Das Ende des chinesischen Kaiserreichs
Unter der Qing-Dynastie, die bis Ende des 17. Jahrhunderts ihre Herrschaft in ganz China gefestigt hatte, erreichte das chinesische Kaiserreich die größte Blüte in seiner 2000 Jahre währenden Geschichte. Anfang des 20. Jahrhunderts aber war das einst stolze und mächtige Reich nur noch eine halbkoloniale Macht mit korrupter Führungsschicht. Die europäischen Kolonialmächte, Japan und die USA bedienten sich im Land fast nach Belieben.
Portrait des Revolutionsführers Sun Yat-sen, unten Chiang Kai-shek mit republikanischen Truppen (Lithographie, 1927) |
1905 formierte sich eine bürgerlich-revolutionäre Bewegung unter der Führung Sun Yat-sens, die das Kaisertum stürzen und eine parlamentarische Regierungsform nach westlichem Muster errichten wollte. Mehrere bewaffnete Aufstände scheiterten, doch heute vor 100 Jahren, am 10. Oktober 1911, führten die Revolutionäre den entscheidenden Schlag: In Wuchang gelang es ihnen, 5000 Offiziere und Soldaten der Provinzarmee für ihre Sache zu gewinnen und die Stadt zu erobern. Der Sieg war der Anfang vom Ende des Kaiserreichs.
Eine Provinz nach der anderen erklärte ihre Unabhängigkeit von der Regierung. Am 1. Januar 1912 rief Sun Yat-sen die Republik China aus.
Sun Yat-sen
• 1866-1925
• chinesischer Revolutionär und Politiker
• bereitete die Revolution von 1911 vor
• ging 1921 ein Bündnis mit der Kommunistischen Partei ein
aus Brockhaus – Abenteuer Geschichte