Dienstag, 28. November 2017

Heute vor zehn Jahren – 28.11.2007: Fliegerin Elly Beinhorn stirbt mit 100 Jahren

Traumpaar der 1930er-Jahre 

Sie war ein Aushängeschild des NS-Regimes: Elly Beinhorn (* 1907) machte 1929 ihren Pilotenschein und wurde unter Protektion des legendären Fliegerasses Ernst Udet Kunstfliegerin. 1931 unternahm sie einen abenteuerlichen Flug nach Afrika. Eine Weltumrundung im Alleinflug (1932), ein Flug über den amerikanischen Kontinent (1934) und ein Rekordflug über zwei Kontinente in 24 Stunden (1935) machten sie zum Star. 
Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten begrüßt Elly Beinhorn
nach einem Flug durch den Vorderen Orient und Südasien, 1939
Im selben Jahr lernte sie den draufgängerischen Grand-Prix-Rennfahrer Bernd Rosemeyer (1909-1938) kennen und heiratete ihn 1936. Als Rosemeyer die Europameisterschaft gewann (1936), bejubelte die NS-Presse das Paar als »Helden des neuen Deutschland«, Doch im Januar 1938 verunglückte Rosemeyer auf der Reichsautobahn bei Darmstadt tödlich, als sein Wagen bei über 429 km/h von einer Böe erfasst und in einen Wald geschleudert wurde. Beinhorn stellte bis 1939 noch zahlreiche Flugrekorde auf, flog aber im Krieg keine Einsätze. Erst 1951 setzte sie sich wieder in ein Flugzeug. Sie verfasste einige Bücher über ihr Leben und arbeitete als Rundfunkmoderatorin. 1979 gab sie ihren Pilotenschein freiwillig ab. 

Was am 28. November noch geschah: 
1943: Auf der Konferenz von Teheran beraten Churchill, Roosevelt und Stalin erstmals über eine Nachkriegsordnung. 
 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2017

[Doku] ZDF-History - Elly Beinhorn - Die Dokumentation [HD] {43:51}

Veröffentlicht am 12.03.2017
MüllerMann
"Offenes Cockpit, eine Karte von Afrika - und eine Flasche Cognac gegen die Kälte: Als Elly Beinhorn 1931 zu ihrem Alleinflug quer über den Kontinent aufbricht, ist sie in Deutschland noch völlig unbekannt. Zurück kommt die todesmutige Flugpionierin als Star. Es folgen weitere lebensgefährliche Rekordflüge, die sie noch berühmter machen, sie kann sich über Zeitungsreportagen und Buchverträge freuen. Doch das Eheglück mit dem vom NS-Regime protegierten Rennfahrer Bernd Rosemeyer währt nicht lange.
Im Januar 1938 verunglückt Rosemeyer tödlich bei einer Geschwindigkeits-Rekordfahrt. Der gemeinsame Sohn ist damals gerade elf Wochen alt. Im Exklusivinterview mit ""ZDF-History"" setzt Bernd Rosemeyer jr. sich mit dem Leben seiner eigenwilligen, stets ihre Grenzen auslotenden Eltern auseinander.
Die Dokumentation erzählt das abenteuerliche Leben des Vorzeigepaares, das zugleich bestrebt war, sich der Vereinnahmung durch das NS-Regime zu entziehen. Aufnahmen aus dem erstmals vollständig erschlossenen Privatfilmarchiv von Elly Beinhorn zeigen Wagnis und Magie ihrer Flugexpeditionen."

Mercedes Autounion Automobilrennfahrer Bernd Rosemeyer 1936 Best Color Footage {7:30}

Veröffentlicht am 24.02.2017
Deutsche Wehrmacht

The Big Three In Teheran (1943) {5:04}

Veröffentlicht am 13.04.2014
British Pathé
Full title reads: "THE BIG THREE IN TEHERAN".
Teheran, Iran (Persia).
Aerial view shots of the Hamadan and Iraqi mountains. Shot along street in Teheran taken from a car window. Several shots of Britain's Foreign Secretary Mr Anthony Eden chatting with several men in the grounds of the British legation in the Soviet Embassy in Teheran.
Exterior of Soviet Embassy. Various shots of the ceremony at the embassy at which Britain's Prime Minister Mr Winston Churchill presents the Sword of Stalingrad to Soviet Premier Joseph Visarionovich Stalin who after kissing it, passes it to Marshal Kliment Voroshilov. At the ceremony are Mr Eden and Soviet Foreign Minister Mr Vyacheslav Molotov.
Various shots of Mr Churchill posing for press on his 56th birthday. He puts on a Persian style hat. Mr Churchill in car leaving legation. Various shots of the Shah of Persia chatting to Mr Churchill. The Shah enters his car and leaves.
Various shots of Mr Churchill reviewing British and Indian soldiers in grounds of legation. They present him with small gifts for his birthday. The soldiers then gather round for Mr Churchill to thank them, then they give three cheers in return.
Various shots of the leaders posing outside the Russian Embassy. Seated are Stalin, American President Franklin Delano Roosevelt and Churchill. Military Chiefs are seen standing behind them. Mr Eden, Mr Molotov and Mr Averell Harriman are seen coming to stand behind. Churchill's daughter Sarah stands behind her father.
Air Marshal Sir Charles Portal, General Lord Alanbrooke and Admiral Cunningham leaving the Embassy. Mr Churchill and Mr Eden leaving the Embassy.
(Mute & Track Negs.)
FILM ID:1099.05
A VIDEO FROM BRITISH PATHÉ. EXPLORE OUR ONLINE CHANNEL, BRITISH PATHÉ TV. IT'S FULL OF GREAT DOCUMENTARIES, FASCINATING INTERVIEWS, AND CLASSIC MOVIES. http://www.britishpathe.tv/
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Von Skandal zu Skandal: Uber ist Ausgeburt des fiesen Kapitalismus

Das aggressive und dummdreiste Verhalten des Fahrtdienstvermittlers gehören zum Ekelhaftesten, was die Globalisierung hervorgebracht hat. Uber hat Verlogenheit zum Leitmotiv erhoben. Bei Bedarf vertuscht er sogar Datenklau.

Travis Kalanick und Donald Trump sind Brüder im Geiste. Dass der ehemalige Chef von Uber den US-Präsidenten unterstützte, wundert kein Stück. Kalanick ist wie Trump ein Zerstörer althergebrachter Regeln, der sich als Erneuerer ausgibt und keine Anstalten macht, sein aggressives und egomanisches Wesen zu verbergen. Auch er setzt auf Fäkalsprache, um Konkurrenten verächtlich zu machen. "Wir befinden uns in einer politischen Kampagne", hatte Kalanick vor drei Jahren verkündet, "in der der Kandidat Uber heißt und der Gegner ein Arschloch namens Taxi".

"Politische Kampagne" bedeutet bei Uber: Staatliche Vorgaben zu ignorieren und über intensive Lobbyarbeit zum Ziel zu kommen. "Uber baut in Berlin und Brüssel massiven Druck auf. Es handelt sich um die größte Lobbyorganisation aller Zeiten", zitierte die Zeitung "TZ" kürzlich den Chef des Münchner Taxiunternehmens Isar-Funk, Christian Hess. Zugekleistert wird die Strategie der Markteroberung mit Fortschrittsgeschwafel und Versprechen neuer Glückseligkeit auf dem Planeten. Das Unternehmen prognostizierte eine Million Arbeitsplätze bis 2020 - nur für Frauen. Da schreit jede Gleichstellungsbeauftragte vor Glück. Die Kurzformel von Uber lautet: mehr Jobs, mehr Umweltschutz, mehr Freiheit, mehr Parkplätze, mehr Chancen - und weniger Autos.

Wiederum garniert mit einem - für Uber-Verhältnisse bescheidenen - Versprechen, in den kommenden zwölf Monaten in Europa 40.000 zusätzliche Jobs zu schaffen, kündigte Kalanick im Januar 2015 "eine Partnerschaft mit EU-Städten" an. Damals gingen Taxifahrer auf die Barrikaden, weil Uber mit unfairen und - wie sich in diversen juristischen Entscheidungen herausstellte - gesetzeswidrigen Mitteln ihr Geschäft bedrohte. Kalanick wetterte gegen ein "geschütztes Monopol" der Taxi-Branche. "Aus Regeln, die Menschen schützen, wurden Regeln, die eine Industrie schützen."

mehr:
- Von Skandal zu Skandal: Uber ist Ausgeburt des fiesen Kapitalismus (Thomas Schmoll, n-tv, 26.11.2017)
Richter verschiebt Prozess "Ich traue den Uber-Anwälten nicht" (n-tv, 29.11.2017)

siehe auch:
- Fahrer ohne Versicherungen: Gericht verbietet Uber in Israel (n-tv, 27.11.2017)
Psychotricks zur Zeitkontrolle Wie Uber seine Fahrer ans Steuer fesselt (Diana Dittmer, n-tv, 04.04.2017)
- Milliardenverlust bei Uber: Das Übel des Knopfdruck-Kapitalismus (Stefan Schultz, SPON, 26.08.2016)
- Sharing Economy: Gutes Teilen, schlechtes Teilen (Nadine Oberhuber, ZON, 19.07.2016)
- Uber-Kapitalismus (Wolfgang Stieler, heise Technology Review, 22.10.2014)
aktualisiert am 04.12.2017