Freitag, 30. März 2018

Heute vor 200 Jahren – 30. März 1818: Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Ein christlicher Genossenschaftler 

Die heutige, europaweit agierende Raiffeisen-Organisation mit Einkaufsgenossenschaften und Banken zur Gewährung »grüner Kredite« für die Landwirtschaft geht auf einen zutiefst christlich geprägten preußischen Beamten aus Hamm zurück, der am 30. März 1818, heute vor 200 Jahren, geboren wurde († 1888). 
Der Sozialreformer und Genossenschaftsgründer
Friedrich Wilhelm Raiffeisen, undatiertes Proträt
Zwischen 1845 und 1865 war Raiffeisen als Bürgermeister in mehreren landwirtschaftlich geprägten Gemeinden und Ortsverbänden der preußischen Rheinprovinzen eingesetzt, wo er soziale Not linderte und Kredite zur Selbsthilfe an einkommensschwache Bauern vergab. Sein Genossenschaftsprinzip machte die Kreditnehmer zu Mitgliedern eines Kreditvereins und verankerte die gemeinsame Haftung aller Mitglieder. Die von ihm gegründeten Selbsthilfe-Zusammenschlüsse »Flammersfelder Hilfsverein« (1848), »Heddersdorfer Darlehenskassenverein« (1864) und »Rheinische landwirtschaftliche Genossenschaftsbank« (1872) waren die ersten modernen Genossenschaftsbanken. Sie bildeten den Grundstock der heutigen Raiffeisen-Organisation. 1865 verfasste Raiffeisen ein Buch über seine Ideen. [Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter., Neuwied 1866 (PDF; 24,6 MB); bei Wikipedia gefundener Download-Link von mir eingefügt] Der liberale Politiker und Sozialreformer Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) professionalisierte Raiffeisens Konzept und organisierte die ersten überregionalen Dachverbände der Raiffeisen-Organisation. 

Harenberg – Abenteuer Geschichte 2018 

Geschichtsdokumentationen-Der Weltverbesserer aus dem Westerwald - Friedrich Wilhelm Raiffeisen- {44:32}

Doku King  
Am 21.09.2017 veröffentlicht 

Friedrich Wilhelm Raiffeisen Der Bürgermeister aus dem Westerwald {36:27}

StrategieberaterIHK  
Am 03.02.2018 veröffentlicht 
Leben, Idee und Werk des Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurden einst in einer Dokumentation von Erik Weymeersch dargestellt. Das Filmdokument ist an einigen Stellen beschädigt, soll aber der heutigen Jugend aufzeigen, wie in den Jahren der Hungersnöte um 1840 bis 1850 die Armut besiegt wurde.

Der Fall Skripal im Propagandakrieg

Die einzige zum Giftanschlag von Salisbury bekannte Tatsache ist, dass es bisher keine Fakten gibt.


Keine Fakten, wer, wie, wann das Gift nach Salisbury transportiert hat und wie es eingesetzt wurde. Selbst die Opfer wurden bisher nicht befragt. Stattdessen eine „lange Liste bösartiger Aktivitäten Russlands“ seitens der britischen Regierung, die beweisen soll, dass Russland „höchst wahrscheinlich … verantwortlich ist für diesen rücksichtslosen und verabscheuungswürdigen Akt“ (1).


Es geht offenbar gar nicht um die Fakten. Worum also dann?


Aufgezählt werden von Politikern und Medien unisono, kritiklos den Londoner Vorgaben folgend, die „Vergehen“, die Russland sich in den letzten Jahren habe zuschulden kommen lassen, so allen voran in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das beginnt bei der „Annexion“ der Krim, führt über die „Invasion russischer Soldaten in die Ostukraine“, den „Abschuss des Passagierflugzeuges MH 17“, die „Ermordung des Oppositionspolitikers Boris Nemzow in unmittelbarerer Nähe des Kremls“, „Russlands rücksichtsloses Vorgehen in Syrien“ bis in die „Dopingfälle russischer Athleten.“

Dazu kommen noch diverse angebliche Cyber-Attacken Russlands.

Mit diesen Aufzählungen wird das erste Motiv deutlich, um das es in dieser „Affäre“ geht: So wenig Fakten für den „Fall“ Salisbury vorgelegt werden, so wenig geht es bei der Aufzählung der russischen „Vergehen“ um Fakten. Vielmehr geht es hier um die gezielte Anwendung des alten römischen Prinzips ‚semper aliquid haeret‘, ‚irgendetwas bleibt immer hängen‘, anders gesagt, eine politische Rufmordkampagne gegen Russland, bei dem das ganze Instrumentarium der ideologischen Kriegführung bis hin zur konzertierten Ausweisung russischer Diplomaten ausgefahren wird.

Die nächste Frage ist natürlich: Wofür, warum jetzt, wem nützt es?

mehr:
- Der Propagandakrieg (Kai Ehlers, Rubikon, 30.03.2018)