Das Freibad im hessischen Oberscheld sollte schließen, wie Hunderte andere. Doch eine Gruppe Rentner besorgte, was der Kommune fehlte: Geld, Ideen, Ausdauer, gute Pommes.
An einem Samstagmorgen, kurz vor neun, macht sich eine Gruppe Männer daran, das Waldschwimmbad Oberscheld ein weiteres Jahr zu retten. Franz Kern, dessen rechte Hand nach einer Operation in einem Verband steckt, verteilt Aufgaben an die fünf älteren Männer um ihn herum: Rasen mähen, Zaun ausbessern, Holzbänke pinseln. Einige Helfer stehen in Blaumännern bereit, andere tragen feste Arbeitsschuhe und Käppis gegen die Frühlingssonne, die so trotzig gegen die Morgenkälte anstrahlt, als wolle sie mitmachen bei diesem ungewöhnlichen Arbeitseinsatz. Viel Zeit ist ja nicht mehr. Bald soll das Schwimmbad öffnen.
Überall in Deutschland machen in diesem Frühjahr wieder die Freibäder auf, die meisten finanziert mit öffentlichem Geld. Im Fall des Oberschelder Waldschwimmbades ist die Saisoneröffnung an diesem Samstag keine Selbstverständlichkeit. Eigentlich ist sie sogar ein Wunder. Eines, das sich jedes Jahr im Mai in dem Dorf im waldigen Irrscheldetal ereignet, dort wo das ländliche Hessen fast an Nordrhein-Westfalen stößt.
Vor rund zwölf Jahren schien die Geschichte des Waldschwimmbads zu Ende zu sein. Damals war die Anlage dem Verfall überlassen: das Becken undicht, die Technik veraltet. In den toten Winkeln der Umkleiden konnte man auf dem nackten Beton die Spinnen zählen. Und weil die Stadt Dillenburg, zu der die 2000-Einwohner-Gemeinde Oberscheld gehört, überschuldet war, wollte sie das Freibad, das in den sechziger Jahren gebaut worden war, schließen. Keine ungewöhnliche Idee: Ungefähr 6.700 öffentliche Bäder werden in Deutschland noch betrieben, etwa 1.500 haben laut einer Statistik der DLRG zwischen 2007 und 2015 zugemacht.
Doch in Oberscheld kam es anders. Jemand nahm die Sache in die Hand. Wütende Bürger taten sich zusammen und gründeten einen Verein. Zu ihrem Vorsitzenden wählten sie Franz Kern.
mehr:
- Ehrenamt: Alt macht neu (Astrid Geisler, ZON, 12.05.2017)
Die Psychologie betreffenden Posts habe ich in »Roths Psychoblog« eingestellt. Eine Liste der Musikvideos findet sich unter »Tornado’s Music Favourites« (siehe unter »Links«). Das Posten eines Videos schließt das Hinzufügen des Infotextes mit ein. (Ich bemühe mich, offensichtliche Werbung wegzulassen) Dieser gibt also nicht notwendigerweise meine Meinung wieder! Das verwendete Bild stammt aus Bob Dylan’s Video »Jokerman«. Ich speichere keine Daten!
Samstag, 13. Mai 2017
»Die meisten Macho-Kommentare und Beleidigungen kamen von den Müttern«
Als die Mädchenmannschaft AEM Lleida sich für ein Jungenturnier anmeldete, haben alle gelacht. Das Lachen dürfte ihnen jetzt vergangen sein.
Real Madrid, Atlético de Madrid und FC Barcelona sind drei der bekanntesten Fußballclubs weltweit. Trotzdem ist Frauenfußball in Spanien immer noch eine Nischensportart – Real tut sich bis heute schwer, Mädchen überhaupt in den Club aufzunehmen. Zum Glück bewiesen einige Spanierinnen jetzt, dass es kein Y-Chromosom braucht, um exzellenten Fußball zu spielen.
Lücken nutzen, Tore versenken
Dass die Mädchen überhaupt am Turnier teilnehmen durften, verdanken sie einem Schlupfloch in den Bestimmungen der Liga. Für die Altersgruppe der unter 14-Jährigen ist das Geschlecht für die Teilnahme nicht relevant. Eigentlich wird diese Regelung genutzt, um leere Plätze mit Mädchen aufzufüllen. Das Team von AEM Lleida beschloss aber, sich als reine Mädchenmannschaft anzumelden.
Am Anfang lachten viele über die Spielerinnen des AEM Lleida. Wie sollten sie gewinnen – gegen so viele gute Jungs? Tja, sie besiegten sie alle. 13 Mannschaften räumten die Kickerinnen im Verlauf des Turniers aus dem Weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Für sie war das überhaupt nicht überraschend, sie waren an das Siegen schon gewöhnt.
mehr:
- Diese Fußballerinnen haben bei einem Turnier alle Jungs weggebolzt (Anna Christin Koch, ze.tt, 12.05.2017, Zitat aus dem Artikel:)
Veröffentlicht am 02.04.2017
Na, da müssen wir wohl die Liga-Bestimmungen ändern…
Real Madrid, Atlético de Madrid und FC Barcelona sind drei der bekanntesten Fußballclubs weltweit. Trotzdem ist Frauenfußball in Spanien immer noch eine Nischensportart – Real tut sich bis heute schwer, Mädchen überhaupt in den Club aufzunehmen. Zum Glück bewiesen einige Spanierinnen jetzt, dass es kein Y-Chromosom braucht, um exzellenten Fußball zu spielen.
Lücken nutzen, Tore versenken
Dass die Mädchen überhaupt am Turnier teilnehmen durften, verdanken sie einem Schlupfloch in den Bestimmungen der Liga. Für die Altersgruppe der unter 14-Jährigen ist das Geschlecht für die Teilnahme nicht relevant. Eigentlich wird diese Regelung genutzt, um leere Plätze mit Mädchen aufzufüllen. Das Team von AEM Lleida beschloss aber, sich als reine Mädchenmannschaft anzumelden.
Am Anfang lachten viele über die Spielerinnen des AEM Lleida. Wie sollten sie gewinnen – gegen so viele gute Jungs? Tja, sie besiegten sie alle. 13 Mannschaften räumten die Kickerinnen im Verlauf des Turniers aus dem Weg, ohne mit der Wimper zu zucken. Für sie war das überhaupt nicht überraschend, sie waren an das Siegen schon gewöhnt.
mehr:
- Diese Fußballerinnen haben bei einem Turnier alle Jungs weggebolzt (Anna Christin Koch, ze.tt, 12.05.2017, Zitat aus dem Artikel:)
In einem Interview mit der New York Times erklärte Vorsitzende des Clubs José María Salmerón: Viele Eltern seien besorgt gewesen, der psychische Druck könnte den Mädchen zu viel werden. Als die Mädchen sich bewehrten und einen Sieg nach dem anderen einfuhren, gingen stattdessen die Eltern der Jungenteams auf die Barrikaden: „Es ist seltsam, aber die meisten Macho-Kommentare und Beleidigungen kamen von den Müttern der Jungen, gegen die wir spielten.“Un equipo femenino de Lleida hace historia al ganar una liga masculina {1:45}
Veröffentlicht am 02.04.2017
Na, da müssen wir wohl die Liga-Bestimmungen ändern…