Regensburg als Machtzentrum
Seit dem 13. Jahrhundert wirkte der Reichstag als ständische Körperschaft im Heiligen Römischen Reich in Fragen von Reichsgesetzen, Steuern, Krieg und Frieden mit. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurden diese Zuständigkeiten und Rechte auch verfassungsrechtlich festgeschrieben. Einberufen wurde der Reichstag je nach Bedarf in wechselnde Reichs- oder Bischofsstädte. Er tagte über Wochen, zuweilen auch Monate.
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Versammlung des Reichstags in Regensburg, Kupferstich, 17. Jh. |
Am 20. Januar 1663, heute vor 350 Jahren, kam er in Regensburg zusammen, um u. a. über die »Türkengefahr« an der östlichen Reichsgrenze zu beraten. Im Gegensatz zu allen vorherigen Versammlungen wurde der Reichstag nicht wieder aufgelöst, er tagte fortan permanent, als Gesandtenkongress - 140 Jahre lang, bis zum Ende des alten Reichs. Für Regensburg war das ein Segen, gelangte die Stadt doch mit diesem »Immerwährenden Reichstag« in den Fokus europäischer Politik. Es waren nicht nur die Bevollmächtigten von Kaiser und Reichsständen vor Ort, auch Gesandte aus dem Ausland, aus Frankreich, Russland oder England, trafen ein, um Informationen zu bekommen und Politik zu machen. Als mit dem Ende des Reichs auch der Reichstag verschwand, ging die Stadt binnen kurzer Zeit bankrott.
Was am 20. Januar noch geschah:
1996: Jassir Arafat wird Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013