Mittwoch, 14. Juni 2017

Sexueller Mißbrauch an Kindern: Was nicht sein darf, das nicht sein kann!

Sie werden als Kinder sexuell missbraucht, doch niemand glaubt ihnen, niemand hilft. Das ist ein erstes, erschütterndes Ergebnis der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. 

Zuletzt war es ein Fall in Lübeck, der bundesweit Aufmerksamkeit erregte. Ein Vater vergewaltigte seine damals zweijährige Tochter mehrfach gemeinsam mit einem anderen Mann. Den Missbrauch an dem sich verzweifelt wehrenden und vor Schmerzen schreienden Kind zeichneten sie mit Handykameras auf, um die Videos im Internet zu verbreiten. Den Tätern wird jetzt der Prozess gemacht, ihnen drohen hohe Strafen. Doch was ist mit dem missbrauchten Kind? 

Um den Opfern, die oft noch nach Jahrzehnten unter diesen Taten leiden, eine Stimme zu geben, wurde im vergangenen Jahr die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs eingerichtet. Heute legt sie ihren ersten Zwischenbericht vor. "Der Bericht ist tief erschütternd", sagte der Missbrauchsbeauftragter des Bundes, Johannes-Wilhelm Rörig, schon vor der Veröffentlichung. Er gebe einen intensiven Einblick in das Leid missbrauchter Kinder und das Versagen ihres Umfelds. 

"Manche Betroffene haben zum ersten Mal über ihre Erlebnisse gesprochen", betonte Rörig. Seit dem Start meldeten sich demnach bei der Kommission rund 1000 Betroffene und andere Zeitzeugen für eine vertrauliche Anhörung. Davon fanden bisher rund 200 statt. Zusätzlich gingen 170 schriftliche Berichte ein. Die Kommission untersucht sämtliche Formen von sexuellem Kindesmissbrauch in der Bundesrepublik und in der DDR.
mehr:
- Sexueller Missbrauch: Kommission erschüttert über das Ausmaß (Solveig Bach, n-tv, 14,06,2017)

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