Am Abend des 7. Juni 1099 lagerten die Kreuzritter vor den Toren Jerusalems. Drei Jahre zuvor hatte der Erste Kreuzzug seinen Ausgang genommen; über Ungarn und Konstantinopel war der Großteil der Teilnehmer nach Palästina gelangt, wo nun endlich das letzte Ziel in Angriff genommen werden sollte, die Rückeroberung der Heiligen Stadt durch die Christen. In Jerusalem herrschten zu jener Zeit die ägyptischen Fatimiden, sie hatten die Stadt ein Jahr zuvor mithilfe einer riesigen türkischen Armee erobert.
Als das Kreuzfahrerheer anrückte, ließ der ägyptische Statthalter sämtliche Brunnen vor der Stadt verschütten, die Bäume fällen und fortschaffen, um den Belagerern die Situation so schwer wie möglich zu machen. Dennoch gelang es den Kreuzrittern, die Stadt nach fünfwöchiger Belagerung einzunehmen. Es folgte ein schreckliches Massaker an den Muslimen und Juden der Stadt, ein rituelles Gemetzel, das mit einem Dankesgottesdienst in der Grabeskirche seinen Abschluss fand. Die Christen betrachteten den Ersten Kreuzzug als Erfolg, die folgenden Züge endeten dagegen mit Niederlagen.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014
Wikipedia:
Im Zuge der Besetzung der Stadt töteten die Kreuzritter innerhalb von drei Tagen bis zu 20.000 Bewohner. Über dieses Massaker schrieb der Augenzeuge Raimund von Aguilers:
„In allen Straßen und auf allen Plätzen waren Berge abgeschlagener Köpfe, Hände und Beine zu sehen. Die Menschen liefen über die Leichen und Pferdekadaver. Aber ich habe bis jetzt nur die kleineren Schrecken beschrieben […] beschreibe ich was ich tatsächlich gesehen habe, würdest du mir nicht glauben […]“[11]