»In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien.« Mit diesen Worten beginnt »Der Froschkönig«, das erste der 86 Märchen, die heute vor 200 Jahren, am 20. Dezember 1812, unter dem Titel »Kinder- und Hausmärchen« von den Brüdern Grimm dem Leser vorgelegt wurden. Die später durch einen zweiten Teil erweiterte Sammlung wurde zu einem großen Erfolg. Märchen wie »Schneewittchen«, »Hänsel und Gretel« oder »Rotkäppchen« gehören seit Generationen zu den Geschichten, die wohl jedes Kind kennt.
Titelillustration der Kinder- und Hausmürchen, Ausgabe um 1905 |
Weitere Märchen des 1. Bandes
■ Frau Holle
■ König Drosselbart
■ Rumpelstilzchen
■ Hans im Glück
■ Die sieben Raben
Die beiden Sprachwissenschaftler Jacob und Wilhelm Grimm betonten im Vorwort, bei den Märchen handele es sich um »echt hessische Märchen«, die im Wesentlichen mündlich überliefert seien und ihren Ursprung in nordischen und deutschen Mythen hätten. Wie die Forschung mittlerweile weiß, war dem nicht so: Einige Märchen kommen aus anderen Ländern, manche stammen wohl aus der Feder der Grimms selbst.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012
Siehe auch den Artikel »Göttinger Sieben« bei Wikipedia