Sonntag, 27. September 2015

iOS 9: Erneut Umgehung der Gerätesperre möglich

Neues Betriebssystem, neuer Trick: Erneut wurde ein Lockscreen-Bug entdeckt, mit dem der Zugriff auf Daten von iPhone & Co. auch ohne Eingabe von PIN-Code oder Fingerabdruckfreigabe möglich ist.
Unter iOS 9 lässt sich einmal mehr, ähnlich wie unter iOS 7, die Gerätesperre mit einem Trick aushebeln. Das berichten übereinstimmend der YouTuber EverythingApplePro und das iDownloadBlog.

Bilder und Kontakte gefährdet
Zumindest auf Bilder und Kontakte des Besitzers sollen Angreifer so Zugriff erlangen können. Bei der Sicherheitslücke spielt die Sprachassistentin Siri die Hauptrolle – entsprechend muss sie bei aktiviertem Lockscreen zur Verfügung stehen. Letzteres lässt sich deaktivieren.

Die digitale Assistentin soll sich durch mehrmaliges Eingeben einer falschen PIN in Verbindung mit einem zum richtigen Zeitpunkt gedrückten Home-Button aufrufen lassen. Danach muss Siri nach der Zeit gefragt werden, das dann gezeigte Uhr-Icon auf dem Display wird angetippt. Nun lässt sich dort eine weitere Uhrzeit ergänzen, wobei nach deren Ort gefragt wird. Hier wird dann eine beliebige Zeichenfolge eingetippt. Im Copy & Paste-Menü taucht dann plötzlich die Teilenoption auf. Über diese gelangt man wiederum zu iMessage.

mehr:
- iOS 9: Erneut Umgehung der Gerätesperre möglich UPDATE (Ben Schwan, heise mac&I, 23.09.2015)

USA: Hacker stahlen auch Fingerabdrücke von Millionen Bediensteten

Es kommt noch dicker für die US-Bundespersonalbehörde OPM: Bei der massiven Hackerattacke wurde nicht nicht nur persönliche Daten von 22 Millionen Bediensteten, sondern auch Fingerabdrücke von 5,6 Millionen kompromittiert.

Eine China zugeschriebene Hacker-Attacke auf die US-Bundespersonalbehörde OPM war noch schwerer als ohnehin schon gedacht. Demnach verschafften sich die Cyber-Angreifer neben anderen persönlichen Daten von 22 Millionen Bediensteten auch die Fingerabdrücke von 5,6 Millionen Beschäftigten. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit – einen Tag, bevor der chinesische Präsident Xi Jinping zu Gesprächen mit Präsident Barack Obama in Washington erwartet wurde.
mehr:
- USA: Hacker stahlen auch Fingerabdrücke von Millionen Bediensteten (heise online, 24.09.2015)

Kassensysteme der Hilton-Kette in den USA gehackt

Angreifer haben offenbar standortübergreifend Kassensysteme des Hilton-Hotelkonzerns infiltriert und manipulierte Zahlungen bei Hotelrestaurants, Geschenke-Shops und anderen Verkaufsstellen ausgelöst.
In den USA zeichnet sich ab, dass kürzlich in großem Umfang Daten von Kreditkarten unterschiedlicher Kartenunternehmen missbraucht worden sind. Mehrere Quellen aus der amerikanischen Bankenbranche berichten übereinstimmend, dass aufgedeckte Fälle von Kreditkartenbetrug ein Muster zeigen, welches auf Hackeraktivitäten gegen Kassensysteme des Hilton-Hotelkonzerns deutet.

Den Meldungen zufolge müssen bislang unbekannte Angreifer Abrechnungssysteme zahlreicher Hotelrestaurants, Geschenkeläden und anderer Verkaufsstellen innerhalb der Hilton-Kette und bei deren Lizennehmern infiltriert haben, und das an vielen Standorten. Der Hotelkonzern teilt mit, dass er die Meldungen überprüfe und die Hintergründe ermittle.

Bereits im August hat der Kreditkartenbetreiber Visa vertrauliche Warnungen an verschiedene Geldinstitute gerichtet. Dabei ging es um ein Datenleck, das vom 21. April bis zum 27. Juli dieses Jahres bestand. Dabei waren zahlreiche Kreditkartennummern betroffen, allerdings nannte Visa gemäß der üblichen Geschäftspolitik des Hauses nicht die genauen Umstände, durch die die Angreifer an die Daten herangekommen waren.

mehr:
- Kassensysteme der Hilton-Kette in den USA gehackt (Peter Schmitz, heise Scurity, 26.09.2015)

Aktuelle Masche: Spam über Bande

Systemen umgehen Spammer die Spam-Filter - auch die mühsam antrainierten der Anwender.
Eine aktuelle Masche zum Spam-Versand nutzt die Möglichkeit, sich bei Online-Diensten zu beschweren oder diese auf Fehler und Probleme hinzuweisen. Häufig schickt der Online-Dienst nämlich eine Bestätigungs-Mail an den vermeintlichen Absender – und wenn dessen Mail-Adresse gefälscht war, landet die dann im Postfach des Spam-Opfers.

mehr:
- Aktuelle Masche: Spam über Bande (Jürgen Schmidt, heise Security, 25.09.2015)
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Spanien: Kampf ums Wasser in Spanien verschärft sich

Das spanische Verfassungsgericht hat ein Gesetz einstweilig außer Kraft gesetzt, mit dem Aragon seine Reserven schützen will
Es war für viele in der nordspanischen Region Aragon erstaunlich, dass die Zentralregierung in Madrid plötzlich Ende Juli Klage gegen ihr eigenes Gesetz zum Schutz des Wassers beim Verfassungsgericht eingereicht hat. Das Gesetz war schon im vergangenen November verabschiedet worden, es wurde damals von der auch in Aragon regierenden konservativen Volkspartei (PP) eingebracht und verabschiedet, die weiterhin auch in Madrid regiert. Damit wurden die Wasserreserven der Region am Rand der Pyrenäen für die Entwicklung der Region vor dem Zugriff der Mittelmeerregionen geschützt, deren Bedarf wegen der intensiven Landwirtschaft, Tourismus und Trockenheit steigt.

Nur zu gut erinnerten sich viele noch in Aragon an die Begehrlichkeiten im Nationalen Wasserplan, auch das Wasser aus den Pyrenäen für den Tourismus im gesamten Mittelmeerraum zugänglich zu machen. Doch die EU wollte die Pläne der Konservativen einst nicht finanzieren und die sozialistische Nachfolgeregierung stoppte sie schließlich. Nach dem Wahlsieg der PP kamen die Kanalträume in Madrid wieder auf und so war es eher erstaunlich, dass eine PP-Regierung das Wasser vor Zugriff schützen wollte.

Doch das Schutzgesetz war vermutlich nur ein Trick, um vor den Wahlen im Mai die besorgte Bevölkerung in Aragon zu beruhigen und nicht noch mehr Stimmen zu verlieren. Unter einer PP-Regionalregierung wollte die PP-Zentralregierung keinen Verfassungsverstoß erkennen. Doch als die PP wie in fast allen Regionen auch in Aragon abgewählt wurde, änderte sich das. Denn nun regieren die Sozialisten, die von der Empörtenpartei "Podemos" (Wir können es) gestützt werden.

mehr:
- Kampf ums Wasser in Spanien verschärft sich (Ralf Streck, Telepolis, 18.09.2015)

Spanien: Kampf ums Wasser | Europa Aktuell [5:02]

Veröffentlicht am 22.08.2013
Unter dem Druck der Wirtschaftskrise in Spanien haben viele Kommunen die öffentlichen Trinkwassernetze an Privatunternehmen verkauft. Jetzt stellt ein Teil der Gemeinden fest, dass die Netze teilweise schlecht oder gar nicht gewartet wurden und die Wasserqualität sinkt. Weil immer mehr Bürger protestieren, rudern einige Gemeinden langsam zurück.

Weitere Informationen unter: http://www.dw.de/europa-aktuell-das-m...üssel-2013-08-21/e-16984036-9800
siehe auch:
- Water Makes Money - Wie private Konzerne aus Wasser Geld machen (Post, 16.02.2013)

TTIP: "Verlust von Arbeitsplätzen"

US-Gewerkschafter warnt nach den Erfahrungen mit NAFTA davor, beim transatlantischen Freihandelsabkommen Fehler zu machen, die auch künftige Abkommen prägen
Im Juli hatte sich das EU-Parlament grundsätzlich für das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP ausgesprochen, EU-Kommissionspräsident Juncker betonte letzte Woche erneut, dass er auf TTIP bestehe und die deutsche Kanzlerin, die TTIP in der Bedeutung einmal mit dem Nato-Doppelbeschluss in 1980er Jahren gleichsetzte, drängte heute erneut auf eine Einigung über die Grundzüge des Abkommens "bis Ende des Jahres".

Es herrsche Zeitdruck, wird berichtet. Das mag auch daran liegen, dass Kritiker des geplanten Abkommens, bei dem so viel Wert auf Geheimhaltung gelegt wird, immer mehr neuralgische Punkte herausarbeiten und an die Öffentlichkeit bringen (Bundesregierung sieht bei TTIP-Regulierungskooperation Möglichkeit zum Ausschluss der Parlamente).

Ein Gegenargument, bei dem die Öffentlichkeit sensibel reagieren dürfte, kommt von einem amerikanischen Gewerkschafter, der augenblicklich in Österreich eine TTIP-Aufklärungstour unternimmt. Laut Michael Dolan, Spezialist für "fairen Handel" in der US-Gewerkschaft Teamsters, müsse sich die EU auf Job-Verluste durch das Handelsabkommen einstellen.

Er verweist dabei auf die Erfahrungen, die in den USA mit dem Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada (NAFTA) gemacht wurden, nämlich den Verlust "von hundertausenden Jobs in 20 Jahren". Dass bei NAFTA das Gegenteil dessen eintrat, was man seinerzeit der Öffentlichkeit und den Arbeitnehmern versprach - dass eben vor allem Konzerne von dem Handelsabkommen profitierten - macht sich in den Diskussionen in den USA deutlich bemerkbar: (Widerstand gegen das Pazifische Freihandelsabkommen (TPP)).

mehr:
- TTIP: "Verlust von Arbeitsplätzen" (Thomas Pany, Telepolis, 21.09.2015)

Die Gerechtigkeit der Eliten

Warum wächst die Ungleichheit? Vielleicht, weil Eliten Ressourcen eher mit Blick auf Effizienz als auf Gerechtigkeit verteilen
Es ist ein uraltes Problem: Wenn ohne göttlichen Beistand zehn Brote an 1000 Menschen zu verteilen sind, existieren zwei Lösungswege, die unterschiedlicher nicht sein können. Erstens: zehn Menschen bekommen je ein Brot, werden satt und überleben. 990 Menschen sterben. Das ist ungerecht, aber effizient. Zweitens: Wir verteilen an alle 1000 Menschen je ein winziges Brot-Scheibchen. Niemand wird satt, alle sterben. Die zweifellos gerechtere Lösung, aber effizient ist sie nicht, wenn das Überleben der Menschheit als Maßstab dient.

Während in diesem Extremfall vielleicht die meisten Menschen zu Lösung 1 tendieren, bietet der Alltag in einer modernen Gesellschaft selten derartige klare Fälle. Es kann zum Beispiel effizienter sein, zehn Menschen über teure Stipendien mit allerbester Bildung zu versorgen als 100 Menschen mit durchschnittlicher statt schlechter Grundschulbildung. Das ist vielleicht dann der Fall, wenn man als Effizienz-Maßstab die Summe der künftigen Monatsgehälter wählt. Eine solche Entscheidung erhöht also zwar den Gesamt-Reichtum der Gesellschaft erhöhen, bringt aber nebenbei noch eine unangenehme Nebenwirkung mit sich: Die Ungleichheit wächst, ein gewisser Grad an Gleichheit ist aber der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält.

Wer entscheidet über die Art und Weise, in der Ressourcen verteilt werden? Es sind in der Regel die Eliten einer Gesellschaft, selbst und gerade in den hochentwickelten westlichen Demokratien. Es ist a priori kein Nachteil, wenn jemand Entscheidungen trifft, der sich in der zu entscheidenden Sache sehr gut auskennt. Ein Problem ergibt sich allerdings dann, wenn in dieser Gruppe bestimmte Haltungen besonders ausgeprägt sind.

mehr:
- Die Gerechtigkeit der Eliten (Matthias Matting, 22.09.2015)

Michael Sandel - Die Grenzen des Marktes (Sternstunde Philosophie, 11.8.2013) [58:10]

Veröffentlicht am 03.01.2014
Geld regiert die Welt - und doch ist auch den Marktoptimisten klar, dass der Markt Grenzen braucht. Wer darf wo die Grenzen ziehen? Barbara Bleisch diskutiert mit dem in Harvard lehrenden Philosophen Michael Sandel, was für Geld nicht zu haben sein sollte und was Gerechtigkeit von Menschen verlangt. 

Homepage Sternstunde Philosophie: http://www.srf.ch/sendungen/sternstun...
Mehr Kultur: http://www.srf.ch/kultur
Quarks & co - Soziale Gerechtigkeit [43:56]

Veröffentlicht am 17.06.2012
Sendung vom 12.04.11

Belkin vergisst PGP-Schlüssel in Lichtschalter-Firmware

Ein Lichtschalter mit Linux-Firmware. Praktisch, dachte sich Linux-Kernelentwickler Matthew Garrett und warf einen Blick auf die Software. Was er fand, überraschte ihn allerdings sehr: Den PGP-Key, mit dem Belkin seine Firmware unterschreibt.
mehr:
- Belkin vergisst PGP-Schlüssel in Lichtschalter-Firmware (heise Security, 25.09.2015)

siehe auch:
- FBI warnt vor Risiken des Internet der Dinge (Florian Rötzer, Telepolis, 26.09.2015) 
"Bösartige Cyberakteure" können die schnell wachsende Zahl der mit dem Internet verbundenen "smarten" Geräte und Objekte hacken

Belkin WeMo: Lichtschalter über Android und iOS bedienen [0:25]

Veröffentlicht am 15.01.2013
Belkin hat mit dem WeMo Lichtschalter ein Gerät vorgestellt, das sich über das Smartphone bedienen lässt, wenn man zu faul ist, um selbst aufzustehen. Man kann auch einen Zeitplan erstellen und den Status einsehen. Wie viel der Spaß kostet, ist noch nicht bekannt.
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Petersburger Dialog – Wir müssen reden!

Nach der Absage im vergangenen Jahr findet erstmals wieder der Petersburger Dialog statt. Die Pause wurde vom neuen Vorsitzenden Ronald Pofalla für eine Reform genutzt.

Im alten Potsdamer Kaiserbahnhof wurde einst Zar Nikolaus II. feierlich empfangen. Am gleichen Ort treffen sich am 22. und 23. Oktober bis zu 200 Deutsche und Russen zum Petersburger Dialog. Es ist die erste Tagung des Gesprächsforums seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine

Im vergangenen Oktober war ein in Sotschi geplanter Petersburger Dialog kurzfristig abgesagt worden – auf Wunsch der Deutschen. Zuvor hatten Vertreter mehrerer Organisationen erklärt, angesichts der Krise in der Ukraine und des wachsenden Drucks auf die russische Zivilgesellschaft nicht nach Sotschi zu fahren. Außerdem forderten sie eine Reform des Gesprächsforums.

Der nun begonnene Reformprozess ist auch ein Ergebnis seltener schwarz-grüner Einigkeit. Der mittlerweile verstorbene Unionsfraktionsvize Andreas Schockenhoff und die Grünen-Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck, die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung hatten die Reform in einem Eckpunktepapier angemahnt. Unterstützung erhielten die Kritiker aus dem Kanzleramt. Nach einem Telefonat von Kanzlerin Angela Merkel mit Russlands Präsident Wladimir Putin wurde die Veranstaltung in Sotschi "verschoben".
mehr:
- Petersburger Dialog: Wir müssen reden! (Claudia von Salzen, ZEIT Online, 22.09.2015)

Matthias Platzeck zum Petersburger Dialog und zur Krim-Krise [21:29]

Veröffentlicht am 24.04.2014
Matthias Platzeck, der neue Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums, zum Petersburger Dialog und zur Krim-Krise

siehe auch:
- Wie Pofalla die Beziehung zu Russland retten soll (Robin Alexander, Die Welt, 22.03.2015)
- Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla übernimmt Petersburger Dialog (SPON, 13.03.2015)
- Pofalla bleibt Vorsitzender des Forums Petersburger Dialog (Politik & Kommunikation, 14.09.2015)