Mittwoch, 13. Juli 2016

Horst Stern, Journalist: Noch lebt er!

Horst Stern ist gelernter Bankkaufmann. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Fallschirmjäger teil und geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Dolmetscher bei der US Army in Ludwigsburg. Ab 1947 war er Gerichtsreporter der Stuttgarter Nachrichten, versuchte sich aber auch in Lyrik und Belletristik. So erschien 1949 von ihm Obergefreiter Kluncke im Organ der Gruppe 47 Der Ruf. In den 1950er Jahren war er im Bielefelder Delius Klasing Verlag tätig und gab unter anderem die Zeitschriften Gute FahrtUnterwegs und Yacht heraus.
In den 1960er Jahren begann Stern mit dem Verfassen von Manuskripten zu Tiersendungen für den Schulfunk des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart. Zeitgleich begann er ein kongeniales Zusammenspiel mit dem damaligen Chefredakteur der Monatszeitschrift Kosmos, Wolfgang Bechtle, mit dem er etliche Tiergeschichten veröffentlichte. Bundesweit bekannt wurde der Autor mit der Fernsehreportagen-Serie Sterns Stunde, in deren 27 Folgen auf neuartige und unsentimentale Weise verschiedene Haustiere in Haltung bzw. Hege sowie Wildtiere gezeigt wurden. Stern ging es darum, Tiere nicht zu vermenschlichen – so zeigte er, dass gerade die artifiziellsten Figuren der Pferdedressur Entsprechungen in natürlichen Bewegungen haben – und menschliche Vorurteile etwa gegenüber Spinnen und Insekten abzubauen. Sterns Thema war die Mensch-Tier-Beziehung, die er von der sentimentalen auf eine rationale, aber keineswegs gefühllose Ebene zu bringen versuchte. Dafür, dass ihm dies in Bezug auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung gelang, erhielt er 1974 die Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart Hohenheim. Seine Dankesrede, „Mut zur Emotion“, gilt bis heute als ein Lehrstück des Wissenschaftsjournalismus.
1972 gehörte Horst Stern (zusammen mit Konrad LorenzIrenäus Eibl-EibesfeldtBernhard GrzimekHeinz Sielmann und Josef H. Reichholf) zu den Gründern der „Gruppe Ökologie“, die sich als Protestbewegung gegen mangelndes ökologisches Bewusstsein der Industriegesellschaft verstand. Von 1972 bis 1979 war Stern Naturschutzbeauftragter des Landkreises Lindau (Bodensee).
1975 war Horst Stern (zusammen mit Bernhard GrzimekHubert Weinzierl und achtzehn weiteren Umweltschützern) einer der Gründer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND). 1980 gründete er die Zeitschrift Natur, die er bis 1984 als Herausgeber leitete.
In den folgenden Jahren verlegte sich Stern auf das Verfassen literarischer Texte, blieb dabei jedoch der Thematik Ökologie und Tierschutz treu. Anfang der 1990er Jahre siedelte Stern nach Irland über in die Nähe von Killarney, County Kerry, und war auch während dieser Zeit journalistisch tätig. Er lieferte Beiträge für die Wochenzeitungen Die Woche (inzwischen eingestellt) und Die Zeit. Von Irland zog Stern nach Passau, wo er heute lebt.
Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. [Horst Stern, Leben, Wikipedia]
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Horst Stern, Bemerkungen über den Rothirsch, Teil 1 [4:40]

Veröffentlicht am 11.08.2013

Stern Horst ZDJ [59:53] – unbedingt sehenswert!
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Anzeige gegen Bundesregierung wg. Beteiligung am Angriffskrieg in Syrien abgewiesen
Angriff ist Verteidigung – Krieg ist Einsatz – Propaganda ist Wahrheit – Unrecht ist Recht

"Es ist uns bekannt, dass kein Generalbundesanwalt der Bundesrepublik Deutschland jemals gegen die obersten Repräsentanten des Staates ermittelt hat… " So steht es im abschließenden Absatz der Strafanzeige der "Delmenhorster Stimme für Frieden", die sich gegen die am 4. Dezember 2015 vom Bundestag beschlossene grundgesetzwidrige Beteiligung der Bundeswehr am völkerrechtswidrigen Krieg in Syrien wendet. Die Unterzeichner wollen sich von ihren Enkeln nicht vorwerfen lassen, dass sie geschwiegen haben, "als der Staat einen Angriffskrieg geführt hat". Am 7. Juli 2016 "kam mit der Post ein dreiseitiger Brief vom Generalbundesanwalt mit der Erläuterung, dass kein Ermittlungsverfahren gegen die Bundesregierung eröffnet werden wird. Er wird hier kommentarlos wiedergegeben." Mit diesen ernüchternden Worten weist die "Delmenhorster Stimme für Frieden" auf den Brief des Generalbundesanwalts hin, der mit dem 14. Juni 2016 datiert ist und der auf die Strafanzeige Bezug nimmt, die am 9. Dezember 2015 per Einschreiben in die Post gegangen war. Auch die NRhZ enthält sich einer eigenen Bewertung und gibt das Schreiben des Generalbundesanwalts hier kommentarlos wieder.
mehr:
- Angriff ist Verteidigung – Krieg ist Einsatz – Propaganda ist Wahrheit – Unrecht ist Recht (Neue Rheinische Zeitung, 13.07.2016)
siehe auch:
Dass die Unterstützung des Irakkriegs als völkerrechtswidrig gesehen werden kann, hat das Bundesverwaltungsgericht schon festgestellt. Jetzt drohen Schröder & Co. wieder Strafanzeigen wegen Teilnahme an einem Angriffskrieg […]
Schon einmal wurde gerichtlich überprüft, wie die deutsche Beteiligung am US-Feldzug zu werten ist. Das Bundesverwaltungsgericht musste im letzten Sommer entscheiden, ob der Major Florian Pfaff wegen Befehlsverweigerung zum Hauptmann degradiert werden durfte. Pfaff arbeitete im Streitkräfteamt der Bundeswehr und entwickelte Logistik-Software. Als er eine Garantie verlangte, dass seine Arbeit in keinem Zusammenhang mit dem Irakkrieg genutzt wird, erhielt er diese nicht und verweigerte fortan die Arbeit.
In einem Aufsehen erregenden Urteil entschied im Juni das Bundesverwaltungsgericht, dass Major Pfaff eine ernsthafte Gewissensentscheidung getroffen habe, die von der Bundeswehr zu respektieren sei; die Degradierung wurde aufgehoben. Doch noch mehr dürfte sich die Bundesregierung über die erst Monate später vorgelegte Urteilsbegründung geärgert haben. Auf 136 Seiten wird dort auch die Zulässigkeit des Irakkriegs und die deutsche Beteiligung daran diskutiert.

Ergebnis: Es gebe „gravierende rechtliche Bedenken“ gegen den Krieg der Vereinigten Staaten, weil er sich weder auf ein UNO-Mandat noch auf ein Selbstverteidigungsrecht stützen konnte. Wer sich „ohne Rechtfertigungsgrund über das völkerrechtliche Gewaltverbot der UN-Charta hinwegsetzt, handelt völkerrechtswidrig. Er begeht eine militärische Aggression“, betonte das Bundesverwaltungsgericht.

Diese Einschätzung hat natürlich Folgen für die deutsche Kriegsbeteiligung. „Eine Beihilfe zu einem völkerrechtlichen Delikt ist selbst ein völkerrechtliches Delikt“, sagen die Leipziger Richter. Deshalb bestünden auch gegen die deutschen Unterstützungsleistungen „gravierende völkerrechtliche Bedenken“. Gemeint ist vor allem die „Zulassung der Entsendung von Truppen, des Transports von Waffen und militärischen Versorgungsgütern von deutschem Boden aus in das Kriegsgebiet“.

Insofern ist der juristische Stab über die Bundesregierung bereits gebrochen. Eine aktive Beteiligung des BND würde die Völkerrechtswidrigkeit der deutschen Politik nicht mehr begründen, sondern nur weiter verschlimmern.

Anders sieht es mit der persönlichen strafrechtlichen Verantwortung der Regierungsmitglieder aus. Hier hat Generalbundesanwalt Kay Nehm bisher Ermittlungen wegen der Teilnahme an einem Angriffskrieg abgelehnt. Anlass zur Prüfung hatte er, weil im Vorfeld des US-Angriffs auf den Irak zahlreiche Strafanzeigen gegen Bundeskanzler Schröder bei ihm eingegangen waren. Unter anderem hatte die PDS Schröder vorgeworfen, mit der Gewährung von Überflugrechten habe der Kanzler gegen Paragraph 80 des Strafgesetzbuches verstoßen, der Kriegsvorbereitungen unter Strafe stellt.

Kay Nehm, der ja politischer Beamter ist, löste den Fall mit einem Kniff. Er ließ offen, wie der US-Krieg zu bewerten sei, interpretierte aber das Strafgesetzbuch sehr restriktiv: Wegen der hohen Strafdrohung – „Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren“ – könnten bei der Strafbarkeit des Angriffskriegs „bloße Duldungs- und Unterlassungshandlungen“ nicht gemeint sein. […]
[Christian Rath, Das Völkerrecht und der Kniff von Kay Nehm, taz, 16.01.2006]
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TTIP: Schwarzwälder Schinken aus Timbuktu?

Amerikaner beklagen hohe Zölle und Herkunftsbezeichnungen - Europäer kritisieren feinschmeckerfeindliche Hygienestandards 

Bei den Verhandlungen für das Freihandelsabkommen TTIP fordern die US-Vertreter, dass Zölle in Höhe von derzeit 36 Prozent und andere Beschränkungen, die bislang den Export von amerikanischem Käse nach Europa behindern, komplett wegfallen. Ein Grund dafür, warum dieses Ziel mit besonderem Nachdruck verfolgt wird, ist, dass zwischen New York und San Francisco ein "Käseberg" wächst:
Um diesen Käseberg selbst abzubauen, müssten die Amerikaner einer Rechnung des Wall Street Journal nach alleine 2016 drei Pfund Käse pro Kopf mehr essen - dass das geschieht ist trotz einer Preissenkung auf etwa die Hälfte der Preise von 2014 und trotz des Postulats des ProSieben-Jumbos, es könne auf einer Pizza nie genug Käse geben, unwahrscheinlich. Weil die Anbieter die Preise nicht unter die Herstellungskosten fallen lassen wollen, lagern sie derzeit über 550.000 Tonnen Käse ein, was einen Bauboom für neue Kühlhäuser auslöste.

mehr:
- TTIP soll US-Käseberg abbauen (Peter Mühlbauer, Telepolis, 12.07.2016)

Quarks & Co HD (17.05.2016) - Was ist TTIP? [42:02]

Veröffentlicht am 18.05.2016
Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft – kurz TTIP – soll die beiden Wirtschaftsräume EU und USA noch stärker als bisher zusammenbringen. Doch das Freihandelsabkommen und die Verhandlungen stehen massiv in der Kritik und drohen zu kippen. TTIP schafft Wohlstand und Arbeitsplätze, sagen die Befürworter. TTIP gefährdet die Demokratie und den Verbraucherschutz, sagen die Kritiker.

Quarks & Co zerlegt das kontroverse Thema in seine Einzelteile: Wer verhandelt eigentlich worüber bei TTIP? Was sind die Streitpunkte? Die Geschichte von Freihandelsabkommen deckt die Chancen von TTIP auf. Doch Quarks zeigt auch, wem TTIP heute nützen und wem es schaden würde.

Prof. Max Otte: "TTIP ist die völlige Entmachtung der Politik!" [8:57]

Veröffentlicht am 10.04.2016
Max Otte ist Ökonom mit dem Schwerpunkt Finanzmarktordnung und lehrt in Worms und Graz. Er hat verschiedene Freihandelsabkommen untersucht, darunter das NAFTA-Abkommen zwischen Nordamerika und Mexiko. Bekannt wurde er durch sein Buch "Der Crash kommt", in dem er bereits 2006 die große Finanzkrise vorhersagte. Er hat die deutsche und die US-Staatsbürgerschaft.

Die beste Rede von Gregor Gysi im Bundestag zu TTIP, Europa, USA und der steigenden Armut [9:15]

Veröffentlicht am 18.01.2016
Eine der besten Reden von einem Polit Urgestein. Egal ob man seine politischen Ansichten teilt oder nicht, er nimmt kaum ein Blatt vor den Mund und offenbart die bösartigkeit der Regierung und warnt ausdrücklich vor weiterem "kuschen" der USA. Auch ein weiters Handeln in der Europäischen Sicherheitspolitik ohne Russland ist nicht realistisch. Quelle: Phoenix TV, öffentlich Rechtliches Fernsehen und auf Facebook gefunden und hier hochgeladen.
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Greenpeace zu den Veröffentlichungen von TTIP-Verhandlungen auf der „re:publica“ am 02.05.2016 [17:48]

Veröffentlicht am 02.05.2016
Pressekonferenz von Greenpeace mit Reden von Volker Gaßner (Teamleiter Presse- und Kommunikationsstrategien Greenpeace), Stefan Krug (Leiter der politischen Vertretung Greenpeace) und Jürgen Knirsch (TTIP-Campaigner Greenpeace) zu den Veröffentlichungen über die TTIP-Verhandlungen auf der „re:publica“ 2016.

TTIP - Freihandelsabkommen - Gefährliche Geheimnisse [1:30:07]

Veröffentlicht am 04.05.2014
Wie die EU und die USA das Freihandelsabkommen planen!
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Dokus (deutsch): http://bit.ly/1jR1QfK
Dokus (englisch): http://bit.ly/1mUOGTQ
Empfehlungen: http://bit.ly/1kZtnMf

Dokuhelden @ Facebook: http://on.fb.me/1jR1Hcv

Anstalt | 24.05.2016 | Folge 20 | Thema: TTIP & CETA [50:22]

Veröffentlicht am 24.05.2016
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Wortgewandt, unkonventionell und mit viel satirischer Schärfe:
Max Uthoff und Claus von Wagner klären über die Themen auf, die die Nation bewegen. Live aus der "Anstalt".
Als Besetzer eines ZDF-Fernsehstudios rütteln die Vollblutkabarettisten an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des Landes.
Mit ihren Gästen Masud Akbarzadeh, Chin Meyer und Christine Prayon wollen sie "Stimme sein für Ungehörtes und Unerhörtes".

Heute Show Über Abhöraffäre u. das Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen EU u. USA ,24.01.2014 [8:27]

Veröffentlicht am 24.01.2014
Das geplante Freihandels-Abkommen TTIP zwischen der EU und den USA dient den Interessen der Konzerne und nicht uns Bürger/innen: Bitte unterschriebt die Petition.

http://occupylondon.org.uk/stop-ttip/

Oliver Welke und Olaf Schubert über die Abhöraffäre, das Freihandelsabkommen und Obamas Versuche, Vertrauen zurückzugewinnen
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