Samstag, 20. Mai 2017

Reality-Show USA, Vorhang auf zum letzten Akt?

Die Entlassung des FBI-Direktors James Comey durch US-Präsident Donald Trump erinnert an dunkle Zeiten unter Richard Nixon. Statt Water- geht es nun um „Russiagate“. Will Trump die Ermittlungen um eine mögliche russische Einmischung in den amerikanischen Wahlkampf behindern? 

Es war wie eine Szene aus „The Apprentice“, die Reality-TV-Show, durch die Donald Trump berühmt wurde: FBI-Direktor James Comey wurde gefeuert, und er erfuhr es aus dem Fernsehen, als er gerade mit FBI-Mitarbeitern in Los Angeles sprach. Noch bizarrer: Trump schickte seinen früheren Bodyguard los, die Kündigung per Brief zu überbringen — allerdings in die Washingtoner FBI-Zentrale, das aus der Serie „Akte X“ wohlbekannte J. Edgar Hoover Building, wo sich Comey aber gar nicht aufhielt. 

Trump mag umstritten sein, aber seine Fähigkeit, Politik in endloses Trash-TV zu verwandeln, ist unerreicht. Diese Tage muten an wie in einem Schwarz-Weiß-Film aus den Siebzigern, als Richard Nixon den Watergate-Sonderermittler Archibald Cox feuerte, der Anfang vom Ende des damaligen Präsidenten. Drei Fragen stellen sich nun: Warum wurde Comey gefeuert? Welche Auswirkungen wird das auf die FBI-Ermittlungen um eine mögliche russische Einmischung in den amerikanischen Wahlkampf haben, das so genannte „Russiagate“? Und wer wird Comeys Nachfolger?
mehr:
- Trump feuert FBI-Direktor: Politik als Trash-TV (Eva C. Schweitzer, Cicero, 11.05.2017)

siehe auch:
- Neue Vorwürfe gegen Trump – Es brodelt in Washington (FAZ, 20.05.2017)

»Die Menschheitsgeschichte kennt natürlich auch Perioden monopolaren Zustandes und des Strebens nach Weltherrschaft. Alles war schon mal da in der Geschichte der Menschheit. Aber was ist eigentlich eine monopolare Welt? Wie man diesen Terminus auch schmückt, am Ende bedeutet er praktisch nur eines: es gibt ein Zentrum der Macht, ein Zentrum der Stärke, ein Entscheidungs-Zentrum.
Es ist die Welt eines einzigen Hausherren, eines Souveräns. Und das ist am Ende nicht nur tödlich für alle, die sich innerhalb dieses Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil es ihn von innen zerstört.
Das hat natürlich nichts mit Demokratie gemein. Weil Demokratie bekanntermaßen die Herrschaft der Mehrheit bedeutet, unter Berücksichtigung der Interessen und Meinungen der Minderheit.
Nebenbei gesagt, lehrt man uns – Russland – ständig Demokratie. Nur die, die uns lehren, haben selbst, aus irgendeinem Grund, keine rechte Lust zu lernen.
Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist. Nur nicht, weil für eine Einzel-Führerschaft in der heutigen, gerade in der heutigen, Welt weder die militärpolitischen, noch die ökonomischen Ressourcen ausreichen. Aber was noch wichtiger ist – das Modell selbst erweist sich als nicht praktikabel, weil es selbst keine Basis hat und nicht die sittlich-moralische Basis der modernen Zivilisation sein kann.« [Vladimir Putin auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, Quelle: russland.ru, veröffentlicht bei der AG Friedensforschung, Kassel: "Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist" – Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der 43. Münchner "Sicherheitskonferenz" in deutscher Übersetzung)]
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Fukuyama vertrat die These, dass sich nach dem Zusammenbruch der UdSSR und der von ihr abhängigen sozialistischen Staaten bald die Prinzipien des Liberalismusin Form von Demokratie und Marktwirtschaft endgültig und überall durchsetzen würden. Die Demokratie habe sich deshalb als Ordnungsmodell durchgesetzt, weil sie das menschliche Bedürfnis nach sozialer Anerkennung relativ gesehen besser befriedige als alle anderen Systeme. Mit dem Sieg dieses Modells ende der Kampf um Anerkennung und es entfalle das Antriebsmoment der Geschichte. Trotz allem Lob für das demokratische Modell westlicher Prägung verschweigt Fukuyama aber nicht die Unzulänglichkeiten des liberaldemokratischen Modells, wie soziale Ungleichheit, und er prognostiziert auch keinen schnellen und globalen Sieg der Demokratie.[1]Später räumte er ein, dass in islamischen Ländern wie z. B. Saudi-Arabien eine andere Dynamik herrsche (siehe auch Islamismus). Er schrieb im Jahr 2008:
"Democracy's only real competitor in the realm of ideas today is radical Islamism. Indeed, one of the world's most dangerous nation-states today is Iran, run by extremist Shiite mullahs."[2]
Das Ende der Geschichte bestehe nun in der Integration und Assimilation nicht-westlicher Kulturen in die westliche Kultur, unter Preisgabe deren Grundsätze zugunsten von Freiheit und Menschenrechten.[3]
Die These Fukuyamas baut unter anderem auf Überlegungen von MarxHegelThomas Hobbes und John Locke auf.
Das Pikante an Fukuyamas Buch ist, dass er mit den Methoden des Marxismus dessen Untergang begründet. Mit dieser Vermischung zweier gegensätzlicher Weltanschauungen stieß er allerdings in beiden Lagern auf vehemente Kritik. [Ende der Geschichte, Zur These, Wikipedia, abgerufen am 20.05.2017] 
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mein Kommentar:
Die Amis… :-)

Google: Die verengte und manipulierte Welt als Werbeprospekt

Googles digitale Karten sind nichts weiter als Werbeverzeichnisse, garniert mit Straßennamen. Sie werden von Firmen manipuliert – und sie manipulieren selbst die Wege, die die Nutzer nehmen sollen. 

Kürzlich berichtete die „New York Times“, wie der Fahrdienstvermittler Uber über Jahre hinweg Behörden in Ländern, in denen der Dienst nicht zugelassen war, mit einer geheimen Software täuschte. Die Software namens Greyball sammelte Standortdaten, Kreditkarteninformationen und Details zu verwendeten Social-Media-Konten, um Behördenmitarbeiter zu identifizieren und Kontrollen ins Leere laufen zu lassen. Die Kontrolleure bekamen auf der App eine Fake-Karte mit „Phantom-Fahrzeugen“ angezeigt, die gar nicht existierten. Die Geisterkarte legte sich wie eine Folie, eine fiktionale Story über das Straßennetz, das die Kontrolleure in die Irre leitete. 

Der Fall wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die illegalen Geschäftspraktiken der kalifornischen Plattformökonomie – die amerikanischen Behörden wollen Ermittlungen einleiten –, sondern auch darauf, wie manipulationsanfällig Karten im digitalen Zeitalter sind. Digitale Karten, auf die wir uns in Navigationsgeräten stützen, liefern Fake-News und verkommen selbst zum Fake. Kartographen wussten, dass Karten immer nur eine Annäherung an die Wirklichkeit waren. Die Karte, mit der Kolumbus nach Amerika und nicht nach Indien segelte, war gewissermaßen auch Fake. Doch das kartographische Ideal war stets, eine vollständige und korrekte Repräsentation von Geoobjekten herzustellen (einmal abgesehen von geopolitischen Grenzstreitigkeiten). Mit der Digitalisierung hat sich das geändert: Karten werden nicht mehr allein zu kartographischen, sondern auch zu kommerziellen Zwecken kreiert. Die „areas of interest“, die Google algorithmisch anhand der Konzentration von Bars und Restaurants auf seinen Karten ausweist, markieren eher Googles Geschäftsinteressen als die der Besucher. Google zeichnet eine eigene Version der urbanen Landschaft. Wer in diesen digitalen Karten nicht verzeichnet ist, existiert faktisch nicht. „Diese Repräsentationen“, schreibt der Internetkritiker Nicholas Carr auf seinem Blog „Rough Type“, „vermitteln nicht nur ihre Wirklichkeit; sie schaffen ihre eigene Wirklichkeit.“ Doch dieses Abbild der Wirklichkeit ist nicht nur verzerrt und lückenhaft, sondern wird auch gezielt mit falschen Informationen infiltriert.
mehr:
- Manipulationen bei Google Maps: Fahr doch auf einen Kaffee bei Starbucks vorbei (Adrian Lobe, FAZ, 20.05.2017, Hervorhebung von mir)

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 HauptartikelAbschnitt „Kritik an der Google-Suche“ im Artikel Kritik an Google Inc.
Die Suchmaschine Google und Google Inc., die nach Gründung anfänglich eine sehr gute Presse hatten, werden in jüngerer Zeit häufig wegen Datenschutzproblemen kritisiert. So wurden nach Ankündigung im Rahmen einer angeblichen „Vereinfachung“ der Datenschutzbestimmungen ab März 2012 Daten über Nutzer quer über alle Dienste von Google Inc. ausgewertet, um einen möglichst vielfältigen Wissensstand über alle Lebensbereiche eines Nutzers aufbauen zu können.
Die Personalisierung der Suchergebnisse wurde unter anderem von der Wochenzeitung Die Zeit kritisiert. Im Juni 2011 schrieb sie: „Wenn wir mit Google suchen oder Neuigkeiten bei Facebook lesen, passt das Netz sich unmerklich unseren Vorlieben an. Was bedeutet diese Verengung der Welt?“[68] [Google, Kritik, Wikipedia, abgerufen am 20.05.2017]
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mein Kommentar:
Wer Karten nachmacht oder fälscht
oder nachgemachte oder gefälschte Karten 
sich verschafft und in den Verkehr bringt,
wird mit mindestens einem Umweg zu Starbucks* bestraft!

*oder zu einem anderen Café, Schnellimbiß oder Restaurant, in welchem Sie innerhalb der letzten 30 Tage mehr als 10 EUR verzehrt haben. Änderungen vorbehalten! Ihre Daten sind bei uns sicher! Wir werden Sie auch in Zukunft mit auf Sie zugeschnittenen Informationen versorgen.
Wir wollen nur das Beste für Sie – weil wir Sie lieben!

Hauptsache wettbewerbsfähig: Deutschlands Gesundheitssystem auf Platz 20

Nirgends ist die Gesundheitsversorgung so gut wie in Andorra, das behauptet eine neue Studie. Deutschland landet auf Platz 20, noch hinter Griechenland. 

Die Gesundheitsversorgung hat sich in den allermeisten Ländern der Welt zwischen 1990 und 2015 verbessert. Das zeigt zumindest eine internationale Studie unter der Leitung von Christopher Murray von der University of Washington in Seattle. Demnach hat die medizinische Betreuung in 167 von 195 untersuchten Ländern in den vergangenen Jahren an Qualität gewonnen. 

Auf einer Skala von 0 bis 100 erreichte 2015 Andorra mit 94,6 den höchsten Wert, die Zentralafrikanische Republik mit 28,6 den niedrigsten. Das deutsche Gesundheitswesen landete mit 86,4 Punkten im weltweiten Vergleich auf dem 20. Platz, unter anderem hinter der Schweiz, Griechenland und Slowenien.
mehr:
- Weltweiter Vergleich: Deutschlands Gesundheitssystem landet auf Platz 20 (SPON, 19.05.2017)

mein Kommentar:
Immerhin besser als beim ESC! 
Noch ein klitzekleines Bißchen mehr Bürokratie und wir schaffen auch noch die Griechen!
Gesundheit wird ohnehin überbewertet…

Gesoffen, geschieden, Leben geordnet – Brad Pitt geht jetzt die wirklich großen Fragen an

Brad Pitt hat sein Leben neu geordnet, jetzt ist Zeit für die wirklich großen Fragen: "Was existierte vor dem Universum?", rätselt er in einer TV-Show - und lässt sich dann noch mathematisch bewerten. 

Brad Pitt hat sich den ganz wichtigen Fragen des Lebens zugewendet: Bei einem Auftritt in der "Late Show" mit Stephen Colbert philosophierte er mit dem Moderator über das Leben, das Universum und den ganzen Rest - ganz stilecht auf einer Wolldecke mit entrücktem Blick in die Ferne.
mehr:
- Colberts "Late Show" – Philosophieren mit Brad Pitt (SPON, 17.05.2017)
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Väter machen die meisten Überstunden

Zuhause sind es in der Regel die Frauen? Neue Zahlen des Bundesamts für Statistik

Erwerbstätige Väter im Alter von 25 bis 49 Jahren leisten die meisten wöchentlichen Arbeitsstunden ab, im statistischen Durchschnitt 42. Danach kommen Männer ohne Kind mit 41 Stunden.

Warum Väter mehr Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen - ob sie den Küchenarbeiten, der Wäsche, dem Einkaufen, dem Aufräumen, anderen lustvollen Hausarbeiten oder der manchmal mühevollen Betreuung des Nachwuchses aus dem Weg gehen oder ob sie einfach mehr Verantwortung im Job übernehmen, um Einkünfte zu sichern - dazu liefern die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts keinerlei Hinweise.

Anhand der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit der erwerbstätigen Mütter, "rund 27 Stunden" (in ganz Deutschland und nicht nur im Westen, wie zuvor versehentlich geschrieben, Einf. d.A), und damit 10 Stunden weniger als gleichaltrige Frauen "ohne im Haushalt lebendes Kind", läßt sich jedoch eine Beobachtung bestätigen, die aus dem Bekanntenkreis stammt: Die Paare mit Kindern, bei denen die Frau Vollzeit arbeitet und der Mann Teilzeit, sind noch immer die Ausnahme.

mehr:
- Väter arbeiten am längsten - am Arbeitsplatz (Thomas Pany, Telepolis, 12.05.2015)
dazu auch:
- KIND UND KARRIERE: Männer arbeiten länger, wenn sie Kinder haben (FAZ, 12.05.2015)
- Verblüffende Arbeitszeiten: Väter arbeiten mehr als kinderlose Kollegen (SPON, 15.12.2011)

mein Kommentar:
Da kann man natürlich jede Menge spekulieren. Z.B. wird über die Möglichkeit, daß sich die Männer einerseits so vor der Hausarbeit drücken und andererseits ihre Karrieregeilheit pflegen können, in allen verlinkten Artikeln nachgedacht. Darüber, daß die Angst von Vätern, ihren Job zu verlieren oder ihr Bedürfnis, der Familie ein angenehmes finanzielles Polster zur Verfügung zu stellen größer ist als zur Zeit vor der Geburt ihrer Kinder, habe ich nichts gefunden. 
Die mangelnde Wertschätzung (sprich: die selbstverständlich erscheinenden reflexhaften Verdächtigungen beim gleichzeitigen Fehlen positiver interpretationsversuche) von Männern/Vätern genügt mir als Erklärung für deren abnehmende Spermienzahl:
- Die Fruchtbarkeit westlicher Männer sinkt kontinuierlich (Post, 12.10.2017)
Da brauche ich keine Gifte oder Hormone im Trinkwasser mehr als Begründung.

siehe auch:
- »Halt die Klappe, Alice!« – Endlich (Post, 16.11.2013)
- »Natürlich nehmen wir den Mann mit.« (Post, 22.04.2012)
- Gewalt durch Männer, Gewalt durch Frauen: Im Inneren des Walfischs (Post, 11.05.2009)



aktualisiert am 15.11.2017

Monsanto in Südamerika

In Argentinien sind 20 Millionen Hektar mit gentechnisch veränderter Soja bepflanzt. In Monokultur. Das Land wird mit Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden und künstlichem Dünger überflutet. Argentinien hält den weltweiten Rekord, was den Verbrauch an Glyphosat angeht. Anfangs war das für die Landwirte, die Saatgutverkäufer und die Chemie-Konzerne ein Freudenfest. Allen voran: Monsanto.
mehr:
- Tödliche Agri-Kultur – Wie Monsanto die Welt vergiftet (Kritisches Netzwerk, 17.05.2017)

Tödliche Agri Kultur - Wie Monsanto die Welt vergiftet {1:15:51}

Veröffentlicht am 15.05.2017
Seit 20 Jahren werden in Argentinien riesige Flächen mit gentechnisch veränderter Soja bepflanzt. In Monokultur. Anfangs war das für die Landwirte, die Saatgutverkäufer und die Chemie-Konzerne ein Freudenfest. Allen voran: Monsanto. Heute ist das Modell Monsanto gescheitert. Nicht für die Investmentfonds, aber für die Landwirte vor Ort und für die Verbraucher in den Städten.

20 Millionen Hektar Land werden mit Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden und künstlichem Dünger überflutet. Die Folge sind Überschwemmungen riesiger Landesteile. Staatliche Kontrollen sind nicht vorhanden. Argentinien hält den weltweiten Rekord, was den Verbrauch an Glyphosat angeht. Was die Lebensmittelindustrie von diesen Feldern in die Supermärkte bringt und exportiert, ist giftig. Aber es gibt Alternativen zu dieser tödlichen Agri-Kultur.

Achtung: Bei der im Abspann angegebenen IBAN fehlen vier Nummern. Richtig ist: DE53 2004 1155 usw. also die "2004" muss eingefügt werden.

siehe auch:
- Glyphosat: Wissenschaft im Kapitalismus (Post, 28.04.2017)
- Monsanto: Roundup Ready v2.0 (Post, 28.11.2016)
- Zunehmende Resistenzen – Das Monster auf dem Acker (Post, 30.07.2016)
- Gerichtsprozess gegen Monsanto: Medien verweigern Berichterstattung (Post, 24.08.2015)
- Superweeds als Symbol für den entfesselten Kapitalismus (Post, 29.05.2015)
- Patente auf Brokkoli und Tomaten (Post, 01.05.2015)
- Hawaii: Rote Karte für Monsanto & Co (Post, 06.11.2014)
- Genmais? – Nein, nein, nein, ja! Fuck the Bürger! (Post, 20.04.2014)
- Neros Gäste (Post, 14.12.2012)
- Monsanto? Brauchen wir nicht (Post, 29.04.2009)
- Gen-Scheiß, die nächsten drei von allen (Post, 31.03.2008)
- Bush & Monsanto (Post, 16.03.2008)
- Monsanto, mit Gift und Genen (Post, 12.03.2008)
- Gen Mais macht Ratten krank (Post, 30.05.2007)
- Gentechnik durch die Hintertür (Post, 25.04.2006)

KenFM im Gespräch mit: Gaby Weber ("Krater für den Frieden") {1:49:57}

Veröffentlicht am 12.09.2016
Gaby Weber ist das, was man eine Nervensäge nennt. Nur, dass diese Nervensäge seit Jahrzehnten mit einem Presseausweis unterwegs ist und auch dann immer noch nachbohrt, wenn andere längst aufgegeben hätten. Nicht, weil es keine neuen Fakten zum Fall X geben würde, sondern im Gegenteil. 

In den Chefetagen der großen Medienhäuser existiert Unabhängigkeit von der Politik nicht ab Werk. Sie kommt und geht, was mit der Haltung von Chefredaktionen und Intendanten zu tun hat. Aber auch altgediente Schlachtschiffe des investigativen Journalismus mit Linksdrall haben enorme Probleme, wenn eine Geschichte der eigenen Ideologie widerspricht. So musste Gaby Weber es immer häufiger erleben, dass sie ihre Geschichten nicht loswurde, wenn sie herausfand, dass auch linke Regierungen extrem korrupt sein konnten und sind.

Gaby Weber lebt seit über 20 Jahren in Südamerika und beobachtet von Buenos Aires aus, wie der Kontinent zwischen den Interessen des Imperiums und linken Dogmatikern aufgerieben wird. Sie berichtet über Morde an Gewerkschafter, die sich von Mercedes Benz nicht ausbeuten lassen wollten, über geheime Atomdeals zwischen Israel und der alten BRD und immer wieder über die Geschäftstätigkeit der CIA in ganz Südamerika.

Gaby Weber recherchiert vor allem in den großen Archiven. Wenn man ihr Akten vorenthält, klagt sie. Auch das macht sie zur Nervensäge für die Justiz, denn oft ist der BND die andere Partei.

KenFM traf Gaby Weber, die lange Jahre auch beim SFB in Berlin gearbeitet hat, um mit ihr über den Journalismus im Allgemeinen und ihren aktuellen Film im Speziellen zu sprechen. Dieser Film trägt den Titel: „Krater für den Frieden“. Er wurde von ihr mit bescheidenen Mitteln selber realisiert und auf Youtube veröffentlicht. Die Geschichte war den großen Anstalten zu heiß.

Es geht im Kern um die Anstrengungen, die der militärisch-industrielle Komplex unternahm, um die Abrüstung nach einem Ende des Kalten Krieges zu überleben.

Vor allem das deutsch-russische Verhältnis wurde entscheidend sabotiert, denn die Idee des damaligen russischen Staatschefs musste mit allen Mitteln hintertrieben werde. Nikita Sergejewitsch Chruschtschow fordert 1960 auf einer Gipfelkonferenz in Paris ein neutrales Deutschland, das weder der NATO noch dem Warschauer Pakt angehören sollte. Dafür sollte Deutschland schon 1960 wiedervereinigt werden.

Warum sind diese Fakten den deutschen Leitmedien keinen Sendeplatz wert?

Wir können Nervensägen mit Presseausweis, wie sie Gaby Weber darstellt, heute an einer Hand abzählen und wir brauchen dazu nicht mal alle Finger.

Inhaltsangabe in Kapiteln:
00:12:03 Veränderungen im Journalismus: uslandskorrespondenz in Bezug auf Südamerika praktisch nicht vorhanden
00:18:53 Journalistische Kontrolle über wirtschaftliche und politische Macht: notfalls über den Gang zum Gericht. BND: Unklarheiten im Eichmann-Prozess
00:29:14 Adolf Eichmann, Geheimdienst-Operationen und illegale Atomtests durch die USA
00:44:53 Journalistisches Vorgehen von Gaby Weber: Archivarbeit, Forderungen nach Akteneinsicht, ggf. Anklage
00:58:40 Journalismus heute: Grenzen der Crowdfunding-Finanzierung und die Notwendigkeit für ein neues Mediengesetz
01:12:28 Gezielte Desinformation im Netz: Zwischen Orientierungslosigkeit und dem Wachstum eines kritischen Bewusstseins
01:24:24 Der südamerikanische Blick auf Deutschland. Deutschland nach der Wiedervereinigung
01:31:21Russland-Argentinien, Europa und der Brexit
01:38:04 Die Rolle Südamerikas und der BRICS Staaten

Link zu "Krater für den Frieden": https://www.youtube.com/watch?v=UFzVn...

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Gaby Weber im Interview:
»Die Panama-Leaks sind doch Augenwischerei!«

Die Faschisten schießen wie Pilze aus dem Boden

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz ist neuer Chef der Österreichischen Volkspartei und greift gleich voll durch. Er hat die Partei nach seinen Vorstellungen reformiert und strebt nun Neuwahlen an. Manch einer spricht von einem „präfaschistischen Putsch“. Geht’s auch eine Nummer kleiner?

Das, was sich nun in der Österreichischen Volkspartei abspiele, das sei ein präfaschistischer Putsch, eine autoritäre Wende, die Wiederkehr der Dreißigerjahre. Und dessen Protagonist angesiedelt irgendwo zwischen Viktor Orban und Recep Tayyip Erdogan.

Das ist zusammengefasst in etwa das, was namhafte Publizisten, PR-Menschen, Wirtschaftsforscher, Künstler und andere sogenannte Intellektuelle am Wochenende im Internet über Sebastian Kurz von sich gegeben haben. Der Erdogan-Unsinn schaffte es sogar in die linke deutsche Taz: „Außenminister Kurz fordert für sich Vollmachten, wie sie sich Erdogan in die Verfassung schreiben ließ.“

mehr:
- Österreich: Gerechtigkeit für Sebastian Kurz (Oliver Pink, Cicero, 15.02.2017)

Das Sebastian Kurz Netzwerk {7:49}

Veröffentlicht am 15.05.2017
Sebastian Kurz hat seit Jahren ein Netzwerk von Förderern und Unterstützern aufgebaut, mit deren Hilfe er nun nach der Macht strebt. Wie haben Wegbegleiter seinen Aufstieg erlebt, was trauen sie ihm zu, wo liegen Stärken und Schwächen, wie setzt sich das Netzwerk des Sebastian Kurz in der ÖVP durch?

siehe auch:
- Die Hexenjagd auf die AfD (Vera Lengsfeld, The European, 15.05.2017)