Dire Straits - Going Home: Theme of the Local Hero (Live, The Final Oz, Australia, 1986) [9:50]
Hochgeladen am 26.09.2009
The Dire Straits perform "Going Home: Theme of the Local Hero" Live at the Sydney Entertainment Centre in Sydney, Australia, on April 26th, 1986.
Band members for this performance are Mark Knopfler on lead guitar and vocals, John Illsley on bass, Jack Sonni on guitar, Chris White on saxaphone, Guy Fletcher on keyboards, Terry williams on drums and Alan Clark on keyboards.
Als Knopfler gestern auf der Bühne der TUI-Arena stand, erinnerte er mich mit seinem Aussehen an einen geschätzten Kollegen. Spielen kann er, keine Frage. Und Mühe macht er sich auch: zwei Keyboards, vier Gitarren. Weniger hätte man wohl nicht bemerkt. Aber: Der Geiger geigte sich einen ab, man hörte ihn kaum. Das Akkordeon hörte man manchmal, die Flöte auch. Die Lautstärke schaffte eine Art dreckiger akustischer Windschutzscheibe, durch die man die Musik durchhören mußte. Es knallte in den Bauch wie ins Ohr, aber so, als ob man was reingedrückt kriegt. Es war nicht ganz so furchtbar wie bei Supertramp September letzten Jahres, aber vielleicht habe ich mich an den Krach inzwischen auch gewöhnt. Die Lautstärke verwischt die Feinheit der Musik, als ob man durch eine Mauer aus brüllend lauter Klangsuppe durchhören muß. Anscheinend ist das die Zeit, und anscheinend gibt’s im ganzen Netz nur zwei Leute (LittlebyLittle-Forum und tacrolimus’ Blog), die das vorsichtig beklagen. Ich werde alt.
Und dann Mr. Bob. 1978 habe ich ihn in Nürnberg auf dem Zeppelinfeld, da wo die Nazis ihre gigantischen Aufmärsche machten, gesehen. Wenige Tage zuvor hatten sie ihn in Dortmund ausgebuht und mit Tomaten beworfen. In der alternativen Berliner Zeitung Tip erschien eine Todesanzeige, in der sein Abgang beklagt wurde: der Star wurde den Erwartungen seiner Fans nicht mehr gerecht. (Mehr dazu bei Nichterschienen) Das habe ich erst vor wenigen Wochen in einer Filmdokumentation erfahren, damals wußte ich das nicht. Abgesehen davon, daß nicht genug Toiletten da waren, fand ich das Konzert ganz gut. Mehr nicht. Ich hatte ihn gesehen und war nicht auf ihn abgefahren.
Fritz Rau (der Dylan übrigens Günter Amendt mit in den Zug setzte – Dylan reiste mit dem Zug –, um ihm dessen Fragen zu Deutschland beantworten zu können – gibt’s das heute noch?) zu dem Konzert:
Bob Dylan 1. Juli 1978 auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg [1:28]
Veröffentlicht am 21.02.2010
Mein grösstes Open-Air Ereignis war am 1. Juli 1978 in Nürnberg, Zeppelinfeld.
Über 80'000 Zuschauer, ich war mit der ganzen Familie mit dem Klappanhänger dort. Es war unheimlich friedlich. Kein Gedränge wie heute. Es waren viele 68er da.
Ich möchte nicht sagen dass es zu dieser Zeit keine Ego-Trips gab, aber es war vepöhnt. Nicht wie heute wo jeder nur auf seinen eigenen Vorteil schaut. Am Morgen lagen einige Festivalbesucher und unserem Klapper weil es in der Nacht regnete
Ich möchte nicht sagen dass es zu dieser Zeit keine Ego-Trips gab, aber es war vepöhnt. Nicht wie heute wo jeder nur auf seinen eigenen Vorteil schaut. Am Morgen lagen einige Festivalbesucher und unserem Klapper weil es in der Nacht regnete
Günter Amendt remembers Dylan's 1978 tour (Nuremberg concert) [1:03]
folkarchivist Hochgeladen am 14.03.2011
Günter Amendt remembers Dylan's 1978 tour (Nuremberg concert). From the 2001 Arte documentary "Knockin' On Dylan's Door" to commemorate the death of Günter Amendt in a freak accident on March 12, 2010.
zu Dylans Auftritt in Nürnberg siehe auch:
- Erinnern an Legenden: Als Dylan und Joel in Nürnberg gegen Nazis sangen (Bayerischer Rundfunk, 24.02.2016)
Was ich gestern hörte, machte mich für Stunden völlig ratlos. Dylan nahm seine Texte und kaute sie wie Kaugummi. Er hat ja schon seit vielen Jahren genäselt, gequakt und genuschelt. Aber gestern hat er seine Texte rausgekotzt, wie zerkauten Kaugummi rausgespuckt. Beim Lied »Don't Think Twice, Its All Right« – das Einzige, was ich erkannt habe – war er mit dem Text der Zeile »It ain't no use to sit and wonder why, babe« schon fertig, als die Instumentalbegleitung noch »sit and wonder why, babe« spielte.
Don't Think Twice It's All Right - Bob Dylan [3:34] Text (Songtexte.com) Übersetzung (ebda)
Veröffentlicht am 27.06.2014
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E.Clapton - B.Dylan - Don't Think Twice, It's All Right - LIVE [6:02]
Veröffentlicht am 13.03.2014
E.Clapton - B.Dylan - Don't Think Twice, It's All Right - LIVE
Ich hab’s versucht nachzumachen, ich weiß nicht, wie er das macht, ich kann das nicht. Das muß Kunst sein. Ich sah ihn sich auf der Bühne bewegen und mußte an Michael Jackson denken: ein unverstandener Freak, der weiß, daß er nicht verstanden wird und trotzdem sein Ding macht. Fast so als, ob er nicht verstanden werden will oder er Dich zwingt: Wenn Du mich verstehen willst, mußt Du was tun. (Kommentare bei der HAZ und auf WELT-Online)
aus dem SPIEGEL-Artikel |
Bis zu diesem Morgen überlegte ich mir, was ihn dazu treibt, sich selbst zu persiflieren und zu demontieren. (Sich selbst oder das Bild, welches wir sturerweise noch von ihm haben?) Es ist so, als ob er seine Songs von damals als Felsbrocken, als Rohmaterial nimmt, was er dann wie ein Steinmetz bearbeitet. Felsbrocken trifft es nicht so richtig: Mehr Kaugummi oder Knet. Er verformt seine schon zu Monumenten gewordenen Songs (jemand hat gesagt, seine Lieder stellten inzwischen schon einen Teil des amerikanischen kollektiven Unbewußten dar): Man stelle sich die amerikanische Freiheitsstatue aus Knet vor und dann drückt jemand auf ihr rum und macht eine kleine Badewanne draus. Was soll das? Merkwürderweise mache ich häufiger die Erfahrung, daß Menschen mit dem Stellen einer Frage ihren Denkprozeß einstellen. Die zerebrale Arbeit endet mit einer Frage, Punkt!
aus dem am Schluß gelinkten WELT-Artikel |
Wir können unsere damaligen Ideale als Freiheitsstauen aus Knet verstehen. Und dann sehen wir, was die Zeit aus ihnen gemacht hat: zerknautschte Werte. Geiz ist geil, Kinderarbeit als Preisbrecher auf den Wühltischen von KIK, 90-Euro-Nike-Windbreaker aus Bangladesh, bench-Jacken aus upgecyleten PET als peer-group-Uniform, giftige Auto-Akkus oder giftige Energiesparlampen, »Öko«-Diesel als Energiesparmaßnahme der reichen Länder, die Lebensmittel in der Dritten Welt noch teurer macht, Abfischen der westafrikanischen Küste durch hochtechnisierte Fischfang-Gangster-Flotten, und dann »Kampf gegen den Terrorismus«. Ist das das Ergebnis der 68er? Sind Bankenkrise, Rettungsschirme, Designer-Babys und Nano-Technologie wirklich stärker als unsere Ideen von damals?
Quelle: The Persistence of Memory (engl. Wikipedia) |
Werte? Scheiß drauf! Es geht um Macht und Geld. Und wir halten alle still, weil wir mit Konsumieren und der Sicherung unseres Lebensstandards beschäftigt sind. Derweil bauen die Mächtigen Scheiße, die wir nachher auslöffeln können (siehe: Ich kann gar nicht so viel essen…, Post, 25.03.2006).
Vielleicht will uns Mr. Bob unsere vom Zeitgeist zerknautschen Ideen vor Augen halten…
1978 als »Entertainer aus Las Vegas« und heute als Freak, der seine eigenen Songs zermanscht.
Ich wollte es mir nicht länger antun und bin gegangen…
siehe auch:
- „Der Kongress teilt das Bett mit der Wall Street“ (22.05.2015 – Bob Dylan Performs at the White House)
- Heute vor 20 Jahren – Bob Dylans versteckte Botschaft bei der Grammy-Verleihung (Post, 20.02.2011)
- Heute wird Bob Dylan 70 Jahre alt (Splitter, 24.05.2011)
und noch ein tolles Musik-Video mit einem gnadenlos guten Text
zuletzt aktualisiert am 27.11.2016