Die Lebensverhältnisse der Bauern im deutschen Südwesten waren zu Beginn des 16. jahrhunderts äußerst bescheiden. Steigende Abgaben und Missernten verschärften die Lage und bedrohten die Bauern in ihrer Existenz. Unter dem Symbol des Bundschuhs erhoben sich die Bauern seit Ende des 15. Jahrhunderts zu Aufständen, die als Vorläufer des Bauernkriegs von 1524 bis 1526 gelten.
Bauer mit Bundschuhfahne (Holzschnitt, 1514) |
Die Fahne mit dem Bild eines mit Riemen gebundenen Bauernschuhs war das Symbol der Aufständischen. Ziele der Bundschuh-Bauernerhebung waren die Abschaffung der Leibeigenschaft, die Verteilung der kirchlichen Güter und der freie Zugang aller Dorfbewohner zur Allmende (Wälder, Wiesen, Wasser). Als Herrn wollten die Anhänger des Bundschuhs lediglich den Kaiser anerkennen. Auch in Württemberg hatte der Bauernkrieg seine Vorboten: Ulrich von Württemberg (1487-1550) schlug heute vor 500 Jahren die Bewegung des »Armen Konrad« im Remstal nieder. Er musste den Bauern dennoch politisch entgegenkommen, da sie ihm seine Politik und seinen ausschweifenden Lebensstil finanzierten. Noch im selben jahr gewährte der Fürst im Tübinger Vertrag verfassungsmäßig festgeschriebene Mitspracherechte.
Was am 9. August noch geschah:
1945: Die US-amerikanische Luftwaffe wirft eine Atombombe über Nagasaki ab.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014