In jedem Jahr ist mindestens eine Kolumne Carlos Castaneda gewidmet, einem Autor, der meine Generation geprägt hat und den vor dem Vergessen zu bewahren ich mir zur Pflicht gemacht habe. Im Folgenden gebe ich ein paar seiner Gedanken wieder:
Die Stimmung des Kriegers
Es gibt nichts Schwierigeres auf der Welt, als sich in die Stimmung eines Kriegers zu versetzen. Es bringt nichts, traurig zu sein und zu klagen - und zu glauben, dass immer irgendjemand uns irgendetwas angetan hat. Niemand tut jemandem etwas an, am wenigsten einem Krieger.
Nicht, wie man erzogen wurde, spielt eine Rolle. Entscheidend für die Art, wie man etwas tut, ist der Wille. Ein Mensch ist nur die Summe seiner Wünsche und seines Willens, und diese Summe entscheidet darüber, wie er lebt und wie er stirbt. Persönliche Kraft ist eine Begabung, etwas, das uns Begeisterung schenkt. Etwas wie Glücklichsein. Persönliche Kraft ist etwas, das man durch den lebenslangen Kampf gewinnt. Vom Tag unserer Geburt an wird uns gesagt, die Welt sei so und so beschaffen, und natürlich bleibt uns eine Zeit lang nichts anderes übrig, als zu glauben, was uns gesagt wird. Doch wir müssen diese Vorstellungen aufgeben und unsere eigene Sicht der Welt finden.
Demut und Bewusstsein
Die Demut eines Kriegers ist nicht die Demut eines unterwürfigen Menschen. Der Krieger beugt vor niemandem sein Haupt, doch zugleich erlaubt er niemandem, sich vor ihm zu verneigen. Ein unterwürfiger Mensch hingegen fällt bei jeder Gelegenheit auf die Knie und kriecht vor jedem im Staub, den er höher gestellt wähnt. Zugleich verlangt er aber, dass ein Geringerer vor ihm im Staub kriecht.
Der Krieger und die Worte
Das Schlimme an Worten ist, dass sie uns glauben machen, wir seien erleuchtet, wir verstünden alles. Doch wenn wir uns der Welt stellen, lassen sie uns stets im Stich, und wir sehen, dass die Welt in Wirklichkeit ganz anders ist als die mit Worten beschriebene Vorstellung von ihr. Aus diesem Grund handelt ein Krieger lieber und verliert keine Zeit mit unnützem Reden. Durch das Handeln erfährt er die Bedeutung dessen, was in seinem Alltag geschieht, und trifft kreative und originelle Entscheidungen.
Der Krieger und die Zweifel
Ein gewöhnlicher Mensch glaubt, es sei ein Zeichen von Sensibilität und Spiritualität, sich Zweifeln und Sorgen zu überlassen. Tut er dies, entfernt er sich vom wahren Sinn des Lebens, denn sein kleiner Verstand macht ihn zu dem Heiligen oder zu dem Monster, für die er sich hält, und er tappt, ehe er sich versieht, in die Falle, die er sich selber gestellt hat. Solche Menschen lieben es, wenn man ihnen sagt, was sie tun sollen, doch noch lieber schlagen sie gute Ratschläge in den Wind – nur um die großzügige Seele jener zu ärgern, die sich irgendwann um sie kümmern.
Nur ein Krieger kann den Weg des Wissens ertragen. Ein Krieger, der nicht klagt und für den Herausforderungen weder gut noch schlecht sind. Herausforderungen sind einfach nur Herausforderungen.
Die unergründliche Kunst, zu leben
Die Welt ist unergründlich und geheimnisvoll, und wir alle sind es auch. Es ist die Kunst des Kriegers, zwischen dem Schrecken, ein Mensch zu sein, und dem Wunder, ein Mensch zu sein, das Gleichgewicht zu halten.
Die Stimmung des Kriegers
Es gibt nichts Schwierigeres auf der Welt, als sich in die Stimmung eines Kriegers zu versetzen. Es bringt nichts, traurig zu sein und zu klagen - und zu glauben, dass immer irgendjemand uns irgendetwas angetan hat. Niemand tut jemandem etwas an, am wenigsten einem Krieger.
Nicht, wie man erzogen wurde, spielt eine Rolle. Entscheidend für die Art, wie man etwas tut, ist der Wille. Ein Mensch ist nur die Summe seiner Wünsche und seines Willens, und diese Summe entscheidet darüber, wie er lebt und wie er stirbt. Persönliche Kraft ist eine Begabung, etwas, das uns Begeisterung schenkt. Etwas wie Glücklichsein. Persönliche Kraft ist etwas, das man durch den lebenslangen Kampf gewinnt. Vom Tag unserer Geburt an wird uns gesagt, die Welt sei so und so beschaffen, und natürlich bleibt uns eine Zeit lang nichts anderes übrig, als zu glauben, was uns gesagt wird. Doch wir müssen diese Vorstellungen aufgeben und unsere eigene Sicht der Welt finden.
Demut und Bewusstsein
Die Demut eines Kriegers ist nicht die Demut eines unterwürfigen Menschen. Der Krieger beugt vor niemandem sein Haupt, doch zugleich erlaubt er niemandem, sich vor ihm zu verneigen. Ein unterwürfiger Mensch hingegen fällt bei jeder Gelegenheit auf die Knie und kriecht vor jedem im Staub, den er höher gestellt wähnt. Zugleich verlangt er aber, dass ein Geringerer vor ihm im Staub kriecht.
Der Krieger und die Worte
Das Schlimme an Worten ist, dass sie uns glauben machen, wir seien erleuchtet, wir verstünden alles. Doch wenn wir uns der Welt stellen, lassen sie uns stets im Stich, und wir sehen, dass die Welt in Wirklichkeit ganz anders ist als die mit Worten beschriebene Vorstellung von ihr. Aus diesem Grund handelt ein Krieger lieber und verliert keine Zeit mit unnützem Reden. Durch das Handeln erfährt er die Bedeutung dessen, was in seinem Alltag geschieht, und trifft kreative und originelle Entscheidungen.
Der Krieger und die Zweifel
Ein gewöhnlicher Mensch glaubt, es sei ein Zeichen von Sensibilität und Spiritualität, sich Zweifeln und Sorgen zu überlassen. Tut er dies, entfernt er sich vom wahren Sinn des Lebens, denn sein kleiner Verstand macht ihn zu dem Heiligen oder zu dem Monster, für die er sich hält, und er tappt, ehe er sich versieht, in die Falle, die er sich selber gestellt hat. Solche Menschen lieben es, wenn man ihnen sagt, was sie tun sollen, doch noch lieber schlagen sie gute Ratschläge in den Wind – nur um die großzügige Seele jener zu ärgern, die sich irgendwann um sie kümmern.
Nur ein Krieger kann den Weg des Wissens ertragen. Ein Krieger, der nicht klagt und für den Herausforderungen weder gut noch schlecht sind. Herausforderungen sind einfach nur Herausforderungen.
Die unergründliche Kunst, zu leben
Die Welt ist unergründlich und geheimnisvoll, und wir alle sind es auch. Es ist die Kunst des Kriegers, zwischen dem Schrecken, ein Mensch zu sein, und dem Wunder, ein Mensch zu sein, das Gleichgewicht zu halten.
aus TV Hören und Sehen, Nr. 38, 2008