Donnerstag, 15. Juni 2017

Heute vor 550 Jahren – 15. Juni 1467: Karl der Kühne wird Herzog von Burgund

Alles gewagt und alles verloren 

Ein prächtiger Ritter, seiner Macht bewußt:
Karl der Kühne, Herzog von Burgund, 

Ölgemälde von Peter Paul Rubens, um 1618
Der von Tatendrang strotzende Karl der Kühne (1433-1477) war der Letzte der vier großen Burgunderherzöge, die ein Mittelreich zwischen Frankreich und Deutschland regierten. Gestützt auf den Reichtum der Handelsstädte Flanderns, wurde ihr glänzender Hof zu einem Kunst- und Kulturzentrum der Renaissance. Seine prunkvollen Feste sorgten für Gesprächsstoff in ganz Europa.

Bereits als Prinz war Karl in Kämpfe gegen Frankreich und in Intrigen am französischen Hof verwickelt. Sein Herrschaftsgebiet vergrößerte er mithilfe von Geld: Den Habsburgern kaufte er das Oberelsass und den Breisgau ab, auch erwarb er das Herzogtum Geldern und Lothringen. Die Heirat seiner einzigen Tochter Maria mit dem späteren Kaiser Maximilian ließ Karl von der deutschen Königskrone träumen. 

Dem listigen französischen König Ludwig XI. (1423-1483) war der stolze, aber politisch unbedachte Karl jedoch nicht gewachsen. Ludwig hetzte die Schweizer Eidgenossen gegen Burgund auf. 1476 erlitt Karl bei Grandson und Murten verheerende Niederlagen. Im Januar 1477 fiel er im Kampf gegen die Schweizer bei Nancy. Sein nackter, ausgeplünderter und von Wölfen angefressener Leichnam wurde erst zwei Tage später im Eis entdeckt. Frankreich und die Habsburger teilten Burgund unter sich auf. 

 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2017


Karl der Kühne. Zweiter Versuch eines europäischen Mittelreiches. Sehen wir noch einen dritten ? {53:50}
Hochgeladen am 07.01.2012
»Bedrängnis, Angst und große Mühsal« Die Belagerung von Neuss durch Karl den Kühnen 1474/75 http://www.stadtarchiv-neuss.de/texte... 
Ich bin in Neuss geboren und wohnte in unmittelbarer Nähe der alten Stadtmauer, die Karl zehn Monate lang vergeblich belagerte. Als Kind buddelte ich so um das Jahr 1959 mit Hilfe eines alten Wehrmacht-Klappspatens Unmengen von Resten alten Kriegsgerätes aus.

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