Ein soeben veröffentlichter, offizieller Bericht der norwegischen Regierung illustriert exemplarisch die fortwährende kriminelle Absurdität der Nordatlantischen Terrororganisation NATO und ihrer Mitgliedsstaaten, die mit menschenverachtenden Kriegsabenteuern Tod und Verderben über weit entfernte Länder von Afghanistan über Libyen nach Syrien und in die Ukraine bringen, um nur einige zu nennen.
In dem Bericht geben norwegische Regierungsbeamte zu, dass sie nichts über Libyen wussten, bevor sie den Startschuss zu Kriegsteilnahme gaben. Sie geben zu, dass sie keinen blassen Schimmer hatten, weder von der jüngeren Geschichte des Landes noch von der aktuellen Situation in Libyen im Jahre 2011. Und trotzdem war die Regierung in Oslo sofort bereit, sich den Amerikanern, den Franzosen und Briten anzuschließen, um das am höchsten entwickelte Land Afrikas mit sozialen Standards, die bei weitem die der „westlichen Wertegemeinschaft“ übertrafen, in die Steinzeit zurück zu bomben.
Der mit dem Regimewechsel in Libyen erzielte große westliche Sieg für demokratischen Fortschritt und Marktwirtschaft hat jüngst mit der Nachricht über die Wiedereinführung von öffentlichen Sklavenmärkten in dem von Gaddafi befreiten Land seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.
„Wenn man sich ansieht, was daraufhin (nach der Ermordung Gaddafis) geschah, dass Libyen zu einem Hotspot des Terrorismus wurde, ist dies (die norwegische Beteiligung am Angriffskrieg) keine Entscheidung, auf die man stolz sein kann“, erklärte die ehemalige Fraktionsvorsitzende der norwegischen Zentrumspartei, Liv Signe Navarsete in einer ersten Reaktion auf den Regierungsbericht. Aber wie ist es so weit gekommen?
Auf Grund welcher schwerwiegenden Informationen haben sich die Entscheidungsträger in Oslo für Krieg entschieden? Auch dazu finden wir ein absurdes Eingeständnis in dem offiziellen Bericht aus Norwegen. Dort heißt es: „In solchen Situationen verlassen sich Entscheidungsträger häufig auf Informationen aus den Medien und anderen Ländern“. Mit anderen Worten, Wenn alle es sagen und tun, dann muss das richtig sein und wir tun es auch. Das erinnert an den Spruch der US-Vietnamkriegsgegner gegen die vorherrschende Unterstützung des US-Massakers in Südostasien durch die „schweigende Mehrheit“ und die Medien, der lautete: „100 Trillionen Fliegen können sich nicht irren; fresst Scheiße.“
Nachdem Frankreich und Großbritannien 2011 ohne den geringsten Grund den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Libyen begonnen hatten, war ihnen nach einer Woche die Munition für weitere Luftangriffe zur Unterstützung der lokalen Terroristen-Gruppen ausgegangen. Für die Herrschaften in Paris und London war das eine unglaubliche Blamage, zumal sie die libysche Regierung längst nicht in die Knie gezwungen hatten. In dieser Situation riefen sie ihre NATO-Komplizen zu Hilfe, um das mörderische Werk mit einem Sieg zu beenden. Erst jetzt übernahmen die USA die Kriegsführung und auch Norwegen schloss sich begeistert an, um den humanitären Kampf islamistischer Terrorgruppen – von Al Kaida bis zu anderer Kopfabschneiderbanden – gegen den „neuen Hitler“ Gaddafi mit Luftangriffen zu unterstützen.
Und Norwegens militärischer Beitrag zum Gemetzel in Libyen war weit mehr als nur symbolisch. Laut dem Regierungsbericht hat Norwegen während des Luftkrieges der westlichen Aggressionskoalition sechs F-16-Kampfjets zur Verfügung gestellt. Dem Bericht zufolge flogen diese Jets zwischen März und Juli 2011 insgesamt 596 Angriffe und warfen dabei 588 Bomben auf libysche Ziele ab. Das entspricht etwa zehn Prozent aller Angriffe der Koalition in diesem Jahr.
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- Tagesdosis 21.9.2018 – „100 Trillionen Fliegen können sich nicht irren“ (Podcast) (Kommentar von Rainer Rupp, KenFM, 21.09.2018)
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