Freitag, 18. Mai 2018

Krieg unter ziemlich besten Freunden: Gaddafi, Sarkozy und die Zerstörung Libyens

Korruption auf Regierungsebene, ein auf Lügen basierender Krieg und die Abgründe der Machtelite: Die Verhaftung eines dubiosen französischen Geschäftsmannes öffnet den Blick auf die skandalöse Vorgeschichte der Verwüstung Libyens.

Im Januar 2018 wird ein enger Vertrauter und Freund des früheren französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy auf Antrag der französischen Justiz in London verhaftet. Mit der Verhaftung des Geschäftsmannes Alexandre Djouhri holt Sarkozy, neben vielen anderen Untersuchungen, auch seine Vergangenheit auf dem libyschen Kriegsschauplatz ein. 
Zugleich bietet sich der Welt ein Bild der real existierenden Politik Europas, das so gar nicht dem Narrativ entspricht, welches den Wählern in jeder Tagesschau allabendlich präsentiert wird. Routinierte Journalisten und Talkshow-Politiker tun das, was die französische Justiz und Medien wie Mediapart [1] Le Monde oder Libération seit Jahren recherchiert haben, gerne als Verschwörungstheorie ab (dieser Begriff erspart eine Menge an Recherchen). 
Tatsächlich aber ist es der Blick in einen Abgrund, dessen Konturen seit Anfang des Jahres 2018 immer klarer hervortreten. Es ist auch ein Fallbeispiel dafür, wie mörderische und völkerrechtswidrige Kriege auch heute noch auch bei uns mit Propaganda-Kampagnen als notwendige Kriege, ja als humanitäre Interventionen verkauft werden. [2]
mehr:
- Krieg unter ziemlich besten Freunden: Gaddafi, Sarkozy und die Zerstörung Libyens (Malte Rauch, NachDenkSeiten, 16.05.2018)

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Nowitschok – »Nur Russland«?

Am Montag wurde der Leiter des tschechischen militärischen Forschungsinstituts in Brno gefeuert – auf Anweisung der Verteidigungsministerin Karla Šlechtová höchstpersönlich. Der entlassene Bohuslav Šafář hatte zuvor ausgesagt, dass das tschechische Militär in geringen Mengen Nowitschok herstellte und damit die Erklärungdes tschechischen Präsidenten Milos Zeman bestätigt. Gestern meldete dann auch noch das Investigativteam der Süddeutschen, dass auch der BND in den 90-ern im Besitz von Nowitschok war. Diese jüngsten Entwicklungen im Fall Skripal – der zum folgenreichsten Zerwürfnis zwischen dem Westen und Russland seit den Ereignissen auf der Krim 2014 eskalierte – illustrieren exemplarisch, dass die zentrale Frage nach der Herkunft des Nowitschok bis heute ungeklärt ist.
mehr:
- Ich selbst könnte Nowitschok herstellen (Jakob Reimann, NachDenkSeiten, 17.05.2018)