Dienstag, 19. September 2017

Heute vor 150 Jahren – 19. September 1867: Alfred Nobel erhält ein Patent auf Dynamit

Sprengstoff und Menschenliebe 

Der Schwede Alfred Nobel (1833-1896) war Chemiker und Physiker. Er versuchte den unberechenbaren Sprengstoff Nitroglycerin unter Kontrolle zu bringen. 1863 entdeckte er die Initialzündung und erreichte die sichere Lagerung des Sprengstoffs durch Beimischungen. Bei seinen Experimenten kam es zu mehreren Explosionen mit Toten, darunter war auch sein Bruder. Nobel nannte den neuen Sprengstoff Dynamit und verkaufte ihn weltweit. Zu Reichtum gekommen, lebte er ab 1870 in einer Villa in Sanremo an der italienischen Riviera. 
Alfred Nobel bei Experimenten zur
Entwicklung des Dynamits,
Schokoladen-Sammelbild um 1900

Der Einsatz des Dynamits in Kriegen belastete Nobels Gewissen. 1895 verfügte er daher die Stiftung des Nobelpreises aus 94% seines Privatvermögens. 1905 wurden die Preise erstmals verliehen. Besonders wichtig war Nobel der von einer Kommission des norwegischen Parlaments verliehene Friedensnobelpreis für das Bemühen um die »Verbrüderung der Völker«. 

Nobelpreiskategorien 
• Physik 
• Chemie 
• Physiologie oder Medizin 
• Literatur 
• Verdienste um die Erhaltung des Friedens 
• Wirtschaftswissenschaften (1968 gestiftet)

Was am 19. September noch geschah: 
1941: Alle Juden im Deutschen Reichsgebiet werden gezwungen, sichtbar an ihrer Kleidung den gelben Davidstern zu tragen
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2017 

Stanislaw Petrow ist tot

Stanislaw Petrow hat Wachdienst, als 1983 ein Computer einen US-Raketenangriff meldet. Er widersetzt sich dem Befehl zum sofortigen Gegenschlag - und bewahrt die Welt wohl vor einem Atomkrieg. 

Am 26. September 1983 ist Stanislaw Petrow 44 Jahre alt, Ingenieur und Oberstleutnant der sowjetischen Armee. Er versieht seinen Dienst in unsicheren Zeiten: Zwischen den USA und der UdSSR scheint die Möglichkeit eines atomaren Erstschlages gegeben, Ronald Reagan bezeichnet die Sowjetunion in einer Rede als "das Reich des Bösen". Und knapp vier Wochen vor jenem Tag hatte die sowjetische Luftwaffe ein südkoreanisches Passagierflugzeug mit 269 Menschen an Bord abgeschossen, weil es in den sowjetischen Luftraum eingedrungen war. 

Oberstleutnant Petrow hat mal wieder Nachtschicht im Kontrollraum einer Satellitenüberwachungsanlage, die militärische Flugkörper meldet, vertretungsweise als Schichtleiter. Vier Stunden sitzt er schon ungefähr 50 Kilometer südlich von Moskau im Serpuchow-15-Bunker, und alles ist wie immer. Doch um 0.15 Uhr heulen plötzlich die Alarmsirenen, auf den riesigen Bildschirmen blinkt es in großen, roten Buchstaben: Start einer US-amerikanischen Atomrakete, mit maximaler Wahrscheinlichkeit. 
mehr: 
- Atomwaffen: Der stille Held des Kalten Kriegs ist tot (Esther Widmann, Süddeutsche Zeitung, 19.09.2017)

siehe auch:
- Held des Kalten Krieges : Der Mann, der die Welt rettete (Friedrich Schmidt, FAZ.net, 19.09.2017)
- Sowjet-Offizier Petrow ist tot: Der Mann, der die Welt rettete (Jochen Leffers, SPON, 19.09.2017)

siehe auch:
- "Die geheime Geschichte der NATO-Übung, die beinahe einen Nuklearkrieg ausgelöst hätte" (Post, 28.11.2016)
Able Archer 83: "Um Haaresbreite" (Post, 13.11.2015)
Täuschung - Die Methode Reagan, Ressourcenkriege und medial vemittelte Feindbilder (Post, 14.05.2015)


1983 - Die Welt am Abgrund ! {44:20}

Veröffentlicht am 14.02.2013
SuperCaptainDoctor
Eine Dokumentation, ausgestrahlt im ZDF über das Jahr 1983 und die Zeit im Kalten Krieg.