Samstag, 12. August 2017

Politisch korrekter Feminismus an der Schmerzgrenze – McCarthyismus linksrum

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Der Begriff „McCarthyismus“ wurde von Herbert Block geprägt, einem Karikaturisten der Washington Post. Am 29. März 1950, wenige Wochen nach McCarthys erster Verlautbarung über angebliche Kommunisten im Regierungsapparat, veröffentlichte die Washington Post eine Karikatur, in der Robert A. Taft und andere führende republikanische Politiker einen Elefanten, das Symbol ihrer Partei, zu einem wackligen Turm aus Teereimern lotsen, deren oberster als „McCarthyism“ gekennzeichnet ist. Der Elefant fragt ängstlich: „Meint ihr wirklich, ich soll da oben drauf stehen?“ [51] McCarthy griff den Begriff auf und wendete ihn ins Positive: „McCarthyismus ist Amerikanismus mit hochgekrempelten Ärmeln.“[52] 1952 gab er eine Sammlung seiner antikommunistischen Reden unter dem Titel McCarthyism: The Fight for Americaheraus.[53] Heute wird der Begriff dagegen zumeist mit negativer Konnotation für die demagogische Kommunistenjagd der frühen 1950er Jahre benutzt, bei der die hysterischen Ängste der Bevölkerung ausgenutzt worden seien, um Unschuldige oder relativ harmlose Andersdenkende zu verfolgen;[54] er wird assoziiert mit Verschwörungstheorien[55] und einer „Herrschaft des Terrors“, in der auf schlüssige Beweisführung kein Wert mehr gelegt worden sei.[56] Losgelöst vom eigentlichen historisch-politischen Bezug, wird der Begriff auch für die Verwendung von Unterstellungen und unbewiesenen Behauptungen, ganz gleich zu welchem Zweck, gebraucht.[57] [McCarthy-Ära, Der Begriff „McCarthyismus“, Wikipedia, abgerufen am 12.08.2017]
"You mean I'm supposed to stand on that?", 
gefunden auf Herblock’s History – 
 Political Cartoons from the Crash to the Millennium
Library of Congress, ein Besuch lohnt sich!, 

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Am 18. Dezember 2015 verabschiedete sich die Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen mit einem Email unter der Überschrift “Feministischer Denkstoff zum Jahresausklang“ in die Weihnachtsferien. 2016 werde man sich dem Thema “Feministische Öffentlichkeiten stärken – Strategien gegen Anti-Feminismus und Rechtspopulismus” widmen, und wie das mit einer damals noch offen eingestandenen Gesinnungsdatenbank über Gegner gehen soll, erklärte die Stiftung auch gleich:
Europaskepsis, Islamfeindlichkeit, Homophobie und Ablehnung von “Gender-Ideologie“ verbinden Rechtsaußenparteien, Gruppierungen und fundamentalistischen Bewegungen in Europa. Wir werden eine Datenbank erstellen, die die Vernetzungen dieser Szenen und Akteur_innen transparent macht…
Damit ist eigentlich schon alles über das Projekt Agentin.org gesagt, das erst 19 Monate später freigeschaltet wurde. Der Böll Stiftung sowie dem ausführenden „Gunda Werner Institut“ geht es nach öffentlichem Bekenntnis nicht mehr um einen Pranger – und trotzdem erstellen sie eine Datenbank, die einen klaren Auftrag hat: Sie soll zeigen, wie die Feinde Europas, des Islams, von Homosexuellen und der sogenannten „Genderforschung “ zusammenarbeiten und sich gegenseitig vernetzen. Das ist nicht ganz unüblich – Akademiker dieser Denkschule versuchen seit längerem, Kritik an ihrer Ideologie in eine Reihe mit Rassismus, Faschismus, Judenhass und generell gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu stellen. Es ist die pauschale Delegitimierung von anderen Ansichten als “rechts“ und die Eigendarstellung als verfolgte „Damsell in distress“ – ein Vorwurf, den sich Genderistinnen der sogenannten 3. Welle auch von Feministinnen wie Christina H.Sommers oder Camille Paglia anhören müssen.
mehr:
- Die schwarzen Listen der Mitarbeiter des Böll-Prangers „Agentin“ (Don Alphonso, FAZ-Blog, 31.07.2017, empfohlen seien – auch bei den folgenden Links – die Kommentare)

mein Kommentar:
»Europaskepsis usw. verbinden Rechtsaußenparteien usw.…«
Sucht da wer nach einem Kainsmal zur schnelleren Schubladisierung?
Wie muß jemand drauf sein?
1949 hat das Herb Block wundervoll in eine vermittelbare Form gebracht:
"Fire", 
ebenfalls gefunden auf Herblock’s History – 
 Political Cartoons from the Crash to the Millennium
und folgende Meldung paßt ebenfalls ganz ausgezeichnet in die derzeitige diskriminierende deutsche Medienlandschaft:
- „Spiegel Online“ unterstellt TTIP-Kritikern dumpfen Nationalismus und rechtes Gedankengut (NachDenkSeiten, 12.10.2015)


Und den bislang gültigen Gebrauch
der Namen für die Dinge
vertauschten sie nach ihrer Willkür:
unbedachtes Losstürmen galt nun
als Tapferkeit und gute Kameradschaft,
aber vordenkendes Zögern
als aufgeschmückte Feigheit,
Sittlichkeit
als Deckmantel einer ängstlichen Natur,
Klugsein bei jedem Ding
als Schlaffheit zu jeder Tat […]
Wer schalt und eiferte,
galt immer für glaubwürdig,
wer ihm widersprach, für verdächtig.
 [Thukydides, 454 v. Chr. - ca. 398 v. Chr., Geschichte des Pelloponesischen Krieges]

siehe auch:
- Die offene Gesellschaft und ihre Wärter (Rüdiger Suchsland, Telepolis, 11.06.2017)
- Feminismus-Debatte Das Wiki ist Teil einer Radikalisierung der Geschlechterdebatte im Internet (SZ Online, 28.07.2017)
- Feminismus-Debatte: "Pranger" oder Alltag im Geschlechterkampf? (Kathleen Hildebrand, SZ Online, 28.07.2017)
- Neue Studie: Wie Männer vergewaltigt werden – News vom 31. Juli 2017 (Genderama, 31.07.2017)
- Antifeminismus-Lexikon der Böll-Stiftung: Hier steht, wer alles doof ist (Margarete Stochowski, SPON, 01.08.2017)
- Gender-Studies - Die Glaubensgemeinschaft schlägt zurück (Alexander Grau, Cicero, 19.08.2017)
aktualisiert am 21.08.2017