Montag, 28. August 2017

Wir wollen es gar nicht wissen: Demokratie, Globalisierung, Fracking und Meinungsmache

Wirtschaftspolitik mit französischem Akzent: Präsident Emmanuel Macron versucht, die EU auf einen stärker protektionistischen Kurs zu bringen. Ein Projekt mit hohem Risiko.
Es ist erst wenige Monate her, da galt Emmanuel Macron als eine Art Lichtgestalt. Als einer, der die Düsternis erhellen könnte, die Leute wie Donald Trump, Marine Le Pen und die Brexit-Betreiber über die Welt gelegt hatten. Dass ein bekennender Globalisierungsfreund zum französischen Staatspräsidenten gewählt wurde, schien zu belegen, dass die Welle des Nationalpopulismus abebbt.

Inzwischen hat das Bild Kratzer bekommen. Vorige Woche versuchte Macron bei einem Treffen in Salzburg mitteleuropäische Regierungschefs davon zu überzeugen, dass der Handel mit Dienstleistungen innerhalb der EU neue Regeln gegen Billigkonkurrenz aus anderen Mitgliedstaaten brauche. An diesem Montag nun will er in Versailles seine Kollegen aus Deutschland, Italien und Spanien auf sein Projekt einschwören, die Hürden für ausländische Investoren in der EU zu erhöhen.

Zugegeben, Macrons Vorstöße sind nicht sonderlich überraschend. Bereits im Mai hat er eine "Protektionsagenda" verkündet, die darauf abzielt, die Auswirkungen der Globalisierung zu bremsen. Beim EU-Gipfel im Juni, dem ersten, an dem er teilnahm, stritt er für einen Passus im Abschluss-Communiqué, in dem es heißt, die EU brauche eine "robuste Handelspolitik" und solle künftig "Investitionen aus Drittstaaten in strategischen Sektoren einer Prüfung" unterziehen. Er sei "für freien Handel", aber "nicht für Naivität", ließ er hinterher in einer Pressekonferenz wissen.

Viele EU-Bürger lehnen Globalisierung ab


Das mag wie politischer Kleinkram erscheinen – symbolische Vorstöße, inszeniert vor allem fürs heimische Publikum, die letztlich wenig ändern. Aber Macons neuer französischer Akzent in der Wirtschaftspolitik zeigt auch: Die Globalisierung der Wirtschaft ist nach wie vor unter Druck. Herbe Rückschläge sind möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Gerade für Deutschland und für die Eurozone insgesamt wären das problematische Entwicklungen.

Besonders populär war die Öffnung der Wirtschaft in Europa nie. Nur 46 Prozent der EU-Bürger haben ein insgesamt positives Bild von der Globalisierung, wie Eurobarometer-Umfragen zeigen. Gerade in Frankreich ist die Ablehnung groß. Viele Europäer glauben zwar, dass freier Handel das Wachstum befördert, so eine Studie des Brüsseler Thinktanks Bruegel. Aber ob sie selbst davon profitieren können, bezweifeln viele nach Jahren der Stagnation.

Entsprechend hoch ist nun der politische Druck, irgendetwas zu tun, das zumindest so aussieht, als bemühe man sich um Schutz vor internationalem Wettbewerb.

Der globalisierungsskeptische Grundton trifft auf eine fragile ökonomische Konstellation. Schon seit einigen Jahren lahmt der weltweite Austausch von Waren und Dienstleistungen. Die Globalisierungsintensität, die zunehmende Verflechtung der Produktion, stagniert. Nach Berechnung der OECD hat sich das so gemessene Tempo der Globalisierung seit 2007 in etwa halbiert, verglichen mit den zwei Jahrzehnten davor.

mehr:
- EU-Wirtschaftspolitik: Globalisierung ist nicht zu stoppen (Henrik Müller, SPON, 27.08.2017)
siehe auch:
- Globalisierung: Protektionisten haben gar nicht so Unrecht (Rainer Hank, FAZ.net, 27.08.2017)
TTIP-Faktencheck: Fracking Europas riesiger Energiehunger (Markus C. Schulte von Drach, Süddeutsche Zeitung, 13.08.2017)
- Handelsabkommen – Zypries: Amerika hat TTIP noch nicht aufgegeben (29.05.2017)
- Freihandel und Wirtschaftswachstum statt Demokratie und Ökologie (Telepolis, Datum unbekannt)
- Wie die Fracking-Industrie entstand (Malte Daniljuk, Telepolis, 31.03.2016)
- USA: Öl- und Gasförderung lösen immer mehr Erdbeben aus (SPON, 29.03.2016)
- Nach dem Fracking-Schock: Die Strategie der USA (Malte Daniljuk, Telepolis, 27.03.2016)
- "Die Politik hat die verfassungsrechtliche Anstößigkeit von CETA und TTIP bisher ausgeblendet" (Prof. Axel Flessner im Gespräch mit Rolf-Henning Hintze, Telepolis, 09.04.2015)
- TIPP: Ab 2018 wird Deutschland zum „Fracking-Paradies“ (EpochTimes, 26.02.2015)
- Mit TTIP gegen den Rest der Welt (Gabriela Simon, Telepolis, 02.02.2015)
meine TTIP-Posts

Finanzterroristen {4:25}

Resolution678
Veröffentlicht am 21.05.2010
"Pelzig, willst Du andeuten, daß der Taliban-Terror vergleichbar ist mit der Finanzwirtschaft?"
"Nee, ich möcht' s net andeuten, ich möcht's direkt e mal behaupt'n ..."
"Aufgemerkt! Die EU hat vor ein paar Jahr'n genau definiert was Terrorismus ist ...1 - 2 - 3 ..."
Erwin Pelzig erklärt einen Terrorismus der besonderen Art: Finanzterror und seine Akteure.

Fracking - Ein Mitarbeiter sagt die Wahrheit {2:34}

Stephan Balga
Veröffentlicht am 27.02.2013
BITTE LESEN:
Ein Sicherheitsbeauftragter des Bohrlochs denkt die Kamera sei aus. Er erzählt,
dass das kontaminierte Wasser mit der Zeit zusammen mit dem Gas in 25 bis 50 Jahren nach oben steigt.
Diese wohl schlimmste Wahrheit übers Fracking wird natürlich sonst verschwiegen.
Was wohl unsere Kinder und Enkel dazu sagen werden wenn wir das jetzt zulassen?!
Und wissen die befürwortenden Parteien überhaupt davon?
Gas jetzt, später Umwelt kaputt!
Sorry für die schlechte Qualität, ich habe es mit einer Demoversion von Fraps mitgeschnitten in 30 sec. Schritten.
Aber es kommt ja auf das Gesagte an.
Der ganze erschreckende Beitrag ist hier auf youtube zu finden:
http://www.youtube.com/watch?v=62F06U...
Gas-Fieber Doku über die verheerenden Auswirkungen von Fracking, und der Widerstand dagegen

Die Folgen des Fracking in den USA - Bericht im MoMa {6:11}

Geldweltforyou
Veröffentlicht am 18.07.2014
Hier ein Bericht vom 16.07.2014 im Moma! Hier sollte wohl jedem klar sein, dass die Gesundheit vor Arbeitsplätzen und Profit geht! Wenn wir jetzt nicht dagegen angehen ist es vorbei! Jetzt haben wir noch die Chance diesen Wahnsinn abzuwenden!

Unter anderem könnt ihr bei gemeinnützigen Organisationen Petitionen unterschreiben um gegen das fragwürdige Fördern von Gas zu protestieren!

[Mittagsmagazin] Führt Fracking zu Erdbeben in den USA? {3:15}

Veröffentlicht am 17.10.2014
"Fracking" ist ein umstrittenes Verfahren zur Erdgasgewinnung. Gestein im Erdinnern wird gesprengt und Gas entweicht. In der Nähe solcher Förderanlagen kommt es vermehrt zu Erdbeben. Ein Zufall?

Fracking! Gefahr für USA und Deutschland (Gasland-Doku) {1:42:35}

Veröffentlicht am 05.09.2014
Beim Fracking werden mehr als 200 verschiedene Chemikalien und Biozide eingesetzt, darunter auch BTEX-Chemikalien (Benzole, Toluol, Ethyle, Xoluol), die schwere Leber- und Nierenschäden verursachen.
Lagerstättenwasser kommt im Untergrund natürlicherweise vor und gelangt mit dem Frackwasser nach oben. Es kann radioaktive Stoffe, giftige Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle enthalten.

Völlig ungeklärt ist auch die Entsorgung von Abfällen und Abwässern. Große Mengen an Brauch-, Abwasser und Bohrschlamm, die mit radioaktiven Isotopen, Schwermetallen und Salzen belastet sind, müssen über teils weite Strecken transportiert und entsorgt werden.

Zur potentiellen Verseuchung des Grund- und Trinkwassers durch Fracking kommen noch der hohe Wasser- und Flächenverbrauch, die Gefahr von Erdbeben und Bergsenkungen sowie die Verkehrs- und Lärmbelastungen.

Trotz der Gefahren für Mensch und Umwelt sieht das Bundesberggesetz weder für Erkundungs- und Probe-, noch für die Gewinnungsbohrungen eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung vor.

Why is Oklahoma experiencing a spike in earthquakes? {10:32}

Veröffentlicht am 30.01.2016
Over the past six years, earthquakes in Oklahoma have skyrocketed – from less than a handful of 3.0 earthquakes before 2009 to well over 900 last year. The likely culprit: salty wastewater that bubbles up during oil and gas drilling. The rash of quakes has led to tough questions for the energy industry that provides one in five jobs in the state and comprises nearly a third of Oklahoma’s economy.

UPDATED: Oklahoma earthquake animation (Jan 2005 - Apr 2014) {1:49}

MrCrapmatic
Veröffentlicht am 19.04.2014
UPDATED April 19 2014. The recent increase in Oklahoma quakes is shown in this time lapse visualization generated directly from USGS data. The size of the dots are proportional to the magnitude. Check for updates on this channel!

mein Kommentar:
Nachdem wir gelernt haben, daß Kritik an Israel »antisemitisch«, Kritik an den USA »antiamerikanisch« und Bedenken gegenüber hohen Flüchtlingszahlen »ausländerfeindlich« ist, erfahren wir nun, daß Skepsis gegenüber der Globalisierung »protektionistisch« oder »nationalistisch« ist. 
Vorschlag für Fracking-Skepsis: »fortschrittsfeindlich«?
Meinungsmache und Schubladen…

Erwin Pelzig Das Netz der Macht {5:15}

Weißer Wolf
Veröffentlicht am 12.12.2009
Hier beschreibt Erwin Pelzig exzellent die Verbindungen der Firmen Untereinander.
Er gibt auch am Schluss einen kleinen Denkanstoß welche Folgen dies hat.

Erwin Pelzig - Goldman Sachs, TK, Atlantik Brücke, CFR & Club of Thirty {8:13}

peacefulwarrior2012
Veröffentlicht am 17.11.2012
Erwin Pelzig über die verbindungen zwischen Goldman Sachs, Politik und verschiedenen einflussreichen Organisationen wie der Trilateralen Kommision, der Atlantik Brücke, des Council on Foreign Relations und der Group of Thirty.
Mehr informationen über die verbindungen zwischen Goldman Sachs und der Politik in der Doku Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt:
http://www.youtube.com/watch?v=IT_wRP...

Das Netzwerk der korrupten deutschen Journalisten Die Anstalt April 2014 {6:50}

Politik Mediathek
Veröffentlicht am 29.04.2014
Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Die Menschen werfen sich im Politischen wie auf dem Krankenlager von einer Seite zur andern, in der Meinung besser zu liegen.
Wenn die gesamte politische Handlungsbefugnis in der Hand des Volkes liegt, so ist gerade die Gleichheit eine Ungleichheit, da sie keine Abstufungen nach dem wahren Wert der einzelnen Persönlichkeit zuläßt.
Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.
In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.

Erwin Pelzig - Bevölkerungsverdrossenheit bei den Politikern - Neues aus der Anstalt 9.06.2010 {8:04}

Sigi Klar
Veröffentlicht am 01.10.2016