Montag, 6. November 2017

Was jetzt: Ein Steuerskandal ohne Putin?!

In den letzten Wochen war es merkwürdig still um Putin. Nun ja, Zapp hat Rainer Rothfuß, dem Initiator der Bürgerinitiative »internationale Friedensfahrt Berlin – Moskau«, die im August mit einem Fahrzeugkonvoi nach Russland fuhr, eine Watschn verpaßt 
(siehe Das Koordinatensystem in Bewegung: Wittgenstein, die Linken und Jan Fleischhauer, der aus Versehen konservativ wurde, Post, 02.11.2017), 
weil er sich für russische Propaganda mißbrauchen ließ, sich mit von Putin mitfinanzierten Rockern traf und die Krim-Annexion verharmlost (Ich wage hinzuzufügen: … wenn es denn eine war),
aber sonst ist mir nichts untergekommen.
Dafür enthüllen jetzt öffentlich-rechtliche und Leitmedien-Investigativjournalisten, daß es doch tatsächlich Politiker gibt, die mit einer Firma, die mit der Familie von Kreml-Chef Putin verbunden ist, Geschäfte machen. Sowas aber auch! 
- Paradise Papers Trump-Minister verdient an Russland-Geschäften (Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Nicolas Richter, Süddeutsche Zeitung, 06.11.2017)
Irgendwie hat mir aber was gefehlt. Während bei der Panama-Serie kein Artikel der Süddeutschen ohne die üblichen Verdächtigen auskam,
Wo bleiben Sadam Hussein und Gadafi?
Wenigstens an den Ahmadinedschad haben sie gedacht!
begnügt sich das aktuelle Paradise-Titelbild der Süddeutschen mit so unscheinbaren und eher feindbild-ungeeigneten Gestalten wie Königin Elizabeth II., Kanadas Premier Justin Trudeau, Kongos Präsident Joseph Kabila und US-Wirtschaftsminister Handelsminister Wilbur Ross.
Süddeutsche vom 06.11.2017
Als hingegen der Sohn des US-amerikanischen Vizepräsidenten auf dem Höhepunkt der Ukraine-Krise in den Vorstand des größten privaten ukrainischen Gaskonzerns berufen wurde (siehe Ukraine 10 - Joe Bidens Sohn fällt die Treppe hoch, Post, 12.05.2014), war das für den SPIEGEL allenfalls »eine delikate Personalie«. 
In neoliberalen Zeiten des Umbruchs wird sowas einfach abgehakt.

Dagegen geht es jetzt Trump an den Kragen!
- US-Handelsminister Wilbur Ross hat Beteiligung mit Russland-Kontakten. (Andreas Schwarz, Kurier.at, 05.11.2017)
- Paradise Papers: US-Handelsminister Ross an Firma mit Putin-Nähe beteiligt (Die Presse, 05.11.2017)
Wäre doch gelacht, wenn das politisch-korrekte Amerika nicht die Oberhand behält!
Und vielleicht findet sich ja irgendwann was, womit man dem Sebastian Kurz an die Karre pinkeln kann…

Schreibschrift im Zeitalter der »Kopf-unten-Generation«

An vielen Schulen lernen Kinder nicht mehr die Schreibschrift, sondern die einfachere Grundschrift. Aktivisten kritisieren das - und haben im ganzen Land Unterstützer gefunden.
Die Kultusminister sollen dafür sorgen, dass Grundschülern wieder bundesweit die Schreibschrift beigebracht wird. Das fordern Sprachaktivisten - und übergaben nun in Stuttgart rund 15.100 Unterschriften an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Susanne Eisenmann.

Wie die Zeitung "Deutsche Sprachwelt" am Freitag mitteilte, erfolgte die Übergabe bereits in der vergangenen Woche. Eisenmann habe die mehrere Ordner umfassende Liste "erfreut" entgegengenommen, sagte Chefredakteur Thomas Paulwitz. Die Unterschriften habe man in den vergangenen Jahren bundesweit gesammelt, zum Beispiel auf der Leipziger Buchmesse.

Hinter der Aktion "Rettet die Schreibschrift" stehen neben der "Deutschen Sprachwelt" die Aktion Deutsche Sprache (ADS) und die Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG). Weitere 2100 Unterschriften hatten die Initiatoren der KMK bereits vor einigen Jahren übergeben.

mehr:
- Unterschriftenaktion: 15.100 Menschen fordern Rettung der Schreibschrift (SPON, 03.11.2017)

Schreibschrift - Lateinische und Vereinfachte Ausgangsschrift - Grundschrift {3:05}

Veröffentlicht am 30.07.2016
Lehrerschmidt
Kannst du alle gängigen Handschriften schreiben? Welche Schrift hast du in der Schule gelernt?
Sag mir welche Schrift du schreibst und ich sage Dir wie alt du bist...
Ganz so ist es nicht, aber ein bisschen ist an dem Spruch schon dran.
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Zwei Hübe in die Nase, und der Antisemit strahlt!

Hirnforschung und der "Bessere Mensch"

Wir leben in herausfordernden Zeiten. Täglich erfahren wir aus den Medien etwas über neue Probleme aus allen Teilen der Welt. Da scheint es verlockend, sich die Menschen, die diese Probleme verursachen, genauer anzuschauen.

Ein Forscherteam um den Bonner Psychiatrieprofessor Rene Hurlemann mag sich so etwas gedacht haben, als es dieses Experiment plante: Lassen sich fremdenfeindliche Menschen mit der als "Kuschelhormon" bekannten Substanz Oxytocin toleranter machen? Die Untersuchung erschien Ende August in der namhaften Zeitschrift PNAS.
mehr:
- Nasenspray gegen Fremdenfeindlichkeit? (Stephan Schleim, Telepolis, 10.05.2013)