Mittwoch, 23. Oktober 2013

Heute vor 30 Jahren – 23. Oktober 1983: Anschlag auf US-Stützpunkt in Beirut

Terrorangriff auf multinationale Militärmission

Zwischen 1975 und 1990 tobte ein erbitterter Bürgerkrieg im Libanon. Zur Eindämmung der Gewalt wurden ab 1982 Kräfte der Multinational Force (MNF) im Land stationiert, an der sich Einheiten aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien beteiligten. Die arabischen Nationalisten stellten die Neutralität der MNF bald infrage. Als Amerikaner und Franzosen zur Unterstützung der libanesischen Armee im September 1983 Luftschläge gegen schiitische Stellungen flogen, warnten Politiker vor Vergeltungsanschlägen. 
 
Marines der US-Armee auf der Suche nach Opfern,
Beirut, Libanon, Oktober 1983
Heute vor 30 Jahren, am 23. Oktober 1983, durchbrach ein Selbstmordattentäter mit einem Lieferwagen die Absperrungen zum Hauptquartier einer US-Marinedivision am Beiruter Flughafen, raste in die Eingangshalle und zündete die Bombe. Der viergeschossige Betonbau brach unter der Wucht der Explosion zusammen. Nur wenige Sekunden später wurde ein Anschlag auf das Quartier einer französischen Fallschirmjägereinheit verübt. Bei den Attentaten starben 241 amerikanische und 59 französische Soldaten, zudem einige Zivilisten. Wer für die Anschläge verantwortlich war, konnte nicht geklärt werden. Sowohl die Hisbollah als auch der Iran und Syrien bestritten jegliche Beteiligung. 


Hisbollah
arabisch für »Partei Gottes«
Zusammenschluss schiitischer Gruppen 
ab 1982 in vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013