PLÖTZLICHER HERZTOD
KHK-Patienten sterben am Todestag der Eltern
Sich jährende Todestage von engen Verwandten können Herzpatienten gefährlich werden. Denn überzufällig häufig sterben sie am gleichen Tag wie ihre Eltern. Offenbar kann der psychosoziale Stress an solchen emotionalen Anlässen letale Arrhythmien auslösen.
Dies folgt aus einer Untersuchung südamerikanischer Autoren, die 102 Fälle von plötzlichem Herztod untersucht haben. 70% der Patienten hatten eine KHK. Sieben Patienten verstarben am Todestag des Vaters, fünf am Todestag der Mutter, einer starb am gleichen Tag, an dem beide Eltern zu Tode gekommen waren. Bemerkenswert: Zehn der 13 Personen waren Männer, und vier starben im selben Alter wie die Eltern.
• J. A. Marquez et al.: JACC, März 2008, Vol. 51; No. 10 (Suppl. A), Abstract 1029-100
Psychologische Betreuung halbiert Infarktrisiko
Eine psychologische Betreuung von KHK-Patienten, die Angst und Depression gezielt aufspürt und ggf. behandelt, reduziert das Herzinfarktrisiko dramatisch. Dies folgt aus einer prospektiven Kohortenstudie, in der bei 516 KHK-Patienten (Durchschnittsalter 68 Jahre, 80% Männer) über knapp 3,5 Jahre die mentale Gesundheit überwacht worden ist. Die Autoren forschten nach Symptomen von Depression und Angst. Patienten, bei denen diese Symptome im Beobachtungszeitraum nachgelassen hatten oder zumindest konstant geblieben waren, hatten ein um 60% bzw. 50% geringeres lnfarktrisiko als solche, deren mentale Symptomatik zugenommen hatte.
Chronische Angst erhöht den Sympathikotonus und reduziert die Herzfrequenzvariabilität sowie die Baroreflex-Reaktivität. Dies kann zu Thrombosen und Rhythmusstörungen führen. KHK-Patienten sollten deshalb nicht nur kardial, sondern auch psychologisch betreut werden.
• Quelle: Y. Young-Xu et al., Brookline, MA/USA: JACC, März 2008 Vol. 51; No. 10 (Suppl. A), Abstract 1035-229