Sonntag, 22. Januar 2017

Wie lange funktioniert eine Wertegemeinschaft ohne Selbstkritik?

Mit Putin, Xi und Trump prägen künftig drei Machtmenschen die Weltpolitik. Sie sind bereit, internationale Regeln und Werte bedenkenlos beiseitezuschieben. 

Mit dem Amtsantritt des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten beginnt ein gewaltiges sozialwissenschaftliches Experiment, das bislang größte dieses noch jungen Jahrhunderts. Geprüft wird die Belastbarkeit politischer Ordnungen. Auf dem Spiel steht, unter anderem, die Zukunft der Politik. Bei diesem Experiment gibt es zwei große Versuchsanordnungen.

Die erste betrifft die Belastbarkeit der amerikanischen Demokratie unter den Bedingungen großer Machtkonzentration in unzuverlässigen Händen. Nur selten herrschten in den USA in den letzten Jahrzehnten so klare Mehrheitsverhältnisse wie derzeit, mit Donald Trump im Weißen Haus, mit klaren Mehrheiten der Republikanischen Partei in beiden Kammern des Kongresses und mit der Chance, den Obersten Gerichtshof durch neue Berufungen auf lange Zeit auf eine konservative Linie zu trimmen.

Zudem dürfte der neue Präsident alle Hebel in Bewegung setzen, um seine Machtbefugnisse weiter auszuweiten. Seinen Konzern führt Donald Trump nicht wie ein modernes, börsennotiertes Unternehmen, sondern als Familienbetrieb mit einem unangefochtenen Pater familias, der vor allem Loyalität einfordert. Man kann davon ausgehen, dass er so auch die Vereinigten Staaten von Amerika regieren will. Und man darf bezweifeln, dass der Eid auf die amerikanische Verfassung seine politischen Motivationen und seinen moralischen Kompass wesentlich verändern wird.

mehr:

mein Kommentar:
Die Borniertheit unserer intellektuellen Mainstream-Elite, die Putin bei jeder sich bietenden Gelegenheit Machtgier und den Bruch internationalen Rechts vorwirft, ist schon verblüffend.
Und die Borniertheit, mit sie den Bruch internationalen Rechts von westlicher Seite ignoriert und bagatellisiert, ebenfalls.
- US-Düsenjäger dürfen Flugmanöver ausführen, die den Sowjets Angst machen, russische Düsenjäger dagegen dürfen uns keine Angst machen!
siehe dazu:
- Meldungen über angebliche Luftraumverletzungen – Publizist Volker Bräutigam erhebt beim Rundfunkrat Beschwerde (Post, 06.11.2014) und
- Able Archer 83: "Um Haaresbreite" (Post, 13.11.2015)

- Russen dürfen sich nirgendwo reinhacken, die USA sehr wohl!

siehe dazu:
- Es war keine Lüge (Post, 16.05.2015)

- Russen dürfen keine Diktatoren unterstützen, der Westen sehr wohl!

siehe dazu:
- Krokodilstränen im sogenannten freien Westen: unmenschlich ist’s, wenn’s die Anderen tun… (Post, 16.12.2016)

Ich frage mich, ob es wirklich Sinn macht, ständig gegen solche festgefaßten Meinungen und faktenresistenten Leute anzuschreiben. Anscheinend brauchen die das. Und daß sie damit selbst an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen, wollen sie ebenfalls nicht verstehen.


Glaubt jemand ernsthaft, daß Eric Frey (siehe den dritten folgenden Link, fünftes eingebettetes Video) – angesichts 

1. der durch gezielte US-amerikanische Geldströme provozierten politischen Unruhen in der Ukraine 
siehe dazu:
5 Milliarden Dollar für den Staatsstreich (Hans Springstein, Freitag-Community, 01.03.2014)
und
2. der beruflichen Orientierung des Sohnes des US-Vizepräsidenten Biden
siehe dazu:
Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch (Post, 12.05.2014)
– von selbst drauf kommt sich zu fragen: Cui bono?
siehe dazu:
- Ukraine und USA: Interessen, Nebelkerzen und Deutungshoheit (Post, 27.11.2014, Videos Nr. 2 und 5)

Ich zitiere zum Schluß den bayrischen VGH-Richter (i.R.) Vonnahme aus seiner sehr lesenswerten Auseinandersetzung mit dem Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Walter Roller, aus dem Jahr 2014:

»Ich bin mir im Übrigen auch dessen bewusst, dass ich Sie vermutlich durch noch so viel Worte nicht von Ihren Grundüberzeugungen abbringen kann.« [Vonnahme, zit. in Der Journaille ins Stammbuch, Kuddel™, 0815-Info, 14.05.2014]