’re no longer interested in finding out the truth. The bamboozle has captured us. It’s simply too painful to acknowledge, even to ourselves, that we’ve been taken. Once you give a charlatan power over you, you almost never get it back. [Carl Sagan]

Gorbatschow: "Übergang zum heißen Krieg"

Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow geht davon aus, dass die Nato Vorbereitungen für Angriffshandlungen trifft

"Die Nato hat angefangen, sich auf den Übergang vom Kalten Krieg zu einem heißen Krieg vorzubereiten." Das sagte der ehemalige Staatspräsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, am Samstag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Gorbatschow führte weiter aus: "Sie sprechen nur über Verteidigung, aber im Grunde treffen sie Vorbereitungen für Angriffshandlungen." Es sei verdächtig, wenn man in der Nato davon spreche, vor nichts Angst zu haben. Die in Warschau getroffenen Entscheidungen würden die Krise der Nato zeigen. Man wolle Russland provozieren, eine harte Reaktion zu zeigen.

In einem Interview mit Echo Moskvy warnte er, dass der Kalte Krieg, sollte er in einen wirklichen Krieg münden, der letzte Krieg sein könnte. Die Welt zerbreche, es gebe zu viele Konflikte, um die Kooperation zu beenden. Es sei unverantwortlich von der Nato, vier Bataillone "in Schussweite" der russischen Grenze zu stationieren. Russland riet er, nicht auf die Provokationen zu reagieren, sondern an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Mit deutlichen Worten meldete sich auch der Kreml-Berater Sergej Karaganow zu Wort, der erklärte, Moskau verstehe die "Nato-Osterweiterung" als Verrat, die militärische Präsenz vor der Haustür Russlands werde als "Provokation" betrachtet. Die immer wieder ins Spiel gebrachten Mutmaßungen, wonach Russland einen Angriff auf das Baltikum plane, bezeichnete Karaganow als "idiotisch".

Der Vorsitzende des russischen Council on Foreign and Defense Policy, einer einflussreichen russischen Denkfabrik, sagte darüber hinaus, der 1997 gegründete Nato-Russland-Rat sei kein "legitimes Gremium" mehr. Er habe letztlich zur "Deckung und Legalisierung der Nato-Erweiterung" gedient: "Als wir ihn wirklich brauchten - 2008 und 2014 - war er nicht da."

Karaganow erklärte, Russland wollte doch "das Zentrum eines großen Eurasien sein", dazu gehöre auch "der Subkontinent Europa". Allerdings werde nun, so der Kreml-Berater weiter, diese Vorstellung Russlands über eine gemeinsame Zukunft mit Europa für die nächsten Jahrzehnte "kein Modell" mehr sein. Der Kreml-Berater warnte eindringlich: "Wenn die Nato eine Aggression beginnt - gegen eine Atommacht wie uns -, wird sie bestraft werden."

mehr:
- "Übergang zum heißen Krieg" (Marcus Klöckner, Telepolis, 11.07.2016)

Daniele Ganser spricht mit dem "auserwählten" US-Amerikaner - Bomben sind notwenig… [5:30]


Veröffentlicht am 04.08.2015
Schweizerischer Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser streitet mit dem US-Journalist Don F. Jordan über die Rolle der USA bei der Sicherung des Friedens auf der Welt. September 2014. Die Sendung "Die entzauberte Grossmacht - Was wurde aus dem Weltpolizisten USA?" in voller Länge auf Webseite von Dr. Daniele Ganser sniper.ch : http://www.siper.ch/siper/institut/vi...

USA-Politik. 3.Weltkrieg - schon bald [34:07]

Veröffentlicht am 01.09.2015
USA-Politik. 3.Weltkrieg - schon bald

Dirk Müller Der Betrug an Russland Natokrebs [14:50]

Veröffentlicht am 20.05.2016
Wie ein Krebsgeschwür breitet sich die als Demokratie getarnte Nato aus, obwohl der Gegenpart Warschauer Vertrag (Der Feind) nicht mehr existiert. Wir sind die Achse des Bösen am Gängelband der USA

„Russland hat genug" Putin auf Pressekonferenz Mai.2016 !!(Raketensystem der Amis) [6:46]

Veröffentlicht am 14.05.2016
,,Russland hat genug" Putin auf Pressekonferenz !!(Raketensystem der Amis) Pressekonferenz der Russischen Förderation!!
Teilen und anschauen! Unzensiert!

Quelle !! : Russland.RU https://www.youtube.com/watch?v=drN7P...

Vorbereitung auf den 3. Weltkrieg - Auffallende [7:22]

Veröffentlicht am 22.06.2015
Vorbereitung auf den 3. Weltkrieg - Auffallende erschreckende Parallelen
Gerd Krumeich (Wkipedia)

Ein zerrissenes Land im Wahlkampf mit ungeliebten Präsidentschaftskandidaten

In den letzten Tagen hat sich die Stimmung weiter aufgeheizt, wie Umfragen zeigen, dürfte weder Clinton noch Trump in der Lage sein, größere Veränderungen durchzusetzen
In den USA scheint man nicht imstande und politisch nicht willens zu sein, die Zahl der Schusswaffen einzudämmen und den Rassismus, der seit der Unabhängigkeit besteht, wirklich zu lösen. Beides hängt zudem eng mit der militanten Haltung im Land zusammen, das auch im Ausland gerne militärisch Probleme angeht - mit Folgen für das Inland: Täglich begehen 20 Veteranen Selbstmord, wegen der aufgeheizten Gewaltspirale wird zunehmend militärisches Gerät an die Polizei weitergegeben, die sprengt bereits Verdächtige mit fernsteuerbaren Robotern in die Luft (Dallas: Umfunktionierter Bombenroboter zur gezielten Tötung eines Verdächtigen).

Die Ereignisse der letzten Tage haben den gefährdeten Zustand des Landes vor Augen geführt, als ein Schwarzer, der bei der Army und auch in Afghanistan eingesetzt war, 5 weiße Polizisten kaltblütig mit der Präzision eines Scharfschützen tötete und 7 weitere verletzte, vermutlich weil zuvor wieder einmal zwei Schwarze von Polizisten getötet wurden, wo deren Hautfarbe und rassistische Vorurteile, aber eben auch der weit verbreitete Waffenbesitz eine entscheidende Rolle spielten. Übrigens hat der Täter wohl das Schießen nicht nur beim Militär gelernt, sondern durch einen "Selbstverteidigungskurs" an der privaten Academy of Combative Warrior Arts, also an einem Teil der militanten Kultur, die kommerziell durch die Verfügbarkeit von Waffen und die Ideologie angeheizt wird, sich sofort zur Wehr setzen zu müssen.

Die Stimmung heizt sich in den USA wie auch in anderen Ländern auf, die Gewaltbereitschaft wächst, angestachelt von Politikern, die auf Emotionen, auch auf Wut, Enttäuschung und Vorurteile setzen. Nach der Schießerei in Dallas verbreitete Donald Trump wieder einmal die Forderung: "Macht Amerika wieder sicher!" Sein Slogan lautet ansonsten: "Macht Amerika wieder groß!" Er selbst räumte nach Dallas ein, dass die Teilung in den USA zu groß geworden und der Amerikanische Traum nicht mehr gültig sei. Deswegen sei eine "starke Führung" notwendig, also er, der den Traum - aber nicht dessen Verwirklichung? - nicht nur zurückbringen will als Präsident, sondern auch "noch größer und besser als jemals zuvor".

Das ist nicht so weit entfernt von Hillary Clinton, die sagte: "There is something wrong with our country. There is too much violence ... too much senseless killing, too many people dead who shouldn’t be." Die Weißen müssten den Schwarzen besser zuhören, wenn sie auf Barrieren hinwiesen.

mehr:
- Ein zerrissenes Land im Wahlkampf mit ungeliebten Präsidentschaftskandidaten (Florian Rötzer, Telepolis, 11.07.2016)
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